Johannes Brahms
Intermezzo A-dur op. 118 Nr. 2
Als die Klavierstücke op. 118 unter Brahms’ Zeitgenossen bekannt wurden, war man begeistert. Clara Schumann durfte die neuen Werke als eine der ersten kennenlernen und attestierte den Stücken „in kleinstem Rahmen eine Fülle von Empfindung“. Philipp Spitta meinte treffend, die Werke seien „recht zum langsamen Aufsaugen in der Stille und Einsamkeit“. Da das melancholische A-dur-Intermezzo op. 118 Nr. 2 zu den bekanntesten Miniaturen des Komponisten gehört, bietet der G. Henle Verlag es nun in einer Einzelausgabe an. Dank seines mittleren Schwierigkeitsgrades gibt es auch schon fortgeschrittenen Schülern einen Vorgeschmack auf den Kosmos des Brahms’schen Spätwerks.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Über die Autoren
Andreas Boyde (Fingersatz)
Andreas Boyde, geboren 1967 in Oschatz/Sachsen, studierte Klavier in Dresden und London. Er konzertiert als Solist mit namhaften Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Malaysian Philharmonic Orchestra, dem Prague Radio Orchestra, dem Auckland Philharmonia Orchestra, den Bamberger Symphonikern, dem Hallé Orchestra Manchester, dem Bolshoi Symphony Orchestra und den London Mozart Players.
Boydes Repertoire umfasst Schwerpunkte aller Epochen, aber auch zeitgenössische Komponisten wie Paul Schoenfield und John Pickard. Boyde hat das gesamte Klavierwerk von Brahms für OehmsClassics in Koproduktion mit dem WDR auf CD eingespielt.
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