Franz Liszt
Der Müller und der Bach aus „Die schöne Müllerin” D 795 (Franz Schubert)
Als bekennender Schubert-Fan trug Franz Liszt in seinen Klavierrecitals gerne Transkriptionen von dessen Liedern vor – und zwar mit so großem Effekt, dass die Verleger aufmerksam wurden. Ab 1838 erschienen zahlreiche dieser Bearbeitungen im Druck. Sie verbreiteten sich binnen Kurzem in zahlreichen Auflagen und Nachdrucken in ganz Europa. Die 1846 verlegten sechs „Müller-Lieder“ sind dem Titel der Wiener Erstausgabe zufolge im „leichteren Styl übertragen“ und bieten so einen guten Einstieg in diesen Schaffensbereich Liszts. Allerdings kann der Virtuose sich in „Der Müller und der Bach“ dann doch nicht ganz verleugnen und liefert im Mittelteil als Ossia ein noch etwas raffinierteres Plätschern des erwähnten „Bächleins“, das den Fortgeschrittenen unter den Pianisten vorbehalten ist. Evgeny Kissin bietet mit seinem Fingersatz eine optimale Grundlage zur erfolgreichen Ausführung des von Andrea Lindmayr-Brandl auf Basis aller Quellen erstellten Notentexts.
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