Frédéric Chopin
Etüde E-dur op. 10 Nr. 3
Dass es sich bei diesem Stück, das im Stile eines verträumten Nocturnes mit einem der bezauberndsten melodischen Einfälle Chopins anhebt, um eine Klavieretüde handelt, dürfte nicht jedem Hörer sofort klar sein. Doch bei genauerem Hinsehen (und vor allem beim Spielen) erweist sich das Stück als subtile Legatostudie, in der die rechte Hand durchgehend zugleich Melodie und Begleitung in der Mittelstimme ausführen muss. Spätestens der furiose „con bravura“-Ausbruch im Mittelteil stellt klar, dass hier ein schon fortgeschrittenes technisches Können verlangt wird. Wer sich an den Gesamtband der Chopin’schen Etüden (HN 124) noch nicht heranwagt, ist mit dieser Urtext-Einzelausgabe bestens bedient.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Frédéric Chopin
Pianist und Komponist. Sein Schaffen ist auf die Klaviermusik konzentriert, die sich außerordentlicher Beliebtheit erfreut und zum festen Bestand des Konzertrepertoires gehört. Seine Musik beeinflusste nachfolgende Generationen in Frankreich (Franck, Saint-Saëns, Fauré, Debussy) wie auch Smetana, Dvořák, Balakirew, Grieg, Albéniz.
1810 | Er wird am 1. März in Żelazowa Wola bei Warschau geboren. Mit 7 erste Kompositionen, mit 8 erster öffentlicher Auftritt. |
1822 | Privatunterricht in Komposition. |
1825 | Rondo c-Moll op. 1 als erstes veröffentlichtes Werk. |
1826–29 | Studium an der Musikhochschule in Warschau. |
1829 | „Fantaisie sur des airs nationaux polonais“ A-Dur op. 13, Klaviertrio g-Moll op. 8. Reise nach Wien, wo er zwei Akademien mit seinen Kompositionen und Improvisationen gibt. |
1829–33 + 1835–37 | Etüden op. 10 und op. 25 als neuer Typus der virtuosen Etüde mit ästhetischem Anspruch. |
1830 | Uraufführungen seiner beiden Klavierkonzerte f-Moll op. 21 und e-Moll op. 11 in Warschau. |
1831 | Da er aufgrund des poln. Aufstands nicht nach Warschau zurückkehren kann, geht er nach Paris, wo er bis zum Ende seines Lebens bleibt. |
1832 | Eröffnungskonzert in Paris mit großem Erfolg. |
1835/38 | „Trois valses brillantes“ op. 34. |
1836/39 | „24 Préludes“ op. 28 in zyklischer Abfolge als konstruktiv verdichtete, kurze Stücke. |
1835/39 | Klaviersonate b-Moll op. 35 mit dem Trauermarsch. |
1842/43 | Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52, „Grande Polonaise brillante“ As-Dur op. 53, Scherzo Nr. 4 E-Dur op. 54. |
1844 | Klaviersonate h-Moll op. 58. |
1849 | Vollendung der Mazurkas g-Moll und f-Moll. Er stirbt am 17. Oktober in Paris. |
Über die Autoren
Ewald Zimmermann (Herausgeber)
Dr. Ewald Zimmermann (1910–1998) studierte Klavier (Privatmusiklehrer-Examen bei Eduard Erdmann) und Musikwissenschaft, worin er nach Einsatz als Soldat im II. Weltkrieg und anschließender russischer Kriegsgefangenschaft promovierte. 1953 wurde er erster Lektor in der Geschichte des G. Henle Verlags, wo er 22 Jahre lang an der Seite des Verlagsgründers, Günter Henle, in Duisburg den damals jungen Verlag tatkräftig und mit großem Geschick aufbauen half. Zimmermann betreute nahezu sämtliche seinerzeit entstehenden Urtextausgaben und edierte auch selbst etliche Bände, darunter das gesamte Klavierwerk von Frédéric Chopin. Unter seiner Regie entstand außerdem das seinerzeit erste wissenschaftliche Verzeichnis der musikalischen Werke Chopins (Krystyna Kobylańska), das 1980 im G. Henle Verlag erschien.
1991 wurde Zimmermann für seine Verdienste mit der Chopin-Medaille der Warschauer Chopin-Gesellschaft geehrt, um kurz darauf von der polnischen Regierung die hohe Auszeichnung des Ordens „Mérite en faveur de la culture polonaise“ zu erhalten. Auch im Ruhestand ab 1975, in dem er sich wieder stärker mit dem Klavierspiel beschäftigte, blieb er dem G. Henle Verlag eng verbunden, unterhielt regen Kontakt zu seinen jüngeren Nachfolgern und setzte seine Herausgebertätigkeit fort.
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