Albert Roussel
Joueurs de flûte op. 27 für Flöte und Klavier
Die Anregung zu dem 1924 entstandenen Werk geht auf den französischen Flötisten Louis Fleury zurück, der auch die Uraufführung spielte. Die vier Einzelstücke „Pan“, „Tityre“, „Krishna“ und „Monsieur de la Péjaudie“ (eine Romanfigur Henri de Régniers) versuchen, den Charakter dieser imaginären Flötenspieler aus Mythologie, Religion und Literatur nachzuzeichnen. Ihre spezifische Gestalt gewinnen die Stücke durch ausgefeilte Rhythmik und aparte Harmonik. Zu Recht erfreut sich dieses reizvolle Werk in letzter Zeit zunehmender Beliebtheit.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Albert Roussel
Ein französischer Komponist. Seine Biographie ist bemerkenswert vielseitig: So absolvierte er neben seiner erst spät beginnenden musikalischen Karriere auch eine Laufbahn als Marineoffizier und galt als begabter Mathematiker. Seine vielfältigen Werke durchlaufen stilistisch Expressionismus und Impressionismus bis hin zu einem ausgereiften, individuellen Personalstil. Sein umfangreiches Œuvre umfasst u.a. Bühnenwerke, Sinfonien und Kammermusik.
1869 | Er wird am 5. April in Tourcoing geboren. |
1877–79 | Als Vollwaise wird er von seinem Großvater mütterlicherseits aufgenommen. |
1879 | Nach dem Tod des Großvaters gelangt er in die Obhut seiner Tante. |
ab 1880 | In seiner Heimatstadt erhält er eine musikalische Ausbildung. |
1884 | Er wird Student des Pariser Collège Stanislas. |
ab 1885 | Er unternimmt Privatstudien am Klavier bei Jules Stoltz. |
ab 1887 | Er lässt sich an der École navale zum Marineoffizier ausbilden. Auf seinen Reisen studiert er eigenständig Harmonielehre und Musiktheorie. |
ab 1893 | Er studiert privat Musik bei Julien Koszul am Conservatoire von Roubaix. |
1894 | Er ist Kompositionsschüler von Eugène Gigout in Paris. |
1898–1902 | Er absolviert eine musikalische Ausbildung bei Vincent d’Indy an der Schola Cantorum. |
1902–14 | An der Schola Cantorum lehrt er Kontrapunkt. Zu seinen Schülern gehören u.a. Roland-Manuel und Erik Satie. |
ab 1909 | Die musikalischen Eindrücke einer Südostasien-Reise führen zur Entstehung bedeutender Werke wie „Évocations“ op. 15 oder der Ballett-Oper „Padmâvatî“ op. 18. |
ab 1926 | Es entstehen Hauptwerke wie die Suite en fa op. 33 oder das Concerto op. 34. |
1937 | Er stirbt am 23. August in Royan. |
Über die Autoren
Klaus Schilde (Fingersatz)
Prof. Klaus Schilde, geboren 1926, verbrachte seine Jugend in Dresden. Entscheidende Impulse erhielt er dort durch Walter Engel, der ihn in Klavier (Kodalyi-Methode), Komposition und Violine unterrichtete. Von 1946–1948 studierte er an der Musikhochschule Leipzig bei Hugo Steurer und nach der 1952 erfolgten Übersiedlung in den Westen bei Walter Gieseking und Edwin Fischer, sowie bei Marguerite Long, Lucette Descaves und Nadia Boulanger in Paris.
Schilde gewann zahlreiche Preise. Von 1947 an konzertierte er als Solist und Kammermusiker auf nahezu allen Kontinenten mit renommierten Orchestern. Lehrtätigkeiten unterhielt er an den Musikhochschulen Berlin-Ost, Detmold, Berlin-West, München, Tokio (Geidai) und Weimar. Von 1988–1991 Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater München, an der er auch jahrzehntelang als Professor unterrichtete. Es gibt mit Klaus Schilde zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CD-Einspielungen. Schilde hat für nahezu 100 Urtextausgaben des G. Henle Verlags seine Fingersätze beigesteuert.
Prof. Klaus Schilde verstarb am 10.12.2020.
Mit der Urtext Edition aus dem Musikverlag Henle wird das Werk nun in einer ihm würdigen Ausgabe verlegt. Hier wird es mit ausführlichem Vorwort, das zur Entstehung und Interpretation wichtige Gedanken liefert, ausgestattet, ein Kritischer Bericht befindet sich in seinem Anhang und es liegt ein sorgfältig, angenehmer Notentext vor. Unbedingt empfehlenswert bei der Anschaffung des Stückes ist es zu dieser Ausgabe zu greifen.
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