Béla Bartók
Drei ungarische Volkslieder
Unter den vielen Werken, die Bartók 1914–1918 über ungarische und rumänische Volksweisen schuf, nehmen diese drei Klavierstücke eine Sonderrolle ein. Ursprünglich für die Sammlung 15 Ungarische Bauernlieder (Urtextausgabe HN 1404) skizziert, blieben die Entwürfe dann zwanzig Jahre unbearbeitet liegen. Erst 1941, als Boosey & Hawkes den inzwischen nach Amerika emigrierten Komponisten um einen Beitrag zu einem Jubiläumsalbum für den großen Pianisten Ignaz Paderewski bat, wandte Bartók sich diesen vor langer Zeit notierten Klavierstücken über die Volksmusik seiner Heimat wieder zu und revidierte sie sorgfältig. Die 1942 erschienene Erstausgabe druckt ausnahmsweise die volksmusikalischen Vorlagen nicht ab; sie werden aber in dieser Urtextausgabe, die auf der Bartók-Gesamtausgabe basiert, selbstverständlich wiedergegeben. Auch Bartóks eigene Einspielung der Stücke wurde vom Herausgeber László Somfai für Edition und Aufführungspraktische Hinweise ausgewertet.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Béla Bartók
Der zu den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten der 1. Hälfte des 20. Jh.s zählende Komponist ist vor allem durch seine Erforschung der ungarischen Volksmusik bekannt, deren Elemente er in seinen Stil integrierte. Sein breites Œuvre umfasst zahlreiche Orchester-, Klavier- und Kammermusikwerke sowie Chöre, Klavierlieder und eine Oper.
1881 | Geboren am 25. März in Nagyszentmiklós. Erster Klavierunterricht bei seiner Mutter. |
1893–ca. 1896 | Klavierunterricht bei László Erkel in Preßburg. |
1899–1903 | Klavier- und Kompositionsstudium an der Budapester Musikakademie. 1903 Symphonische Dichtung „Kossuth“. |
ab 1905 | Zusammen mit Zóltan Kodály beginnt er mit der wissenschaftlichen Erforschung der ungarischen Volksmusik und widerruft damit herkömmliche Vorstellungen. Er lernt die Musik Debussys kennen. |
1905–07 | Suite Nr. 2 für kleines Orchester op. 4. |
1907–34 | Klavierprofessur in Budapest. |
1908–09 | „Für Kinder“ 85 bzw. 79 Volksliedbearbeitungen für Klavier. |
1915–17 | 2. Streichquartett op. 17 mit perkussiver Motorik. |
1917 | Uraufführung des Balletts „Der holzgeschnitzte Prinz“. |
1918 | Uraufführung von „Herzog Blaubarts Burg“ op. 11 (komponiert 1911), z. T. Anlehnung an frz. Klangsprache. |
1920 | Improvisationen über ungarische Bauernlieder op. 20. |
1926 | Aufführung der Pantomime „Der wunderbare Mandarin“. Klavierzyklus „Im Freien“. |
1926–39 | „Mikrokosmos“ für Klavier (6 Hefte). |
Ab 1934 | Herausgeber der Gesamtausgabe der ungarischen Volksmusik. |
1936 | Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta als avantgardistisches Werk. |
1937–38 | Konzert (Nr. 2) für Violine und Orchester. |
1940 | Emigration in die USA. |
1945 | 3. Klavierkonzert; sein Bratschenkonzert bleibt unvollendet. Er stirbt am 26. September in New York. |
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