Domenico Scarlatti
Ausgewählte Klaviersonaten, Band I
Domenico Scarlatti gilt heute als einer der großen Klavierkomponisten der Musikgeschichte und als der erste Virtuose am Klavier überhaupt. Diese Auswahl enthält 24 Sonaten aus verschiedenen Schaffensperioden und bietet somit einen Überblick über den Variantenreichtum des Italieners, der am spanischen Hof wirkte. Mit charakteristischen Themen, liedhaft natürlichen Melodien und tänzerischen Bewegungsfiguren überwindet Scarlatti alle barocke Schwere. Das spieltechnische Moment ist bei seinen einsätzigen Sonaten formbildend. Zum ersten Mal in der Geschichte der Klaviermusik muss der Spieler hier weite Sprünge und Kreuzungen der Hände bewältigen. Das Vorwort des renommierten Pianisten Bengt Johnsson gibt Auskunft über Scarlattis Werdegang und die verschiedenen Quellen, auf denen diese Ausgabe basiert. Einige Sonaten erscheinen hier erstmals im Druck. Als zusätzliches Bonbon ist eine Vorrede im Original abgebildet, die 1738 einer Notenausgabe von 30 Klaviersonaten Scarlattis vorangestellt war. Sie ist für das Verständnis von Scarlattis Klaviermusik sehr aufschlussreich.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Domenico Scarlatti
Cembalist und bedeutendster Komponist von Cembalo-Sonaten der 1. Hälfte des 18. Jh.s. Er hinterließ über 550 Kompositionen für Cembalo, Opern, Kammerkantaten, Kirchenmusik und 12 Sinfonien.
1685 | Er wird am 26. Oktober in Neapel als Sohn Alessandro Scarlattis geboren. |
1703/04 | Kompositionsaufträge für 3 Opern durch das Teatro San Bartolomeo in Neapel. |
1705 | Er weilt in Venedig. |
ab 1709 | Maestro di cappella in Rom; Aufführungen von 7 Opern für Maria Casimira, u. a. „Tetide in Sciro“ (1712), „Ifigenia in Aulide“ und „Ifigenia in Tauri“ (1713), „Amor d’un ombra e gelosia d‘un‘aura“ (1714, in London als „Narciso“ 1720). Komposition von Kammerkantaten und Kirchenmusik. |
1714 | Maestro di cappella der Cappella Giulia an der Peterskirche in Rom. Er schreibt in dieser Zeit sein Stabat Mater. Weiterhin Opern-Uraufführungen am Teatro Capranica. |
1719 | Leiter der königlichen Kapelle unter João V. Komposition von Serenaden und von Cembalo-Stücken für Maria Barbara, die spätere Königin von Spanien. |
ab 1728 | Anstellung am span. Hof zur musikalischen Unterhaltung von Ferdinando und Maria Barbara. Anstatt Opern komponiert er nun hauptsächlich Stücke für Cembalo, die oft Merkmale der iberischen Volksmusik aufnehmen (Fandangos, Seguidillas, Polos, Boleros); er schafft damit einen neuartigen musikalischen Stil, der sich den Regeln des strengen Satzes nicht fügt. |
1738/39 | Publikation von 30 „Essercizi per gravicembalo“, die Scarlattis Sonaten in ganz Europa bekannt machen. |
1752–57 | Er lässt mehrere Bände mit seinen gesammelten Sonaten anfertigen. |
1754 | Wahrscheinlich Komposition der „Missa quatuor vocum“ im alten Stil. |
1757 | Komposition des „Salve regina“. Er stirbt am 23. Juli in Madrid. |
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