Carl Nielsen
Fantasiestück g-moll
Carl Nielsens Fantasiestück für Klarinette und Klavier ist ein Jugendwerk. Nielsen war Mitglied der Militärkapelle im dänischen Odense. Damals erst zwischen 16 und 18 Jahre alt, stellte er mit dieser Miniatur einerseits sein früh gereiftes Kompositionstalent und andererseits die Sozialisation durch die Musik der Klassik und frühen Romantik unter Beweis. Durch seine geschickte Verknüpfung von Kantabilität mit brillanter Wendigkeit bietet das zweiteilige Fantasiestück eine willkommene Abwechslung im Klarinettenrepertoire. Unsere Edition stützt sich auf die einzig überlieferte, lange als Abschrift eingeschätzte Quelle der Königlichen Bibliothek Kopenhagen, die nun definitiv als autographe Handschrift identifiziert werden konnte.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Carl Nielsen
Das umfangreiche Werk des bedeutendsten dänischen Komponisten umfasst alle gängigen Gattungen: 2 Opern, Bühnenmusiken, zahlreiche Chorwerke, rund 200 Lieder, 6 Sinfonien, 3 Konzerte, Kammer- und Klaviermusik. Sein Schaffen ist von der Auseinandersetzung mit der Vokalpolyphonie der Renaissance geprägt, die er mit progressiver Harmonik verband.
1865 | Er wird am 9. Juni in Sortelung (Fünen) in der Familie eines Tagelöhners und Anstreichers geboren. Er spielt mit 6 Jahren Geige, tritt mit dem Vater als Musiker bei Dorffesten auf und lernt die Klassik im Orchester des Musikvereins kennen. 1879 Regimentsmusikkorps Odense, Violinunterricht. |
1884–86 | Studium in Kopenhagen: Violine (bei Valdemar Tofte), Klavier (bei Gottfred Matthison-Hansen), Musiktheorie (bei J.P. E. Hartmann und Orla Rosenhoff) und Musikgeschichte (bei Niels W. Gade). |
1886 | 2. Geiger im Orchester des Tivoli-Parks |
ab 1887 | Aufführung seiner Kompositionen, darunter Suite für Streicher op. 1. |
1889 | 2. Geiger der Hofkapelle. |
1890er-Jahre | Erste Liedersammlungen auf Gedichte von Jens Peter Jacobsen (op. 4, 6) und von Ludvig Holstein (op. 10) mit zum Teil progressiver Harmonik; spätere Lieder folgen dem Volksliedideal. |
1896–97 | Kantate „Hymnus Amoris“ op. 12 nach einem Bild von Tizian; Studium der Renaissancemusik. |
1891/92 | 1. Sinfonie g-Moll op. 7 mit dichter motivischer Arbeit. |
1901 | Staatliches Stipendium. Die Oper „Saul og David“ wird vollendet. |
ab 1903 | Vertrag mit dem Musikverlag Wilhelm Hansen. |
1906 | Uraufführung der komischen Oper „Maskarade“, die zu einem Hauptwerk der dänischen Operngeschichte wird. |
1908 | 2. Kapellmeister am Theater Kopenhagen. |
1915 | Konzertdirigent der Musikforeningen in Kopenhagen. |
1922 | Neoklassizistisches Bläserquintett op. 43, das populär wird. |
1924/25 | 6. Sinfonie (‚Sinfonia semplice‘) als tonal ungebundenes und hochkomplexes Werk mit großer Schlagzeugbesetzung. |
1931 | Direktor des Konservatoriums. Er stirbt am 3. Oktober in Kopenhagen. |
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