Modest Mussorgski
Bilder einer Ausstellung
1874 wurde zum Gedenken an den verstorbenen Zeichner und Architekten Viktor A. Hartmann (1834–1873) eine Ausstellung mit seinen Aquarellen und Zeichnungen veranstaltet. Modest Mussorgski, der mit Hartmann befreundet gewesen war, wurde auf seinem Gang durch diese Ausstellung zu dem Zyklus „Bilder einer Ausstellung“ für Klavier solo angeregt; ein Meilenstein der Klavierliteratur. Er komponierte es im Juni 1874 in St. Petersburg und untertitelte es mit „Erinnerungen an Viktor Hartmann“. Bis heute fasziniert die malerisch-suggestive Tonsprache, die die Bilder lebendig werden lässt. Als Quelle liegt der Henle-Urtextausgabe das sauber verfasste Autograph zu Grunde. Die Gestaltung des Notentexts orientiert sich an Mussorgskis Notenschrift.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Modest Mussorgski
Er schuf mit Boris Godunow die russ. Historienoper, kam jedoch erst nach seinem Tod zu Ruhm und Ansehen. Er komponierte auch Lieder, Klaviermusik, Chormusik und einige Orchesterwerke.
1839 | Er wird am 21. März in Karewo als Sohn reicher Landbesitzer geboren. Mit 6 Jahren Musikunterricht bei seiner Mutter. |
1849 | Besuch der Peterschule in St. Petersburg, Klavierstudien bei Anton Herke. |
ab 1852 | Vorbereitung seiner Karriere als Offizier. |
1856/57 | Bekanntschaft mit Dargomyschskij, anschließend mit Cui, Balakirew und Stasow. |
1859 | Er schließt sich Mili Balakirew an und widmet sich anschließend vorrangig der Musik. |
1863 | Er ist aus finanziellen Gründen gezwungen, für vier Jahre eine Stellung beim Militär anzunehmen. |
1863–66 | Erster Versuch der Komposition einer Oper, „Salammbô“ nach Gustave Flaubert. |
1868 | Weiterer Versuch einer Opernkomposition „Die Heirat“ nach Nicolai Gogol unter dem Eindruck von Dargomyschskijs Opéra dialogué „Der steinerne Gast“, die im Verzicht auf Arien, Ensembles und Chöre als neue, eigenständige Form des russ. Musiktheaters gilt. |
1868–72 | Liederzyklus „Kinderstube“. |
1869–78 | Stelle im Ministerium für Staatseigentum. |
1872 | Arbeit an der Ballett-Oper „Mlada“ (in Zusammenarbeit mit anderen Komponisten) vorzeitig eingestellt. |
1874 | Aufführung der 2. Fassung von „Boris Godunow“ in St. Petersburg (1. Fassung 1869). „Bilder einer Ausstellung“ für Klavier, nach Bildern des Malers V. Hartmann. |
1881 | Er stirbt am 28. März in St. Petersburg. Die unvollendeten Opern „Chowanschtschina“ und „Der Jahrmarkt von Sorotschinzy“ u.a. von A. Ljadov, V. Karatygin und C. Cui ergänzt und liegen heute in mehreren Fassungen vor. |
Über die Autoren
Petra Weber-Bockholdt (Herausgeber)
Prof. Dr. Petra Weber studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie sowie verschiedene Nebenfächer an den Universitäten München und Paris, daneben privat Klavier bei Hellmut Hideghéti. Sie promovierte 1980 in München mit einer Arbeit über die Lieder Mussorgskijs und wurde 1990 in Würzburg mit einer Arbeit über die Bearbeitungen britischer Lieder von Ludwig van Beethoven habilitiert.
Nach Gastprofessuren im In- und Ausland ist sie seit 2001 Professorin für Musikwissenschaft an der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz. Webers Hauptarbeitsgebiete sind die Theorie der frühesten Mehrstimmigkeit, Beethoven, Geschichte der Tonalität und Quellenforschung als Editionsgrundlage. Petra Weber ist Mitarbeiterin an der Beethoven-Gesamtausgabe, wo sie Band XI betreut.
Klaus Schilde (Fingersatz)
Prof. Klaus Schilde, geboren 1926, verbrachte seine Jugend in Dresden. Entscheidende Impulse erhielt er dort durch Walter Engel, der ihn in Klavier (Kodalyi-Methode), Komposition und Violine unterrichtete. Von 1946–1948 studierte er an der Musikhochschule Leipzig bei Hugo Steurer und nach der 1952 erfolgten Übersiedlung in den Westen bei Walter Gieseking und Edwin Fischer, sowie bei Marguerite Long, Lucette Descaves und Nadia Boulanger in Paris.
Schilde gewann zahlreiche Preise. Von 1947 an konzertierte er als Solist und Kammermusiker auf nahezu allen Kontinenten mit renommierten Orchestern. Lehrtätigkeiten unterhielt er an den Musikhochschulen Berlin-Ost, Detmold, Berlin-West, München, Tokio (Geidai) und Weimar. Von 1988–1991 Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater München, an der er auch jahrzehntelang als Professor unterrichtete. Es gibt mit Klaus Schilde zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CD-Einspielungen. Schilde hat für nahezu 100 Urtextausgaben des G. Henle Verlags seine Fingersätze beigesteuert.
Prof. Klaus Schilde verstarb am 10.12.2020.
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