Béla Bartók
Bd. 29 | Streichquartette
Die zwischen 1908 und 1940 entstandenen sechs Streichquartette Béla Bartóks gehören zu den Meilensteinen dieser Gattung im 20. Jahrhundert. Mit der Edition dieser Werke in der Bartók-Gesamtausgabe präsentiert der große Bartók-Forscher László Somfai hier, gemeinsam mit Zsombor Németh, die Ergebnisse einer lebenslangen Beschäftigung mit den Quartetten. Neben Autographen, Handschriften, Erstdrucken und Handexemplaren des Komponisten wird auch dessen Korrespondenz mit Freunden, Verlagen und professionellen Musikern akribisch im Hinblick auf wichtige Informationen zur Edition und zum Verständnis der Werke durchleuchtet. Daraus resultieren zahlreiche Fußnoten zu dem hier erstmals wissenschaftlich edierten Notentext, die interessante Hinweise zu Aufführungs- oder Überlieferungsvarianten der Werke geben. Zusätzlich zur Einleitung, die die Entstehung, die Überlieferung, frühe Aufführungen und die Rezeption der Werke thematisiert, liefert das umfangreiche Kapitel Zu Notation und Aufführung fundierte Informationen zu allen praktischen Fragen der Ausführung von Temporelationen bis hin zum speziellen Bartók-Pizzicato.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Béla Bartók
Der zu den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten der 1. Hälfte des 20. Jh.s zählende Komponist ist vor allem durch seine Erforschung der ungarischen Volksmusik bekannt, deren Elemente er in seinen Stil integrierte. Sein breites Œuvre umfasst zahlreiche Orchester-, Klavier- und Kammermusikwerke sowie Chöre, Klavierlieder und eine Oper.
1881 | Geboren am 25. März in Nagyszentmiklós. Erster Klavierunterricht bei seiner Mutter. |
1893–ca. 1896 | Klavierunterricht bei László Erkel in Preßburg. |
1899–1903 | Klavier- und Kompositionsstudium an der Budapester Musikakademie. 1903 Symphonische Dichtung „Kossuth“. |
ab 1905 | Zusammen mit Zóltan Kodály beginnt er mit der wissenschaftlichen Erforschung der ungarischen Volksmusik und widerruft damit herkömmliche Vorstellungen. Er lernt die Musik Debussys kennen. |
1905–07 | Suite Nr. 2 für kleines Orchester op. 4. |
1907–34 | Klavierprofessur in Budapest. |
1908–09 | „Für Kinder“ 85 bzw. 79 Volksliedbearbeitungen für Klavier. |
1915–17 | 2. Streichquartett op. 17 mit perkussiver Motorik. |
1917 | Uraufführung des Balletts „Der holzgeschnitzte Prinz“. |
1918 | Uraufführung von „Herzog Blaubarts Burg“ op. 11 (komponiert 1911), z. T. Anlehnung an frz. Klangsprache. |
1920 | Improvisationen über ungarische Bauernlieder op. 20. |
1926 | Aufführung der Pantomime „Der wunderbare Mandarin“. Klavierzyklus „Im Freien“. |
1926–39 | „Mikrokosmos“ für Klavier (6 Hefte). |
Ab 1934 | Herausgeber der Gesamtausgabe der ungarischen Volksmusik. |
1936 | Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta als avantgardistisches Werk. |
1937–38 | Konzert (Nr. 2) für Violine und Orchester. |
1940 | Emigration in die USA. |
1945 | 3. Klavierkonzert; sein Bratschenkonzert bleibt unvollendet. Er stirbt am 26. September in New York. |
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