Carl Philipp Emanuel Bach
Flötenkonzert d-moll
Von Carl Philipp Emanuels Flötenkonzerten ist das Werk in d-moll mit Abstand am bekanntesten. Dabei wurde dessen Authentizität immer wieder in Zweifel gezogen. Sicher vom Bach-Sohn stammt eine Fassung des gleichen Konzertes für Cembalo und Orchester, die daher stets als die Originalfassung galt. Ein genaues Studium aller Quellenfunde legt allerdings den Schluss nahe, dass Bach zuerst die Flötenfassung komponierte. Unser Herausgeber, der Flötist András Adorján, kann somit einen von zahlreichen Überlieferungsfehlern bereinigten Notentext vorlegen. Abgerundet wird die Edition von einem Vorwort des Experten für Carl Philipp Emanuel Bach, Wolfram Enßlin.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Carl Philipp Emanuel Bach
Er ist hauptsächlich durch seine Musik für Tasteninstrumente berühmt und gilt als bedeutendster Komponist von Sonaten (ungefähr 150) des mittleren 18. Jh.s. Sein Selbstverständnis als Komponist entspricht der Genieästhetik. Sein musikalisches Idiom ist durch einen „sprechenden“ Charakter und Überraschungsmomente geprägt.
1714 | Er wird am 8. März in Weimar geboren; zweiter überlebender Sohn aus Johann Sebastian Bachs erster Ehe. Musikalische Ausbildung durch den Vater; Besuch der lutherischen Lateinschule in Köthen, der Thomasschule in Leipzig. Mitwirkung am Collegium musicum. |
1731 | Jurastudium in Leipzig. |
1734–38 | Fortsetzung des Jurastudiums in Frankfurt a. d. O. Gelegenheitskompositionen. |
1740–68 | Cembalist am Hofe Friedrichs II. in Berlin. |
1741 | Sinfonie G-Dur (Wq 173) als seine erste Sinfonie. |
1742–44 | „Preußische“ und „Württembergische Sonaten“. |
1753 | Lehrbuch „Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen“ (1. Teil; 2. Teil 1762). |
1758 | Publikation „Herrn Professor Gellerts geistliche Oden und Lieder“ (2. Sammlung 1764). |
1760 | Publikation „Sechs Sonaten für Clavier mit veränderten Reprisen“. |
1768 | Er wird Musikdirektor und Kantor an der Lateinschule Johanneum in Hamburg als Nachfolger Telemanns. Komposition von Kirchenmusik (Kantaten) sowie Instrumentalwerken (Sinfonien, Konzerte, Kammermusik), großen Vokalwerken (Passionsmusiken und Oratorien) und Gelegenheitskompositionen für den städtischen Musikbetrieb. Einrichtung der „Bachischen Privatconcerte“. |
1775 | Oratorium „Die Israeliten in der Wüste“. |
1779–87 | Publikation der „Clavier-Sonaten und freye Fantasien nebst einigen Rondos […] für Kenner und Liebhaber“. |
1788 | Er stirbt am 14. Dezember in Hamburg. |
Über die Autoren
András Adorján (Herausgeber)
András Adorján ist in Budapest geboren, in Dänemark aufgewachsen und lebt seit 1974 in München. 1968 Zahnärztliches Diplom in Kopenhagen. Flötenstudien bei Jean-Pierre Rampal und Aurèle Nicolet. Preisträger internationaler Wettbewerbe und Soloflötist in großen europäischen Sinfonieorchestern.
1987 Professor an der Musikhochschule in Köln und 1996–2013 an der Hochschule für Musik und Theater in München. Er ist Herausgeber des einzigaratigen, 2009 erschienenen „Lexikon der Flöte“ und einer der führenden Flötisten seiner Generation.
Jan Philip Schulze (Klavierauszug)
Prof. Jan Philip Schulze erhielt seine pianistische Ausbildung an der Musikhochschule in München und am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium und startete seine vielseitige internationale Karriere mit Wettbewerbserfolgen in Italien, Spanien und Südafrika.
Als Liedbegleiter konzertierte er u.a. mit Juliane Banse, Annette Dasch, Rachel Harnisch, Dietrich Henschel, Jonas Kaufmann und Violeta Urmana, bei deren Liederabenden er regelmäßig den Klavierpart gestaltet: etwa in der Berliner Philharmonie, der Wigmore Hall London, Salle Pleyel Paris, Auditorio Nacional Madrid, in Tokio, an der Mailänder Scala, auf den Festspielen von Luzern, Salzburg, Edinburg, München und Schwarzenberg. Schulze engagiert sich aber auch für die zeitgenössische Musik, z.B. mit einer Gesamteinspielung von Hans Werner Henzes Klavierwerk, sowie Uraufführungen der Konzerte von Christoph Staude (mit den Münchener Philharmonikern), Dror Feiler (mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks) und Johannes Schöllhorn (mit dem Sinfonieorchester des WDR). Jan Philip Schulze ist seit 2004 Professor für Liedgestaltung an der Musikhochschule in Hannover.
Wolfram Enßlin (Vorwort)
Dr. Wolfram Enßlin studierte Musikwissenschaft sowie Mittlere und Neue Geschichte in Tübingen, Bologna und Heidelberg. Nach mehrjährigen Forschungsaufenthalten in Rom und Venedig promovierte er über Ferdinando Paër. Als externer Mitarbeiter war er zwei Jahre lang an den Arbeiten zur Revision des Beethoven Werkverzeichnisses „Kinsky-Halm“ beteiligt; seit 2003 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsprojekts Bach-Repertorium und seit 2009 dessen Arbeitsstellenleiter (Katalog der Bach-Quellen der Sing-Akademie zu Berlin; derzeit Vorbereitung des Thematisch-systematischen Verzeichnisses der Werke Carl Philipp Emanuel Bachs. Die Vokalwerke).
Die Forschungsschwerpunkte von Enßlin sind die jüngere Bach-Familie (besonders Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Christian Bach) sowie die italienische Oper 1770–1830.
Bei der Redaktion des Notentextes wurden von András Adorján alle Quellen berücksichtigt, sodass jetzt ein einwandfreier Notentext in einer hervorragenden Notengrafik vorliegt. Für alle, die sich mit diesem Konzert beschäftigen, gibt es zu dieser Neuausgabe derzeit keine Alternative.
Tibia, 2016Magnifique édition d'un élément majeur du répertoire de la flûte
Traversières, 2015Édité en version Urtext par András Adorján, préfacé par Wolfram Enßlin, avec une réduction de piano de Jan Philip Schulze, le concerto publié selon la manière habituelle la plus soignée possible des éditions Henle est le Concerto en ré mineur H 484.I (Wq 22)
Tempo flûte, 2015Henle`s piano reduction (arrangers please note, here and throughout) is most ingenious in preserving the finale`s repeated semiquavers.
Music Teacher Magazine, 2017Empfehlungen
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