Anton Reicha
Bläserquintett Es-dur op. 88 Nr. 2
Insgesamt 24 Bläserquintette veröffentlichte Reicha für die „klassische“ Besetzung mit Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott; op. 88 Nr. 2 ist davon eines der beliebtesten und meistgespielten. „Wenn es möglich wäre, Haydn in der Quartetten- und Quintettencomposition zu übertreffen, so wäre dies von Reicha mit den erwähnten Quintetten geschehen“, schwärmte die „Allgemeine Musikalische Zeitung“ anlässlich einer Aufführung von Reichas Quintetten, „mich dünkt, es ist unmöglich, mehr Correctheit und Clarheit mit mehr Erfindung und Originalität zu vereinigen“. Inspiration und Esprit sprechen aus jeder Note dieses Werkes, dessen Partitur wir ergänzend zur Stimmenausgabe auch in einer handlichen Studien-Edition vorlegen.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Anton Reicha
Ein Komponist und Musiktheoretiker. Vor allem seine Bläserquintette sind von Bedeutung: Bis heute populär, wurden sie schon zu Lebzeiten zu seinen mit Abstand größten Erfolgen. Berühmtheit erlangte er zudem durch seine vielbeachteten musiktheoretischen Schriften. Sein Œuvre umfasst, neben einer Vielzahl an Werken für Bläser in unterschiedlichen Besetzungen, Opern, Sinfonien, Ouvertüren, Konzerte sowie Werke für Tasteninstrumente.
1770 | Er wird am 26. Februar in Prag geboren. |
um 1780 | Er wird von seinem Onkel Joseph Reicha in Wallerstein adoptiert. Hier wird er u.a. in Klavier, Flöte und Violine ausgebildet. |
ab 1785 | In der Hofkapelle des Kölner Kurfürsten Maximilian Franz in Bonn wird er als Violinist und Flötist engagiert. Dort lernt er Beethoven kennen, zu dem sich eine lebenslange Freundschaft entwickelt. |
ab 1794 | Er lehrt in Hamburg. Es entstehen einige Kompositionen, darunter Opern, Kammermusik und Sinfonien. Er begegnet Joseph Haydn und Pierre Rode.1802–08 |
Ein erneuter Versuch, sich als Opernkomponist zu etablieren, scheitert. Er begegnet Kaiserin Marie Therese und erhält von ihr den Auftrag zur Oper „Argene Regina di Granata“. Er bemüht sich um den Druck seiner Werke. | ab 1818 |
Er wird Professor für Kontrapunkt und Fuge am Conservatoire in Paris. Zu seinen Schülern gehören u.a. Hector Berlioz, Charles Gounod, Henry Vieuxtemps und Franz Liszt. | 1831 |
Er wird Chevalier der Légion d’honneur. | 1835 |
Mitglied der Académie des Beaux-Arts. | 1836 |
Über die Autoren
Norbert Müllemann (Herausgeber)
Dr. Norbert Müllemann, geboren 1976 in Köln, studierte Musikwissenschaft, Deutsche Philologie und Philosophie an der Universität zu Köln und parallel Klavier an der Kölner Musikhochschule.
2004 begann seine Tätigkeit für den G. Henle Verlag, zunächst im Rahmen eines Volontariats. 2005 wurde er Junior-Lektor im Haus Henle. Gleichzeitig schrieb er sich an der Ludwig-Maximilians-Universität, München, zu einem Promotionsstudiengang ein und wurde 2008 über das Thema „Handschriften Frédéric Chopins bis 1830. Studien zur Authentizität, Datierung und Werkgenese“ promoviert. Seit 2008 ist Müllemann Lektor im G. Henle Verlag, seit 2017 Cheflektor. Als Herausgeber hat er zahlreiche Urtextausgaben im G. Henle Verlag vorgelegt, mit besonderem Schwerpunkt auf den Werken Frédéric Chopins.
Henrik Wiese (Herausgeber)
Henrik Wiese wurde 1971 in Wien geboren. Er studierte zunächst Flöte bei Paul Meisen (München). Später folgte ein Studium der Indogermanistik, Allgemeinen Sprachwissenschaft und Musikwissenschaft. 1995–2006 war er Soloflötist an der Bayerischen Staatsoper (München), seit 2006 ist er auf selber Position im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks tätig. Wiese ging als Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs (1995) und mehrerer internationaler Flötenwettbewerbe (u.a. ARD-Wettbewerb 2000) hervor.
Das Quellenstudium im Rahmen der Herausgebertätigkeit für den G. Henle Verlag führte ihn zur historischen Aufführungspraxis und der Traversflöte. Auf diesem Instrument spielt er in der Accademia giocosa. Wiese gibt weltweit Meisterkurse und versucht seine Schüler den intelligenten Umgang mit Editionen und Quellen zu vermitteln, zum Kadenzenschreiben anzuleiten und das intonatorische Hören zu verfeinern. Sein künstlerisches Wirken als Solist, Kammermusiker und Orchestermusiker ist auf zahlreichen CDs dokumentiert.
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