Franz Benda
6 Violinsonaten
„Galant“ und „empfindsam“ bedeutet durchaus nicht langweilig und verzopft. Den Beweis für diese Behauptung tritt Franz (František) Benda an, der böhmische Paganini des 18. Jahrhunderts. Nicht nur sein Leben war äußerst bewegt und erfolgreich. Nein, auch seine überwiegend für die Violine verfassten Musikwerke. Sie sind großartige Beispiele seines kompositorischen und geigentechnischen Könnens. Unsere hochgelobte Urtextausgabe mit sechs ausgewählten Sonaten aus allen Schaffensperioden des Meisters – darunter vier Erstveröffentlichungen – lohnt sich für alle jene Geiger, die bereit sind, die ausgetretenen üblichen Pfade zu verlassen. Sie werden bereichert werden, das sei bereits an dieser Stelle garantiert.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Franz Benda
Ein aus Böhmen stammender Violinist und Komponist. Stilistisch lassen sich seine Werke an der Schwelle vom Spätbarock zur Klassik verorten. Er zählt zu den Gründern der deutschen Violinschule. Sein durch Erfahrungen als Vokalist geprägtes Geigenspiel wurde von Zeitgenossen als äußerst expressiv beschrieben. Er komponierte hauptsächlich für Violine, daneben u.a. Werke für Orchester und Kammermusik.
1709 | Er wird am 22. November in Alt Benatky geboren. Ersten Musikunterricht erhält er von seinem Vater und dem Kantor Alexius von Neu Benatky. |
vor 1719 | Er wird Vokalist am Benediktinerkloster der St. Nikolaikirche in Prag. Er besucht die Jesuitenschule. |
um 1719 | Er ist Kapellknabe bei den Jesuiten in Dresden. Das rege Musikleben der Stadt macht ihn mit wichtigen Musikern bekannt. Er wird an der Violine und der Viola ausgebildet. |
um 1721/22 | Zurück in Prag, ist er Vokalist der Jesuiten im Collegium Clementinum. |
1726–29 | Als Violinist erhält er Engagements in Wien. |
ab 1729 | In Warschau wirkt er als Konzertmeister der Kapelle Kazimierz Suchaczewskis. |
1732–33 | Er wird in der Kapelle des Königs und sächsischen Kurfürsten August II. in Warschau angestellt. |
ab 1733 | Er tritt in die Dienste des preußischen Kronprinzen (später Friedrich der Große) in Ruppin und Rheinsberg. Er studiert Komposition bei Johann Gottlieb Graun und Carl Heinrich Graun. |
1740 | Er siedelt nach Potsdam. Weitere Mitglieder der Benda-Familie gelangen als Musiker an den preußischen Hof. |
1771 | Er wird Konzertmeister der preußischen Hofkapelle. |
1786 | Er stirbt am 7. März in Nowawes bei Potsdam. |
Über die Autoren
Sonja Gerlach (Herausgeber, Generalbassaussetzung)
Sonja Gerlach wurde 1936 in Hannover geboren. Sie studierte Musik und Mathematik für das Höhere Lehramt in Berlin (Staatsexamen). Von 1965 bis 1999 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lektorin im Joseph Haydn-Institut, Köln. In Ergänzung ihrer Arbeit als Lektorin und Editorin befasste sie sich mit Fragen der Chronologie von Haydns Sinfonien. Außerdem interessiert sie sich besonders für Probleme der Echtheitsbestimmung in den verschiedenen Werkgattungen Haydns.
2000 trat sie in den Ruhestand und übersiedelte nach München, wo sie heute lebt.
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