Klassische Klaviersonaten
Klassische Klaviersonaten
Mit dieser Auswahl an Klaviersonaten der Vorklassik und Klassik soll dem Spieler ein Einstieg in die überreiche Literatur dieser Gattung erleichtert werden, die sicher die wichtigste innerhalb des klassischen Klavierrepertoires darstellt. Carl Philipp Emanuel Bach steht dabei für den Anfang der Entwicklung, die dann über zwei anmutige Haydn-Sonaten und drei elegante Sonaten Mozarts (darunter die berühmte „Sonate facile“ C-dur) zu den leichteren Klaviersonaten Beethovens führt.
Inhalt/Details
Über die Autoren
Georg Feder (Herausgeber)
Prof. Dr. Georg Feder, geboren am 30.11.1927 in Bochum, gestorben am 11.12.2006 in Köln. Er studierte Komposition in Bochum und leitete dort 1947 bis 1949 die Bühnenmusik am Schauspielhaus. Ab 1949 studierte er Musikwissenschaft, Philosophie und Geschichte in Tübingen, Göttingen und Kiel. Er wurde 1955 mit einer Dissertation über Bachs Werke in Bearbeitungen promoviert.
Von 1957 bis 1992 war Feder am Joseph Haydn-Institut tätig, davon dreißig Jahre als dessen wissenschaftlicher Leiter. Als einer der bedeutendsten Haydn-Forscher seiner Zeit und unbestrittene Autorität auf dem Gebiet der Musikphilologie hat er die Arbeit des Instituts und vor allem der von diesem herausgegebenen Haydn-Gesamtausgabe entscheidend geprägt und wesentlich zu deren weltweiter Reputation beigetragen.
54 Bände der Gesamtausgabe erschienen unter seiner Leitung, acht erarbeitete er selbst als Herausgeber oder Mitherausgeber. Außerdem gab er im G. Henle Verlag mehrere Urtextausgaben nach dem Text der Gesamtausgabe heraus, darunter Haydns Klaviersonaten (auch als Auswahlausgabe und als Studien-Edition) und mehrere Bände mit Streichquartetten (Stimmenausgabe und Studien-Edition). 1965 initiierte Feder die Haydn-Studien als zweite Publikationsreihe des Haydn-Instituts und veröffentlichte dort mehrere wichtige Aufsätze zur Haydn-Überlieferung.
Sonja Gerlach (Herausgeber)
Sonja Gerlach wurde 1936 in Hannover geboren. Sie studierte Musik und Mathematik für das Höhere Lehramt in Berlin (Staatsexamen). Von 1965 bis 1999 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lektorin im Joseph Haydn-Institut, Köln. In Ergänzung ihrer Arbeit als Lektorin und Editorin befasste sie sich mit Fragen der Chronologie von Haydns Sinfonien. Außerdem interessiert sie sich besonders für Probleme der Echtheitsbestimmung in den verschiedenen Werkgattungen Haydns.
2000 trat sie in den Ruhestand und übersiedelte nach München, wo sie heute lebt.
Ernst Herttrich (Herausgeber)
Dr. Ernst Herttrich, geboren 1942 in Würzburg, studierte Musikwissenschaft, Geschichte, Germanistik und Theologie an den Universitäten in Würzburg und Köln. 1970 promovierte er in Würzburg mit Studien zum Ausdruck des Melancholischen in der Musik von Mozart.
Von 1970 bis 1990 war er Lektor beim G. Henle Verlag in München, danach über 15 Jahre Leiter der Beethoven-Gesamtausgabe und ab 1999 Leiter des Verlags Beethoven-Haus, ab 2001 Leiter des Beethoven-Archivs, der wissenschaftlichen Forschungsstelle des Beethoven-Hauses.
Er war Gastprofessor an der Meiji Gakuin Universität in Tokio und unternimmt mehrfach Vortragsreisen dorthin und nach Kyoto. Seine Forschungsschwerpunkte sind Quellenkunde, Editionstechnik und Musikgeschichte. Herttrich veröffentlichte u.a. „Beethoven. Liederkreis an die ferne Geliebte“ (Bonn 1999) und „Ludwig van Beethoven. Biographie in Bildern“ (Bonn, 2000). Herttrich hat über 100 Urtext-Ausgaben für den G. Henle Verlag ediert.
Walther Lampe (Fingersatz)
Prof. Walther Lampe, geboren 1872 in Leipzig, gestorben 1964 in München, studierte Klavier bei Clara Schumann am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt sowie Musiktheorie und Komposition. Seine Studienjahre beschloss er in Berlin, wo er Schüler von Herzogenberg und Humperdinck war.
Zunächst als Konzertpianist tätig wurde er 1920 als Professor und Leiter einer Ausbildungsklasse an die Münchener Akademie der Tonkunst berufen. Nachdem Lampe 1937 emeritierte, übernahm er eine Klavierklasse in Salzburg am Mozarteum. Günter Henle, der in München aufwuchs, war ab dem 15. Lebensjahr (1914) Privatschüler Walther Lampes. In seiner Autobiographie gedenkt er seinem Klavierlehrer mit folgenden warmen Worten:
„Die Jahre, in denen ich mich von Walther Lampe, dem bekannten Pianisten und Leiter von Klavier-Meisterklassen in München und Salzburg, in die höheren Geheimnisse des Klavierspiels einweisen ließ, gehören zu meinen schönsten Jugenderinnerungen. […] Lampe, selbst ein hervorragender konzertierender Pianist, stand in dem Rufe, einer der führenden Pädagogen zu sein. Auf Grund jahrzehntelanger praktischer Erfahrung vermochte er sein großes Können und Wissen durch Wort und eigenes Spiel in höchst anregender und fördernder Weise weiterzugeben. Schlechthin überragend waren seine Mozart-Interpretationen. […] Ich bleibe ihm für die großen künstlerischen Anregungen und seine Freundschaft, die er mir Jahrzehnte hindurch zuteilwerden ließ, […] dankbar und in herzlicher Zuneigung verbunden.“
Günter Henle suchte während der ersten Jahre des II. Weltkriegs mehrfach seinen alten Lehrer und Freund in München auf, um mit ihm zu musizieren. Es verstand sich für Günter Henle von selbst, dass er kurz nach Kriegsende Walther Lampe von seinen Plänen einer bevorstehenden Musikverlagsgründung berichtete und ihn um Rat und Tat bat. Lampe nahm äußerst regen und aktiven Anteil an den ersten Verlagsprodukten: Nahezu alle Urtextausgaben der Gründerjahre wurden von Lampe intensiv begleitet, worüber eine umfangreiche Korrespondenz im Archiv des Henle-Verlags Zeugnis ablegt. Und für fast alle diese Ausgaben steuerte Lampe auch seine Fingersätze bei. Es ist eine sehr beeindruckende Liste von Titeln, die bis heute zum Kernrepertoire des G. Henle Verlags gehören.