Béla Bartók
Bd. 38 | Klavierwerke 1914-1920
Dieser Band enthält zentrale Klavierwerke Bartóks, darunter die äußerst beliebten Rumänischen Volkstänze, die man in zahlreichen Arrangements kennt, die Suite op. 14 und die Sonatine. Viele der Kompositionen liegen im G. Henle Verlag bereits als Urtextausgaben vor. Eine Fülle an Zusatzinformationen bereichern die musikalischen Inhalte in dieser Edition: In der ausführlichen Einleitung werden die Entstehung der Werke, sowie ihre Drucklegung und Aufnahme durch die Öffentlichkeit dargestellt; das anschließende Kapitel Zu Notation und Aufführung liefert unter Heranziehung von Bartóks eigenen Aufnahmen interessante Einblicke in seine differenzierten Vorstellungen zu Tempo, Phrasierung und Artikulation in diesen Werken. Im Kritischen Bericht wird die kontinuierliche Verfestigung des Notentextes der mitunter über einen langen Zeitraum entstandenen oder revidierten Werke minutiös aufgeschlüsselt; auch Skizzen und Frühfassungen werden dokumentiert. Die Volksliedmelodien, die einigen Kompositionen zugrunde liegen, finden sich in einem eigenen Anhang samt englischer Übersetzung der Texte.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Béla Bartók
Der zu den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten der 1. Hälfte des 20. Jh.s zählende Komponist ist vor allem durch seine Erforschung der ungarischen Volksmusik bekannt, deren Elemente er in seinen Stil integrierte. Sein breites Œuvre umfasst zahlreiche Orchester-, Klavier- und Kammermusikwerke sowie Chöre, Klavierlieder und eine Oper.
1881 | Geboren am 25. März in Nagyszentmiklós. Erster Klavierunterricht bei seiner Mutter. |
1893–ca. 1896 | Klavierunterricht bei László Erkel in Preßburg. |
1899–1903 | Klavier- und Kompositionsstudium an der Budapester Musikakademie. 1903 Symphonische Dichtung „Kossuth“. |
ab 1905 | Zusammen mit Zóltan Kodály beginnt er mit der wissenschaftlichen Erforschung der ungarischen Volksmusik und widerruft damit herkömmliche Vorstellungen. Er lernt die Musik Debussys kennen. |
1905–07 | Suite Nr. 2 für kleines Orchester op. 4. |
1907–34 | Klavierprofessur in Budapest. |
1908–09 | „Für Kinder“ 85 bzw. 79 Volksliedbearbeitungen für Klavier. |
1915–17 | 2. Streichquartett op. 17 mit perkussiver Motorik. |
1917 | Uraufführung des Balletts „Der holzgeschnitzte Prinz“. |
1918 | Uraufführung von „Herzog Blaubarts Burg“ op. 11 (komponiert 1911), z. T. Anlehnung an frz. Klangsprache. |
1920 | Improvisationen über ungarische Bauernlieder op. 20. |
1926 | Aufführung der Pantomime „Der wunderbare Mandarin“. Klavierzyklus „Im Freien“. |
1926–39 | „Mikrokosmos“ für Klavier (6 Hefte). |
Ab 1934 | Herausgeber der Gesamtausgabe der ungarischen Volksmusik. |
1936 | Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta als avantgardistisches Werk. |
1937–38 | Konzert (Nr. 2) für Violine und Orchester. |
1940 | Emigration in die USA. |
1945 | 3. Klavierkonzert; sein Bratschenkonzert bleibt unvollendet. Er stirbt am 26. September in New York. |
Diese in den Erstdrucken meist zur Information mit integrierten Volksmusikquellen werden hier in einem eigenen Anhang wiedergegeben und sorgfältig aufgearbeitet (mit englischer Übersetzung der Liedtexte). ... In philologischer Hinsicht ist Somfais Edition überhaupt vorbildlich zu nennen, und das wiegt umso schwerer, als sich dieses Repertoire eben in so vieler Hinsicht einer Eindeutigkeit entzieht. ... Besonderer Erwähnung wert ist das Einleitungskapitel „Zu Notation und Aufführung“, das ein wahres Kompendium der Aufführungspraxis und Interpretationsforschung zu Bartóks Schreibstil und Spielweise darstellt und in dem auch Überlegungen zur Bedeutung der (meist nachträglich hinzugefügten) Spieldauern angestellt werden. ... Gewiss kein Irrtum ist es, diesen Band der Gesamtausgabe als eine monumentale Leistung zu bezeichnen, tatsächlich als ein editorisches Monument für Bartóks Werke, die nicht nur in ihrer harmonischen Schärfe kräftig an den etablierten Normen der Musikwelt rüttelten. Hier stehen sie gut und sicher wie nie zuvor.
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