Alexander Skrjabin
Klaviersonate Nr. 7 op. 64
Skrjabin nannte seine 7. Sonate „Weiße Messe“ – dies weist auf die mystische Grundstimmung hin, die diese Klaviersonate prägt wie alle seine Spätwerke. Er wagt hier, sein Ideal eines „Mysteriums“ – eines Gesamtkunstwerks aus künstlerischen und theologisch-philosophischen Ideen – in Klang umzusetzen. Ziel ist seiner eigenen Aussage zufolge die Erhöhung des menschlichen Geistes. Nicht mehr die Sonatenhauptsatzform bildet das formale Gerüst, sondern die Idee der „evolutionären Entwicklung aus dem Chaos bis hin zur Ekstase“. Für unsere Ausgabe konnte erstmals auch das Autograph, das sich heute in den USA in Privatbesitz befindet, ausgewertet werden.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Alexander Skrjabin
Russ. Komponist und Pianist. Den Schwerpunkt seines Œuvres bildet seine äußerst individuelle Klaviermusik; hinzu kommen bedeutende Orchesterwerke.
1872 | Er wird am 6. Januar in Moskau als Sohn einer Pianistin geboren; seine Mutter starb 1872. |
1888–92 | Klavierstudium am Moskauer Konservatorium. |
1888–96 | 24 Préludes op. 11, die alle Merkmale von Skrjabins früher Phase enthalten: weite, ornamentale Kantilenen, die durch Figurationen und Arpeggien gestützt werden in Anlehnung an Chopin, komplexe rhythmische Struktur durch Polyrhythmik und Synkopenbildungen. |
1892–1913 | Komposition von 10 Klaviersonaten. |
1896 | Reisen nach Paris, Wien, Rom. |
1897 | Klavierkonzert fis-Moll op. 20 im Stil Chopins. |
1897–1909/10 | Er komponiert vorrangig Orchesterwerke, darunter die Hauptwerke „Poème de l’extase“ für großes Orchester (1905–07) op. 54 und „Prométhée ou Le Poème du feu“ (1908–10); Orientierung an Liszt und Wagner; programmatische Musik z.T. mit Erläuterungen im Notentext, Aufnahme weltanschaulicher Ideen in seine Kompositionen, die durch verschiedene philosophische Richtungen der Jahrhundertwende bestimmt sind. Ungewohnte Intervalle, harmonisch am Rand der Tonalität. |
1899–1904 | Komposition der drei Sinfonien op. 26, 29, 43. |
1904 | Er lebt in der Schweiz. |
1906 | Einladung in die USA. |
1910 | Rückkehr nach Russland. |
1908–10 | „Prométhée ou Le Poème du feu“ für Klavier, Orchester, Orgel, Chor und clavier à lumière op. 60: Bereicherung der musikalischen Ausführung durch Farbenspiele. 1911–14 Klavierkompositionen op. 61–74 in avancierter Harmonik. |
1913 | Beginn des multimedialen „Acte préalable“, der nicht vollendet wird. |
1915 | Er stirbt am 27. April in Moskau. |
Über die Autoren
Valentina Rubcova (Herausgeber)
Valentina Rubcova ist promovierte Musikwissenschaftlerin, Cheflektorin des Moskauer Verlags „Muzyka – P. Jurgenson Publishing House“ und stellvertretende wissenschaftliche Leiterin des Skrjabin Museums in Moskau.
Michael Schneidt (Fingersatz)
Michael Schneidt, geboren in München, erhielt seine pianistische Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in München durch Hugo Steurer und Klaus Schilde. Es folgte die künstlerische Staatsprüfung (mit „Auszeichnung“) und die Meisterklasse. Weitere Impulse erhielt er als Stipendiat des DAAD durch Alessandro Specchi in Florenz, sowie durch Meisterkurse u.a. bei Paul Badura-Skoda und Bruno Leonardo Gelber. Michael Schneidt ist Preisträger internationaler Klavierwettbewerbe (1. Preis Viotti-Valsesia, Italien), trat durch Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CD-Einspielungen hervor; manche zeitgenössischen Klavierwerke wurden von ihm uraufgeführt. Er konzertierte in Europa (z.B. beim „Prager Frühling“ und beim Deutschen Mozartfest), in Japan und in Südamerika.
Michael Schneidt ist als Professor für Klavier an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in München tätig. Er leitete Meisterkurse in Deutschland, in der Schweiz, in Tschechien und in Japan und arbeitet gelegentlich als Juror bei Musikwettbewerben.
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La casa de Munich Henle ofrece como botón de muestra esta Sonata n° 7 en donde los criterios urtext nunca inundan el plano de la partitura pese a su eficacia.
Doce Notas, 2005Many troublesome details muddied the waters for Valentina Rubcova, Henle’s editor, who undertook the formidable task of reconciling countless stray pedal markings, vagaries of dynamics and so on. We are presented with a satisfyingly coherent score, one that allows Skryabin’s personalised tonal (and expressive) vocabulary to articulate itself straightforwardly …
Piano Professional, 2005Pour la première fois, les éditions Henle ont pu se baser sur l’autographe, en possession aujourd’hui d’un particulier, aux Etats-Unis.
Crescendo, 2005This current edition is a model of scholarly endeavour, being the first to make use of the autograph as well as the first edition (published by Editions Russe de Musique in 1913). Most importantly of all it clarifies, via generous layout, the extraordinary technical demands of the closing pages, including an exemplary layout of the notorious four-stave passage near the climax. It is also good to have a clear table of translations for some of the most outlandish directions marked on the score by this most visionary of composers, including gems such as ‘comme des éclairs’ (like lightening) and ‘avec une volupte radieuse’ (with radiant pleasure). …Full marks to Henle for exemplary presentation and outstanding editorship from Valentina Rubcova.
Sheet Music, 2005De niewe Urtext van Henle, waarbij voor het eerst sinds lange tijd gebruik kon worden gemaakt van het oorspronkelijke handschrift, is een kunststukje in menig opzicht. De ongelooflijke complexiteit van de partituur is zeer overzichtelijk over twee tot vier notenbalken verdeeld, waardoor de structuur van de compositie helder in beeld gebracht wordt.
Pianowereld, 2005Empfehlungen
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