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Inhalt/Details

Duo "Duett mit zwei obligaten Augengläsern" für Viola und Violoncello Es-dur WoO 32
Duo für zwei Violinen A-dur WoO 34
Kanon für ein Violoncello und ein weiteres Instrument As-dur WoO 35
Duo für Violine und Violoncello, Fragment Unv 8
Streichtrio Es-dur op. 3
Serenade D-dur op. 8
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Über den Komponisten

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Ludwig van Beethoven

Kein Komponist hatte auf die unmittelbar folgenden Generationen bis in die heutige Zeit einen so tiefgreifenden und nachhaltigen Einfluss wie Beethoven. Seine Instrumentalmusik, besonders seine Sinfonien, dienten als Modell, auf das sich sinfonisches Komponieren des ganzen 19. Jh.s bezog. Der außerordentlich hohe Anspruch seiner Musik und seine relative Unabhängigkeit als freischaffender Künstler stilisierten ihn zum größten Komponisten aller Zeiten.

1770Am 17. Dezember 1770 in Bonn getauft, daher wahrscheinlich am 16. Dezember geboren als Sohn Johann van Beethovens, Tenorist an der kurfürstlichen Hofkapelle. Erster Musikunterricht beim Vater.
1778Erstes öffentliches Auftreten.
um 1780Musikunterricht bei dem Vizehoforganisten Christian Gottlob Neefe, der ihn 1783 in Cramers „Magazin der Musik“ als einen zweiten Mozart vorstellt.
1782Bekanntschaft mit der Familie Breuning, wo sein literarisches Interesse geweckt wird. Erste Veröffentlichung: Klaviervariationen c-Moll über einen Marsch von Dressler WoO 63.
1783Cembalist in der Hofkapelle; 1784 Assistent des Hoforganisten.
1787Reise nach Wien. Hier trifft er mit großer Wahrscheinlichkeit mit Mozart zusammen, der ihm vermutlich einige Unterrichtsstunden erteilt. Nach kurzer Zeit muss er zu seiner an Tuberkulose erkrankten Mutter heimkehren.
1792Er reist erneut nach Wien, wo er bis zum Ende seines Lebens bleibt. Graf von Waldstein gibt ihm die berühmten Worte mit auf den Weg: „Durch ununterbrochenen Fleiß erhalten Sie: Mozarts Geist aus Haydns Händen“. In Wien nimmt er Unterricht bei Haydn, Albrechtsberger, Schuppanzigh und Salieri. Als Schüler Joseph Haydns findet erin Wiener Adelskreisen außerordentliche Anerkennung und wird gefördert. Große Nachfrage der Verlage nach seinen Kompositionen: Kammermusik und Klaviersonaten aus der Bonner und der frühen Wiener Jahre werden veröffentlicht. Seine ersten in Wien gedruckten Werke (darunter die Klaviersonaten op. 2) haben bereits das seine Kompositionsweise kennzeichnende Merkmal des vorwärts drängenden, schwungvollen, prozessualen Charakters.
1796Konzertreise nach Prag, Berlin, Leipzig und Dresden, die seinen Ruhm festigt.
1798Klaviersonate c-Moll „Pathétique“ op. 13.
1798–1800Streichquartette op. 18.
1799/18001. Sinfonie C-Dur op. 21.
1795/18001. Klavierkonzert C-Dur op. 15.
1800–01Klaviersonaten op. 27 „quasi una fantasia“, darunter die Mondscheinsonate op. 27/2.
1801Entstehung der 2. Sinfonie D-Dur op. 36 (bis 1802). Druck des 2. Klavierkonzerts B-Dur op. 19.
1801/1802Durch beginnendes Hörleiden hervorgerufene Krise, die das „Heiligenstädter Testament“ dokumentiert. Danach beginnt er nach eigener Aussage kompositorisch einen „Neuen Weg“, der sich besonders in den Klaviersonaten op. 31 (darunter die Sturmsonate), in den Klaviervariationen op. 34 und 35 und in der 3. Sinfonie Es-Dur „Eroica“ op. 55 niederschlägt: Sie zeichnen sich durch gesteigerte Prozessualität sowie die Verwendung von barocken Techniken und von Modellen anderer Gattungen aus.
1803–10/12Schaffensrausch; die Jahre werden als Beethovens heroische Phase bezeichnet. Es entstehen die 3. bis 8. Sinfonie (op. 55, 60, 67, 68, 92, 93), das 3. bis 5. Klavierkonzert (op. 37, 58, 73), das Violinkonzert D-Dur op. 61, das Tripelkonzert op. 56, Streichquartette (Razumowsky-Quartette op. 59, Harfenquartett Es-Dur op. 74, Streichquartett f-Moll „serioso“ op. 95), Klaviertrios (u. a. Geistertrio op. 70), Klaviersonaten (u.a. Waldsteinsonate C-Dur op. 53, die Appassionata f-Moll op. 57 und Les Adieux Es-Dur op. 81a), Lieder (u. a. „An die Hoffnung“ op. 32), die Messe C-Dur (op. 86) und die Oper „Fidelio“ (op. 72, 1. Fassung 1804/5).
1808/09Einen Ruf zum ersten Kapellmeister an den Kasseler Hof lehnt Beethoven ab, da seine Mäzene Erzherzog Rudolph, Fürst Kinsky und Fürst Lobkowitz ihm ein entsprechendes Jahresgehalt anbieten.
1811/12Badereisen nach Teplitz, wo er mit Goethe zusammentrifft. 1812 Brief an die „unsterbliche Geliebte“, deren Identität (Antonie Brentano oder Josephine Deym) nach wie vor ungeklärt ist.
1814Klaviersonate e-Moll op. 90, 3. Fassung der Oper „Fidelio“. Außerordentlich erfolgreiches Konzert mit der 7. und 8. Sinfonie. Dennoch finanzielle Krise, bedingt durch die Geldabwertung und durch das Ausbleiben der Jahresgehälter von Kinsky und Lobkowitz.
1815Tod des Bruders Caspar Carl und Beginn des jahrelangen Streits um die Vormundschaft des Neffen Karl.
1816Liederzyklus „An die ferne Geliebte“ op. 98, Klaviersonate A-Dur op. 101.
1817–18Hammerklaviersonate B-Dur op. 106.
1818Beethoven beginnt wegen zunehmender Schwerhörigkeit Konversationshefte zu führen.
1819–23Missa solemnis op. 123.
1819/1823Diabelli-Variationen op. 120.
1820Klaviersonate E-Dur op. 109, die am Beginn des verklärten Spätwerks steht, das durch Sprengung der Formen, extreme Klangregister, fortgeschrittene Harmonik und verstärkte Tendenz zu kontrapunktischen Formen wie der Fuge geprägt ist; dem Hang zur Esoterik in der Kammermusik steht die Monumentalität der 9. Sinfonie gegenüber.
1821/22Klaviersonaten As-Dur op. 110 (Fuge im Schlusssatz) und c-Moll op. 111 (Reduktion auf 2 Sätze).
1822–26Streichquartette op. 127, 130, 131, 132, 135 sowie die Große Fuge op. 133, die ursprünglich den Schlusssatz von op. 130 bildete.
1823/24Fertigstellung der 9. Sinfonie d-Moll op. 125, die erstmals in der Geschichte der Gattung Singstimmen (Schillers „Ode An die Freude“) mit einbezieht. Sie wird zur berühmtesten und am häufigsten gespielten Sinfonie.
1827Er stirbt am 26. März in Wien.

© 2003, 2010 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

Über die Autoren

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Ernst Herttrich (Herausgeber)

Dr. Ernst Herttrich, geboren 1942 in Würzburg, studierte Musikwissenschaft, Geschichte, Germanistik und Theologie an den Universitäten in Würzburg und Köln. 1970 promovierte er in Würzburg mit Studien zum Ausdruck des Melancholischen in der Musik von Mozart.

Von 1970 bis 1990 war er Lektor beim G. Henle Verlag in München, danach über 15 Jahre Leiter der Beethoven-Gesamtausgabe und ab 1999 Leiter des Verlags Beethoven-Haus, ab 2001 Leiter des Beethoven-Archivs, der wissenschaftlichen Forschungsstelle des Beethoven-Hauses.

Er war Gastprofessor an der Meiji Gakuin Universität in Tokio und unternimmt mehrfach Vortragsreisen dorthin und nach Kyoto. Seine Forschungsschwerpunkte sind Quellenkunde, Editionstechnik und Musikgeschichte. Herttrich veröffentlichte u.a. „Beethoven. Liederkreis an die ferne Geliebte“ (Bonn 1999) und „Ludwig van Beethoven. Biographie in Bildern“ (Bonn, 2000). Herttrich hat über 100 Urtext-Ausgaben für den G. Henle Verlag ediert.

Robert D. Levin (Herausgeber)

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Emil Platen (Herausgeber)

Prof. Dr. Emil Platen, geboren 1925 in Düsseldorf, legte nach Arbeits- und Kriegsdienst bei der Marine im April 1946 die Reifeprüfung ab und studierte nach zwei Semestern Musikwissenschaft an der Universität zu Köln zunächst an der Musikakademie Detmold die Fächer Viola, Komposition (bei Wilhelm Maler) und Chorleitung (bei Kurt Thomas). Nach dem Examen als Chordirigent (1950) nahm er das Studium der Musikwissenschaft wieder auf und wurde 1957 an der Universität Bonn mit einer Arbeit über die „Chorischen Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach“ promoviert.

Nach mehreren Jahren als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Beethoven-Archiv in Bonn wurde er als „Lektor für Musizierpraxis“ an der Universität Bonn Leiter des akademischen Musikwesens und dort 1963 zum Akademischen Musikdirektor, 1971 zum Honorarprofessor für Musikwissenschaft ernannt. Neben seiner praktischen Tätigkeit mit den verschiedenen studentischen Ensembles standen gleichberechtigt musikwissenschaftliche Aufgaben in Lehre und Forschung. Platen legte daher einen Schwerpunkt auf die Musik Bachs und Beethovens sowie auf Fragen der Form in der Musik. Nach der Emeritierung 1990 befasste er sich verstärkt mit editorischen Vorhaben, in besonderer Weise den späten Quartetten Beethovens. Bei all dem ist sein besonderes Anliegen immer der unmittelbare Bezug seiner wissenschaftlichen Arbeit zur musikalischen Praxis.

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Egon Voss (Herausgeber)

Dr. Egon Voss, geboren 1938 in Magdeburg, studierte Schulmusik in Detmold (Staatsexamen 1961) und Germanistik, Philosophie und Pädagogik in Kiel und Münster (Staatsexamen 1964). Danach studierte er Musikwissenschaft in Köln, Kiel und Saarbrücken; die Promotion erfolgte 1968.

1969 wurde Voss Mitarbeiter der Richard Wagner-Gesamtausgabe in München, seit 1981 ist er deren Editionsleiter. 1989–90 er war Dramaturg am Théâtre la Monnaie/de Munt Brüssel, von 1996 bis 2002 Dozent beim Graduiertenkolleg „Textkritik“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Voss ist Mitglied des Beirats der Edition „Richard Wagner, Sämtliche Briefe“ sowie der Zeitschriften „wagnerspectrum“ und „The Wagner Journal“. Von ihm sind mehrere Bücher und eine Vielzahl von Aufsätzen zu Wagner, Schumann, Bach und weiteren Komponisten und musikwissenschaftlichen Themen erschienen.

La qualité des préfaces est un sacré atout, en particulier pour le grand nombre d’oeuvres plutôt méconnues qui composent ce volume.

Crescendo Magazine, 2020

Die Studien-Edition ist insgesamt sehr benutzerfreundlich gestaltet (...). Hervorzuheben sind zudem die in drei Sprachen verfassten Vorworte, welche wichtige Informationen zur Werkgenese vermitteln. Ferner besticht das Layout der Partituren durch ein ansprechendes und klares Notenbild sowie durch ein einheitliches Format. (...) Die 13 Bände umfassende Edition im handlichen Schuber, die neben den Werken für Streichinstrumente auch gemischte Besetzungen aus Bläsern und Streichern enthält, ermöglicht dem Benutzer eine umfassende Beschäftigung mit dem vielschichtigen Schaffen Beethovens auf diesem Gebiet (...) und empfiehlt sich gegenüber der Gesamtausgabe als praktische und preisgünstige Alternative.

Die Tonkunst, 2021

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