Fanny Hensel
Ausgewählte Lieder
Im mehr als 450 Werke umfassenden Œuvre Fanny Hensels spielen die Lieder eine zentrale Rolle. Sie bilden die größte Werkgruppe und beschäftigten sie ihr ganzes Komponistinnenleben: vom ersten Eintrag der 14-jährigen in einer Sammelhandschrift bis zum letzten Werk, entstanden einen Tag vor ihrem plötzlichen Tod im Mai 1847. Gemeinsam mit der gefeierten Liedsängerin Juliane Banse hat der G. Henle Verlag eine Auswahl von 24 Liedern getroffen. Sie umfasst neben den zu Lebzeiten Hensels gedruckten Opera 1 und 7 mit so bekannten Liedern wie Gondellied oder Warum sind denn die Rosen so blass? auch selten Gehörtes und bisher nicht im Druck erschienene Lieder aus allen Schaffensphasen. Die Urtextedition zieht neben den Autographen auch zeitgenössische Abschriften und Erstausgaben heran. Wissenschaftlich unterstützt wurde die Ausgabe durch den amerikanischen Hensel-Spezialisten Stephen Rodgers, der auch das Vorwort zur Ausgabe beisteuerte.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Fanny Hensel
Die Komponistin und Pianistin hat ein umfangreiches Œuvre von etwa 460 Kompositionen hinterlassen, überwiegend Lieder und Klavierkompositionen sowie einige Kammermusikwerke, Chormusik, Kantaten und eine Ouvertüre. Ihre Kompositionen, die denen ihres Bruders Felix Mendelssohn Bartholdy nicht nachstehen, führte sie selbst (auch als Dirigentin) in privatem Rahmen in den Salons im Hause ihrer Eltern auf.
1805 | Sie wird am 14. November in Hamburg als ältestes Kind des Bankiers Abraham Mendelssohn geboren. |
1811 | Übersiedlung nach Berlin. |
1816 | Die Kinder werden evangelisch reformiert getauft. Klavierunterricht bei Marie Bigot während einem Parisaufenthalt, in Berlin bei Ludwig Berger. |
1819 | Kompositionsunterricht zusammen mit Felix bei Carl Friedrich Zelter; Komposition von Liedern. |
1820 | Eintritt in die von Zelter geleiteten Singakademie mit Felix und der jüngeren Schwester Rebecka. |
1821 | Die ersten, teils öffentlichen Sonntagsmusiken finden im Hause Mendelssohn statt. Fanny tritt als Pianistin, später als Dirigentin und Komponistin auf. Ab 1831 übernimmt sie die Leitung. |
ab 1825 | Anonyme Publikation eigener Kompositionen, die Lieder „Das Heimweh“ (1824), „Italien“ (1825) und „Suleika und Hatem“ (1825) erscheinen in den Sammlungen op. 8 (1827) und „Sehnsucht“ (1827), „Verlust“ (1828) und „Die Nonne“ (1822) in op. 9 (1830) ihres Bruders. |
1829 | Sie heiratet den Königlich Preußischen Hofmaler Wilhelm Hensel. |
1830 | Geburt des einzigen Sohnes Sebastian Felix Ludwig. Kantaten „Lobgesang“ (ihrem Sohn gewidmet), „Hiob“ und „Choleramusik“ (1831), „Zum Fest der heiligen Cäcilia“ (1833). |
1831/32 | Konzertarie „Hero und Leander“. |
1838 | Darbietung des 1. Klavierkonzerts von Felix als einzig belegter öffentlicher Auftritt. |
1841 | Klavierzyklus „Das Jahr“ mit Bildern ihres Mannes. |
1843 | Klaviersonate g-Moll in Auseinandersetzung mit Beethovens Werken. |
1846 | Veröffentlichung der „Sechs Lieder für eine Stimme mit Begleitung des Pianoforte“ op. 1 als erste unter eigenem Namen. „Vier Lieder für das Pianoforte“ op. 2, op. 6 (1847), op. 8 (1850), Pendant zu Felix’ Liedern ohne Worte, in kühnerer Harmonik und größeren Ausmaßen. |
1847 | Sie stirbt am 14. Mai an einem Schlaganfall während der Proben zu einer Sonntagsmusik in Berlin. |
Über die Autoren
Annette Oppermann (Herausgeber)
Dr. Annette Oppermann, geboren 1965, Ausbildung zur Musikalienhändlerin in Frankfurt am Main, Studium der Historischen und Systematischen Musikwissenschaften sowie der Neueren deutschen Literatur an der Universität Hamburg.
1993–1996 Lektorin für die internationale Klassikproduktion bei Sony Classical in Hamburg; 1996–1999 Promotionsstipendiatin des Graduiertenkollegs Textkritik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Januar 2000 Promotion mit einer Arbeit über „Musikalische Klassikerausgaben“ (Hans-Joachim Marx, Hamburg). Von 2000 bis 2008 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Joseph Haydn-Institut in Köln beschäftigt, Herausgeberin des Oratoriums „Die Schöpfung“ in der Gesamtausgabe Joseph Haydn Werke. Seit Februar 2008 Lektorin im G. Henle Verlag München mit den Schwerpunkten Vokalmusik, Kammermusik und Buchveröffentlichungen.
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