Wolfgang Amadeus Mozart
Klavierkonzert Nr. 21 C-dur KV 467
Mit dem hier angezeigten Klavierkonzert Mozarts eröffnet der Henle Verlag ein ehrgeiziges Projekt: Im Verlaufe der nächsten Jahre werden zahlreiche der insgesamt 23 Klavierkonzerte des Salzburger Meisters in komplett neuem Urtext erscheinen. Und kein Geringerer als András Schiff wird entscheidend daran mitwirken: Seine Klavierauszüge richten sich an pianistische Laien, und nicht an professionelle Korrepetitoren; seine Fingersätze zu Mozarts Solostimme sind bis in die feinsten Nuancen ausgefeilt und inspirierend; sofern Mozarts originale Kadenzen fehlen, werden die ungemein stilsicheren Kadenzen Schiffs abgedruckt. Damit wollen wir ein Optimum bieten, das bislang nicht erreicht wurde. Nicht nur András Schiff bürgt für Qualität. Auch die jeweiligen Mozart-Spezialisten, die der Henle Verlag mit der Herausgabe des Urtextes betraut. Jedes Werk wird von einem Experten herausgegeben und nach festgelegten Editionsrichtlinien erarbeitet. Dabei werden in erster Linie Mozarts handgeschriebene Partituren als wichtigste Quelle herangezogen. In manchen Fällen waren diese zum Zeitpunkt früherer Editionen noch nicht zugänglich. Heute weiß man außerdem, dass neben Mozarts Eigenschriften auch frühe Stimmenabschriften und Drucke wichtige Informationen zum Notentext enthalten. In Koproduktion mit Breitkopf & Härtel werden die Klavierkonzerte Mozarts nicht allein im attraktiven, preisgünstigen Klavierauszug vorgelegt, sondern mit dazu passender Urtext-Dirigierpartitur, Orchesterstimmen und Studienpartitur. Damit ist gewährleistet, dass diese aufwändige Neuausgabe umfassend genutzt werden kann: zum Einstudieren des gesicherten Urtextes der Solostimme auf dem aktuellen Stand der Forschung, zum Zusammenspiel mit einem zweiten Pianisten, der einen hervorragend klingenden und einfach spielbaren Klavierauszug geboten bekommt, zum Studium und Mitlesen der Taschenpartitur und schließlich zur Aufführung mit Orchester, das auf neu hergestelltes Material zurückgreifen kann.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Wolfgang Amadeus Mozart
Mozart ist einer der wenigen Komponisten, die in allen Gattungen Meisterwerke hervorbrachten. Durch seine bereits früh unternommenen Konzertreisen gewann er viele unterschiedliche musikalische Eindrücke (London, Mannheim, Italien, Paris), die er in seinen Jugendjahren assimilierte und die die Voraussetzung für seine spätere vollendete Musiksprache bildeten.
1756 | Er wird am 27. Januar in Salzburg als Sohn des Musikers und späteren Hofkomponisten Leopold Mozart geboren. Sehr früher, geregelter Musikunterricht durch den Vater ab 1761, erste Kompositionen mit 5 Jahren. |
1763–66 | Längere Konzertreise durch verschiedene dt. Städte und nach Paris, London, Amsterdam, in die Schweiz. Er komponiert seine ersten Sonaten für Violine und Klavier KV 10-15, Königin Charlotte gewidmet, sowie die ersten in London entstandenen Sinfonien KV 16, 19, die den Einfluss der Werke Johann Christian Bachs und Karl Friedrich Abels zeigen (Form der dreisätzigen ital. Sinfonia). |
1767 | Uraufführung des geistlichen Singspiels „Die Schuldigkeit des ersten Gebotes“ KV 35 (mit Michael Haydn und Anton C. Adlgasser verfasst) und des Intermediums „Apollo et Hyacinthus“ KV 38 in Salzburg. Reise mit Vater und Schwester nach Wien. |
1768 | Vermutlich Uraufführung des Singspiels „Bastien und Bastienne“ KV 50 in Wien. Komposition seiner ersten Messen. |
1769 | Aufführung des dramma giocoso „La finta semplice“ KV 51 in Salzburg. |
1769–71 | Zwei Italienreisen; er trifft u.a. auf Farinelli, P. Nardini und Padre Martini, auf der zweiten Reise mit Hasse zusammen. Uraufführungen der Opera seria „Mitridate, Re di Ponto“ und der Festa teatrale „Ascanio in Alba“ in Mailand 1770 und 1771. Komposition von Sinfonien und des 1. Streichquartetts (1770, KV 80). |
1771 | Komposition des Oratoriums „La Betulia liberata“ KV 118 in Salzburg/Italien. |
1772 | Uraufführung der Serenata drammatica „Il sogno di Scipione“ KV 126 zum Amtsantritt des Salzburger Erzbischofs Hieronymus Graf Colloredo. Er erhält eine Anstellung als besoldeter Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle (der er seit 1769 als unbesoldetes Mitglied angehörte). Dritte Italienreise mit dem Vater, Uraufführung des Dramma per musica „Lucio Silla“ in Mailand mit gutem Erfolg. Die letzte Italienreise bedeutet den Abschluss seiner jugendlichen Phase der Aneignung: Er hat alle wichtigen Instrumentalgattungen (Sinfonie, Sonate, Streichquartett) und alle gängigen Operngattungen (Singspiel, Opera buffa, Opera seria, Festa teatrale) erprobt. |
ab 1773 | Komposition von Streichquartetten (KV 168-173) unter dem Einfluss von Haydn, von Sinfonien, Divertimenti, Serenaden. Er widmet sich, bedingt durch seine Dienstpflichten, verstärkt der Kirchenmusik; es entstehen mehrere Messen. Beginn der Komposition von Violin- und Klavierkonzerten. |
1775 | Uraufführung des dramma giocoso „La finta giardiniera“ in München und der Serenata „Il Rè pastore“. Klaviersonaten KV 279-284. |
1777 | Er legt seinen Posten vorübergehend nieder, um eine Bewerbungsreise mit der Mutter nach München, Mannheim und Paris anzutreten. |
1778 | Komposition der Pariser Sinfonie D-Dur (KV 297). Er erlebt in Paris den Streit zwischen Gluckisten und Piccinnisten. Druck von Violinsonaten. |
1779 | Er tritt seinen Dienst in Salzburg wieder an, als Hoforganist. Krönungsmesse C-Dur. |
1781 | Uraufführung der Tragédie lyrique „Idomeneo“ in München, in der frz. mit ital. Elementen synthetisiert werden. Reise nach Wien. Nach dem Bruch mit dem Erzbischof in Salzburg legt er seinen Posten nieder, siedelt nach Wien über und verdient seinen Unterhalt als freier Komponist, durch Konzert- und Lehrtätigkeit. Seine letzte große Schaffensperiode beginnt. |
1782 | Er lernt bei Baron van Swieten Werke von Bach und Händel kennen; daraufhin bearbeitet er Bach’sche Fugen und bringt den „gelehrten Stil“ (Fugen und Kontrapunkt) neben dem „galanten“ in seine Werke ein (u. a. Streichquartett G-Dur KV 387, 1782; Klaviersonate F-Dur KV 533, 1786; Jupiter-Sinfonie KV 551, 1788; „Zauberflöte“ und Requiem d-Moll KV 626, beide 1791). Uraufführung des Singspiels „Die Entführung aus dem Serail“ in Wien. Komposition der Haffner-Sinfonie D-Dur KV 385. |
1783 | Messe in c-Moll KV 427, Linzer Sinfonie C-Dur KV 425. |
1784 | Jagd-Quartett B-Dur KV 458. |
1785 | Uraufführung des Oratoriums „Davide penitente“ KV 469 in Wien. Dissonanzen-Quartett C-Dur KV 465. |
1786 | Uraufführung der Komödie mit Musik „Der Schauspieldirektor“KV 486, über die Salieris Konkurrenzwerk „Prima la musica e poi le parole“ siegt. Uraufführung der Opera buffa „Le nozze di Figaro“ in Wien, deren ausgedehnte Handlungs-Finali einen Höhepunkt der Buffo-Oper bilden. Prager Sinfonie D-Dur KV 504. |
1787 | Serenade G-Dur (Eine kleine Nachtmusik) KV 525. Er wird zum K.-k.-Kammer-Kompositeur ernannt. Uraufführung des Dramma giocoso „Il dissoluto punito ossia Il Don Giovanni“ in Prag, das eine Synthese von ernster und heiterer Oper bildet. |
1788 | Komposition der großen Sinfonien Es-Dur KV 543, g-Moll KV 550 und C-Dur (Jupitersinfonie) KV 551. Klarinettenquintett A-Dur KV 581. |
1790 | Uraufführung des Dramma giocoso „Così fan tutte ossia La scuola degli amanti“ in Wien. |
1791 | Uraufführung der Opera seria „La clemenza di Tito“ in Prag und des Singspiels „Die Zauberflöte“ in Wien. Klarinettenkonzert A-Dur KV 622. Das Requiem bleibt unvollendet. Er stirbt am 5. Dezember in Wien. |
Über die Autoren
Norbert Gertsch (Herausgeber)
Dr. Norbert Gertsch, geboren 1967 in Rheinkamp/Moers, studierte Konzertfach Klavier an der Hochschule Mozarteum in Salzburg und als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Musikwissenschaft und Philosophie an der Paris Lodron Universität Salzburg und der Ruperto Carola Universität Heidelberg. 1996 wurde er über Ludwig van Beethovens Missa solemnis (Edition im Rahmen der Neuen Gesamtausgabe) bei Ludwig Finscher promoviert.
Im folgenden Jahr trat Gertsch in den G. Henle Verlag ein, zunächst als Lektor für elektronische Medien. Nach einem zweijährigen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt zur Vorbereitung eines neuen Beethoven-Werkverzeichnisses in den Jahren 1999 und 2000 wechselte er 2001 in das wissenschaftliche Urtextlektorat im G. Henle Verlag. 2003 wurde er dort Cheflektor, 2009 stellvertretender Verlagsleiter und Programmleiter. Mit Wirkung zum 1. Januar 2024 berief der Vorstand der Günter Henle Stiftung Dr. Norbert Gertsch zum neuen Geschäftsführenden Verlagsleiter, in Nachfolge von Dr. Wolf-Dieter Seiffert.
Gertsch hat zahlreiche Urtextausgaben im G. Henle Verlag vorgelegt, unter anderem erarbeitet er mit Murray Perahia eine Neuausgabe der Klaviersonaten Beethovens.
András Schiff (Klavierauszug, Fingersatz, Kadenzen)
Bij de uitvoering vlecht Schiff door zijn eigen cadensen dan ook wel eens een citaat uit een opera en slaat daarmee een brug tussen concertzaal en theater. Zijn inbreng is van onschatbare waarde en opent verrassend nieuwe perspectieven op stukken die ons zo vertrouwd leken.
Pianowereld, 2007Die Herausgeber Stephan Hörner, Norbert Gertsch und Ernst-Günter Heinemann garantieren eine genaue und doch kritische Wiedergabe der originalen Vorlagen, was in den Bemerkungen und den unbedingt lesenswerten Vorworten zum Ausdruck kommt.
Schweizer Musikzeitung, 2007Empfehlungen
autogenerated_cross_selling
Weitere Ausgaben dieses Titels
Weitere Ausgaben dieses Titels
Orchestermaterial bei Breitkopf & Härtel