Béla Bartók
Bd. 40 | Mikrokosmos
Mit Mikrokosmos erscheint nun, nach Für Kinder (HN 6200) und den Klavierwerken 1914–1920 (HN 6202), bereits der dritte Band mit Klavierwerken und ein weiteres Hauptwerk Bartóks in der wissenschaftlichen Gesamtausgabe. Herausgeben wurde diese von dem an der Budapester Liszt-Akademie ausgebildeten japanischen Musikwissenschaftler Yusuke Nakahara, der sich als Bartók-Experte intensiv mit dem Mikrokosmos befasst hat und seit mehreren Jahren am Budapester Bartók-Institut die Arbeit an der Gesamtausgabe unterstützt. Die als Unterrichtswerk in aufsteigendem Schwierigkeitsgrad angelegte Sammlung behandelt neben spieltechnischen Aspekten auch die Grundlagen kompositorischer Arbeit: von satztechnischen Kategorien wie Ostinato, Freie Variationen oder Imitation und Umkehrung bis hin zu programmatischen Ideen in Aus dem Tagebuch einer Fliege oder den berühmten Sechs Tänzen im bulgarischen Rhythmus, die den furiosen Abschluss dieses Jahrhundertwerks bilden. Die 153 Nummern des Haupttextes werden ergänzt durch die von Bartók zu einzelnen Stücken erstellten Übungen, sowie sein Vorwort und einige Anmerkungen, die er für die Erstausgabe festhielt. Die ausführliche Einleitung des Gesamtausgaben-Bandes von Yusuke Nakahara (Englisch / Ungarisch / Deutsch) behandelt nicht nur die Entstehung des Werkes und den biographischen Kontext, sondern liefert auch – wie immer bei der Bartók-Gesamtausgabe – in einem eigenen Kapitel Notation und Aufführung wichtige Hinweise zur spielpraktischen Umsetzung des Notentextes. Die Fußnoten zum Notentext weisen auf musikalisch interessante Varianten der umfangreichen Überlieferung hin und ordnen diese ein.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Béla Bartók
Der zu den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten der 1. Hälfte des 20. Jh.s zählende Komponist ist vor allem durch seine Erforschung der ungarischen Volksmusik bekannt, deren Elemente er in seinen Stil integrierte. Sein breites Œuvre umfasst zahlreiche Orchester-, Klavier- und Kammermusikwerke sowie Chöre, Klavierlieder und eine Oper.
1881 | Geboren am 25. März in Nagyszentmiklós. Erster Klavierunterricht bei seiner Mutter. |
1893–ca. 1896 | Klavierunterricht bei László Erkel in Preßburg. |
1899–1903 | Klavier- und Kompositionsstudium an der Budapester Musikakademie. 1903 Symphonische Dichtung „Kossuth“. |
ab 1905 | Zusammen mit Zóltan Kodály beginnt er mit der wissenschaftlichen Erforschung der ungarischen Volksmusik und widerruft damit herkömmliche Vorstellungen. Er lernt die Musik Debussys kennen. |
1905–07 | Suite Nr. 2 für kleines Orchester op. 4. |
1907–34 | Klavierprofessur in Budapest. |
1908–09 | „Für Kinder“ 85 bzw. 79 Volksliedbearbeitungen für Klavier. |
1915–17 | 2. Streichquartett op. 17 mit perkussiver Motorik. |
1917 | Uraufführung des Balletts „Der holzgeschnitzte Prinz“. |
1918 | Uraufführung von „Herzog Blaubarts Burg“ op. 11 (komponiert 1911), z. T. Anlehnung an frz. Klangsprache. |
1920 | Improvisationen über ungarische Bauernlieder op. 20. |
1926 | Aufführung der Pantomime „Der wunderbare Mandarin“. Klavierzyklus „Im Freien“. |
1926–39 | „Mikrokosmos“ für Klavier (6 Hefte). |
Ab 1934 | Herausgeber der Gesamtausgabe der ungarischen Volksmusik. |
1936 | Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta als avantgardistisches Werk. |
1937–38 | Konzert (Nr. 2) für Violine und Orchester. |
1940 | Emigration in die USA. |
1945 | 3. Klavierkonzert; sein Bratschenkonzert bleibt unvollendet. Er stirbt am 26. September in New York. |
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