Antonio Vivaldi
Die Vier Jahreszeiten
Die „Vier Jahreszeiten“ zählen fraglos zu den berühmtesten Kompositionen Vivaldis, ja vielleicht der gesamten Barockmusik. Hinter dem Sammeltitel verbergen sich vier Konzerte für Violine, Streicher und Generalbass, die Vivaldi selbst mit den programmatischen Titeln Frühling, Sommer, Herbst und Winter versah. Vorangestellte Gedichte geben die jeweilige Stimmung und Szenerie jeder Jahreszeit vor, die Vivaldi in konzertanter Form kongenial tonmalerisch ausdeutete: Donner und Blitz, Vogelgezwitscher, ein bellender Hund …
Diese Henle-Urtextausgabe präsentiert alle vier Konzerte in einem Band auf dem aktuellen Stand der Forschung. Für das Vorwort konnte mit Federico Maria Sardelli einer der renommiertesten Vivaldi-Experten weltweit gewonnen werden. Die Edition berücksichtigt neben der vom Komponisten selbst beauftragten Erstausgabe auch mehrere zeitgenössische Abschriften und stellt wichtige Varianten übersichtlich dar.
Die spielpraktisch perfekt aufbereiteten Orchesterstimmen enthalten auch eine ausgesetzte Continuo-Stimme des Alte-Musik-Spezialisten Wolfgang Kostujak und lassen so keine Wünsche offen. Ergänzend zum Aufführungsmaterial erscheinen auch Studien-Edition (HN 7020) und Klavierauszug (HN 1020).
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Antonio Vivaldi
Er erwarb sich seinen Ruhm als Violinvirtuose und Komponist vor allem durch (über 500) Instrumentalkonzerte, deren barockes Modell (Dreisätzigkeit, Ritornellform) er geschaffen hat. Er schrieb auch zahlreiche Opern.
1678 | Er wird am 4. März in Venedig als Sohn eines Barbiers und Violinisten geboren. Musikunterricht wahrscheinlich bei seinem Vater. |
1703 | Priesterweihe und Anstellung als Violinlehrer am Ospedale della pietà; um 1716 Maestro de’ concerti. Schreibt Violinmusik und geistliche Musik. |
1711 | Publikation von Vivaldis op. 3, „L’Estro Armonico“, die einflussreichsten Konzerte in der 1. Hälfte des 18. Jh.s. |
1713 | Erfolgreiche Uraufführung seiner ersten Oper „Ottone in villa“ in Vicenza. Er wird daraufhin als Komponist und Impresario am venezianischen Teatro S. Angelo tätig, wo er eigene Opern und fremde Kompositionen aufführt. |
um 1716 | Veröffentlichung der Konzertsammlung „La stravaganza“ op. 4. |
1718–20 | Als Maestro di Capella e Camera ist er beim Gouverneur von Mantua, Prinz Philipp von Hessen-Darmstadt, für die weltliche Musikgestaltung verantwortlich. |
ab 1720 | Zahlreiche Reisen bis nach Rom und Wien, möglicherweise auch Prag. |
1724 | Aufführung der Oper „Giustino“ in Rom. |
1725 | Publikation der Konzertsammlung „Il Cimento dell’Armonica e dell’Inventione“ op. 8, die mit den „Vier Jahreszeiten“ eröffnet werden. |
1727 | Uraufführung der Oper „Orlando (furioso)“ in Venedig; Publikation der Konzertsammlung „La Cetra“, op. 9. |
1732–36 | Opernaufführungen in Verona und Venedig. |
um 1740 | Er begibt sich nach Wien. |
1741 | Er stirbt verarmt am 28. Juli in Wien. |
Über die Autoren
Dominik Rahmer (Herausgeber)
Dr. Dominik Rahmer, geboren 1971 in Mainz, studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Mathematik in Bonn. Magister Artium 1999, Promotion 2006 mit einer Arbeit über die musikkritischen Schriften von Paul Dukas.
Von 2001 bis 2011 Verlagsangestellter bei Boosey & Hawkes/Bote & Bock in Berlin, dort unter anderem Mitarbeit an der Kritischen Ausgabe der Werke Jacques Offenbachs (OEK). Seit 2011 Lektor im G. Henle Verlag München; Editionen von Werken insbesondere des französischen und russischen Repertoires sowie für Blasinstrumente.
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