Bedrich Smetana
Klaviertrio g-moll op. 15
Als Smetana im Herbst 1855 sein Klaviertrio komponierte, schrieb er sich damit den Schmerz über den Tod der vierjährigen Tochter Friederike von der Seele. Das hochemotionale Werk ist zugleich seine erste große kammermusikalische Komposition. Die öffentliche Erstaufführung im Dezember 1855 war leider kein großer Erfolg, und so begann eine langwierige Überarbeitung, bevor das Trio Ende der 1850er-Jahre seine heutige Gestalt erlangte. Smetana führte es zeitlebens gerne auf, aber einen Verleger dafür sollte er erst 1880 finden, als einer seiner Schüler kurzerhand den Hamburger Verleger Hugo Pohle zur Aufführung des Trios einlud. Smetana-Spezialist Milan Pospíšil zieht für seine Edition nicht nur diese Erstausgabe, sondern auch die früheren Quellen heran und kann so in der Henle-Urtextausgabe manche Ungereimtheit des Erstdrucks beseitigen.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Bedrich Smetana
Sein Schaffen gilt als Verwirklichung einer tschech. nationalen Musik. Sein Œuvre umfasst 8 Opern, Sinfonische Dichtungen, wenig Kammermusik, zahlreiche Klavierkompositionen, einige Vokalwerke und Lieder.
1824 | Er wird am 2. März in Litomyšl als Sohn eines Bierbrauers geboren. Erfolge als Pianist bereits während seiner Gymnasialzeit. |
1844 | Kompositionsschüler von Joseph Proksch in Prag. Musiklehrer in adeligen Familien. |
1848 | Eigene Musikschule. |
1854 | Vollendung seiner einzigen Sinfonie, „Triumph-Sinfonie“ E-Dur op. 6. |
1856–61 | Direktor der Philharmonischen Gesellschaft in Göteborg. |
1858 | Sinfonische Dichtung „Richard III.“ und „Wallensteins Lager“ nach dem Vorbild Liszts. |
1861 | Rückkehr nach Prag, Beteiligung an der aufstrebenden tschech. Kultur, auch als Rezensent. |
1866 | Kapellmeister am tschech. Interimstheater in Prag. Uraufführung der Opern „Die Brandenburger in Böhmen“ und „Die verkaufte Braut“, letztere mit großem Erfolg; sie ist sein bekanntestes Werk und gilt als Nationaloper. |
1868 | Uraufführung von „Dalibor“ als ernste Nationaloper. |
1869–72 | Komposition der Oper „Libuše“. |
1874 | Erfolgreiche Uraufführung der Oper „Zwei Witwen“ in Prag. Verlust des Gehörs und dadurch Aufgabe des Kapellmeisterpostens. Er komponiert trotzdem weiter. |
1872–79 | Zyklus von 6 Sinfonischen Dichtungen „Mein Vaterland“ als bekannteste Sinfonische Werke, darunter „Die Moldau“ mit tonmalerischen Passagen. |
1876 | Uraufführung der volkstümlichen Oper „Der Kuss“ in Prag. 1. Streichquartett „Aus meinem Leben“ e-Moll. |
1878 | Uraufführung der komischen Oper „Das Geheimnis“ und der Festoper „Libuše“ (1881), die auf eine tschech. Sage zurückgeht. |
1884 | Er stirbt am 12. Mai in Prag. |
Über die Autoren
Milan Pospísil (Herausgeber)
Dr. Milan Pospíšil, geboren 1945, studierte Musiktheorie und -geschichte an der Karlsuniversität in Prag sowie an der Ruhr-Universität Bochum (1963–1969); 1971 promovierte er dort über „Giacomo Meyerbeer: Les Huguenots. Příspěvek k analýze stylu“, und an der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften 1988 über „Antonín Dvořák: Dimitrij, op. 64. Kritická edice“.
Fast 30 Jahre war er als Fach- und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften (Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik) Prag tätig. 1981 war er Mitbegründer des Smetana-Festivals und des interdisziplinären Symposions zur Problematik des 19. Jahrhunderts in Pilsen, das bis heute stattfindet. Seit 2000 ist er Kurator und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Nationalmuseum Prag.
Klaus Schilde (Fingersatz)
Prof. Klaus Schilde, geboren 1926, verbrachte seine Jugend in Dresden. Entscheidende Impulse erhielt er dort durch Walter Engel, der ihn in Klavier (Kodalyi-Methode), Komposition und Violine unterrichtete. Von 1946–1948 studierte er an der Musikhochschule Leipzig bei Hugo Steurer und nach der 1952 erfolgten Übersiedlung in den Westen bei Walter Gieseking und Edwin Fischer, sowie bei Marguerite Long, Lucette Descaves und Nadia Boulanger in Paris.
Schilde gewann zahlreiche Preise. Von 1947 an konzertierte er als Solist und Kammermusiker auf nahezu allen Kontinenten mit renommierten Orchestern. Lehrtätigkeiten unterhielt er an den Musikhochschulen Berlin-Ost, Detmold, Berlin-West, München, Tokio (Geidai) und Weimar. Von 1988–1991 Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater München, an der er auch jahrzehntelang als Professor unterrichtete. Es gibt mit Klaus Schilde zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CD-Einspielungen. Schilde hat für nahezu 100 Urtextausgaben des G. Henle Verlags seine Fingersätze beigesteuert.
Prof. Klaus Schilde verstarb am 10.12.2020.
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81476 München
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Only the piano part has suggested fingerings, although there are printed bowings in the string parts. The cello part has foldout pages which avoid impossible page turns. This edition is also available in the Henle Library App. You simply can’t go wrong with this publication.
Stringendo, 2019Empfehlungen
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