Carl Nielsen
Canto serioso für Horn und Klavier
Der Däne Carl Nielsen gehört zu den originellsten Komponisten des beginnenden 20. Jahrhunderts. Ausgehend von der deutschen romantischen Tradition fand er vor allem mit seinen heute noch viel gespielten Symphonien zu einer ganz individuellen Tonsprache, widmete sich aber auch häufig kammermusikalischen Besetzungen. Canto serioso wurde ursprünglich als Prüfungsstück für das Kopenhagener Opernorchester geschrieben, wo die Stelle eines tiefen Hornisten neu zu besetzen war. Dementsprechend kostet Nielsens ausdrucksvolle, nicht zu lange Komposition besonders das tiefe Register und die sonore Mittellage des Instruments aus. Eine willkommene Bereicherung des spätromantischen Hornrepertoires!
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Carl Nielsen
Das umfangreiche Werk des bedeutendsten dänischen Komponisten umfasst alle gängigen Gattungen: 2 Opern, Bühnenmusiken, zahlreiche Chorwerke, rund 200 Lieder, 6 Sinfonien, 3 Konzerte, Kammer- und Klaviermusik. Sein Schaffen ist von der Auseinandersetzung mit der Vokalpolyphonie der Renaissance geprägt, die er mit progressiver Harmonik verband.
1865 | Er wird am 9. Juni in Sortelung (Fünen) in der Familie eines Tagelöhners und Anstreichers geboren. Er spielt mit 6 Jahren Geige, tritt mit dem Vater als Musiker bei Dorffesten auf und lernt die Klassik im Orchester des Musikvereins kennen. 1879 Regimentsmusikkorps Odense, Violinunterricht. |
1884–86 | Studium in Kopenhagen: Violine (bei Valdemar Tofte), Klavier (bei Gottfred Matthison-Hansen), Musiktheorie (bei J.P. E. Hartmann und Orla Rosenhoff) und Musikgeschichte (bei Niels W. Gade). |
1886 | 2. Geiger im Orchester des Tivoli-Parks |
ab 1887 | Aufführung seiner Kompositionen, darunter Suite für Streicher op. 1. |
1889 | 2. Geiger der Hofkapelle. |
1890er-Jahre | Erste Liedersammlungen auf Gedichte von Jens Peter Jacobsen (op. 4, 6) und von Ludvig Holstein (op. 10) mit zum Teil progressiver Harmonik; spätere Lieder folgen dem Volksliedideal. |
1896–97 | Kantate „Hymnus Amoris“ op. 12 nach einem Bild von Tizian; Studium der Renaissancemusik. |
1891/92 | 1. Sinfonie g-Moll op. 7 mit dichter motivischer Arbeit. |
1901 | Staatliches Stipendium. Die Oper „Saul og David“ wird vollendet. |
ab 1903 | Vertrag mit dem Musikverlag Wilhelm Hansen. |
1906 | Uraufführung der komischen Oper „Maskarade“, die zu einem Hauptwerk der dänischen Operngeschichte wird. |
1908 | 2. Kapellmeister am Theater Kopenhagen. |
1915 | Konzertdirigent der Musikforeningen in Kopenhagen. |
1922 | Neoklassizistisches Bläserquintett op. 43, das populär wird. |
1924/25 | 6. Sinfonie (‚Sinfonia semplice‘) als tonal ungebundenes und hochkomplexes Werk mit großer Schlagzeugbesetzung. |
1931 | Direktor des Konservatoriums. Er stirbt am 3. Oktober in Kopenhagen. |
Über die Autoren
Dominik Rahmer (Herausgeber)
Dr. Dominik Rahmer, geboren 1971 in Mainz, studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Mathematik in Bonn. Magister Artium 1999, Promotion 2006 mit einer Arbeit über die musikkritischen Schriften von Paul Dukas.
Von 2001 bis 2011 Verlagsangestellter bei Boosey & Hawkes/Bote & Bock in Berlin, dort unter anderem Mitarbeit an der Kritischen Ausgabe der Werke Jacques Offenbachs (OEK). Seit 2011 Lektor im G. Henle Verlag München; Editionen von Werken insbesondere des französischen und russischen Repertoires sowie für Blasinstrumente.
Klaus Schilde (Fingersatz)
Prof. Klaus Schilde, geboren 1926, verbrachte seine Jugend in Dresden. Entscheidende Impulse erhielt er dort durch Walter Engel, der ihn in Klavier (Kodalyi-Methode), Komposition und Violine unterrichtete. Von 1946–1948 studierte er an der Musikhochschule Leipzig bei Hugo Steurer und nach der 1952 erfolgten Übersiedlung in den Westen bei Walter Gieseking und Edwin Fischer, sowie bei Marguerite Long, Lucette Descaves und Nadia Boulanger in Paris.
Schilde gewann zahlreiche Preise. Von 1947 an konzertierte er als Solist und Kammermusiker auf nahezu allen Kontinenten mit renommierten Orchestern. Lehrtätigkeiten unterhielt er an den Musikhochschulen Berlin-Ost, Detmold, Berlin-West, München, Tokio (Geidai) und Weimar. Von 1988–1991 Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater München, an der er auch jahrzehntelang als Professor unterrichtete. Es gibt mit Klaus Schilde zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CD-Einspielungen. Schilde hat für nahezu 100 Urtextausgaben des G. Henle Verlags seine Fingersätze beigesteuert.
Prof. Klaus Schilde verstarb am 10.12.2020.
Angaben zur Produktsicherheit
G. Henle Verlag
Hier finden Sie die Informationen zum Hersteller des Produkts.G. Henle Verlag e.K.
Forstenrieder Allee 122
81476 München
Deutschland
info@henle.de
www.henle.com
Die Stimme ist klar gegliedert, Stichnoten bieten bei Tempowechseln gute Hilfestellungen für die Einsätze. Die Klavierbegleitung ist übersichtlich und nicht zu schwer, die Fingersätze sind gut eingerichtet. Bei einer Gesamtaufführungszeit von ca. 5 Minuten gibt es keine Schwierigkeiten beim Seitenwechsel. Das Notenbild ist, wie bei Henle üblich, sehr gut dargestellt und gut lesbar. Auch wenn man sich nicht um eine Orchesterstelle bewirbt, macht der Canto serioso einen guten Eindruck und lässt das Horn im besten Licht erscheinen.
Das Liebhaberorchester, 2016Diese Ausgabe des Henle-Verlags ist von hervorragender Druckqualität und für den Preis (...) sicherlich kein Fehlgriff. Canto serioso hat bereits einen festen Platz in der Hornliteratur gefunden und ist mit dieser Urtextausgabe nun vollständig.
Das Orchester, 2015Empfehlungen
autogenerated_cross_selling
Weitere Ausgaben dieses Titels
Weitere Ausgaben dieses Titels