Ignaz Pleyel
Klaviertrios - früher Joseph Haydn zugeschrieben
Kann man sich einen besseren Kompositionslehrer für Kammermusik vorstellen als Joseph Haydn? Der Österreicher Joseph Pleyel übernahm die Fertigkeit seines Lehrers so gut, dass man seine galanten, gehaltvollen Klaviertrios in C-dur und F-dur zunächst sogar dem großen Meister zuschrieb (mit den Werkverzeichnisnummern Hob. XV:3 und Hob. XV:4). Pleyels Kompositionen erfreuten sich seinerzeit großer Beliebtheit und waren weit verbreitet. Neben Sinfonien und Streichquartetten bilden die knapp 50 Klaviertrios darin einen besonderen Schwerpunkt. Die vorliegende Urtextausgabe stellt zwei glanzvolle Beispiele vor.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Ignaz Pleyel
Ein Komponist, Klavierbauer und Musikverleger. Mit 41 Sinfonien, etwa 80 Streichquartetten, sechs Symphonies concertantes, Klaviertrios und 2 Opern (u.a.) hinterließ er ein umfangreiches Œuvre. Zeitlebens machte er sich als Musikverleger einen Namen. Die innovativen Instrumente der Klaviermanufaktur Pleyel wurden von Persönlichkeiten wie Chopin und Rossini geschätzt.
1757 | Er wird am 18. Juni in Ruppersthal bei Wien geboren. Seine musikalische Ausbildung erhält er zunächst in Wien bei Johann Baptist Vanhal. |
um 1772 | Als Mäzen finanziert ihm Ladislaus Graf Erdödy eine fünfjährige Ausbildung bei Joseph Haydn sowie die Unterbringung in dessen Haus. Zwischen Haydn und Pleyel entwickelt sich ein freundschaftliches Verhältnis. |
um 1780 | Er reist durch Italien. Für König Ferdinand IV von Neapel komponiert er Werke für lira organizzata. |
1785 | Am 30. Mai wird seine Oper „Ifigenia in Aulide“ am Teatro di San Carlo in Neapel uraufgeführt. Er wird Kapellmeister am Straßburger Münster. |
1787–95 | In Straßburg entstehen die meisten seiner Kompositionen. Gemeinsam mit dem Kapellmeister des Temple Neuf, Johann Philipp Schönfeld, initiiert er die Concerts Pleyel-Schönfeld. |
1791–92 | Er folgt dem Ruf Wilhelm Cramers nach London und wird Leiter der Professional Concerts. Dies ermöglicht ihm die Aufführung von 12 eigenen Sinfonien. |
ab 1796 | In Paris gründet er mit seinem Schwager Jean-Daniel Schäffer einen Musikverlag. Etwa 4000 Werke bedeutender Zeitgenossen wie Ludwig van Beethoven, Joseph Haydn und Muzio Clementi werden verlegt. |
1807 | Er gründet die Klaviermanufaktur Pleyel et Comp. |
1824 | Sein Sohn Camille übernimmt die Manufaktur. |
1831 | Er stirbt am 14. November in Paris. |
Über die Autoren
Wolfgang Stockmeier (Herausgeber)
Prof. Dr. Wolfgang Stockmeier, geboren 1931 in Essen, studierte Kirchenmusik, Schulmusik, Komposition, Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Köln. 1957 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. 1957–1960 war er zunächst im höheren Schuldienst in Essen tätig, zuletzt als Fachleiter am Staatlichen Studienseminar, bevor er bis 1994 als Professor für Orgelspiel, Improvisation und Tonsatz an der Musikhochschule Köln lehrte. Daneben war er lange Zeit Lehrbeauftragter an der Universität Köln und an den Landeskirchenmusikschulen Düsseldorf und Herford. Im Jahre 1974 wurde ihm die Leitung des Instituts für evangelische Kirchenmusik übertragen. Ab 1990 bekleidete er zudem das Amt des Prorektors der Hochschule.
Seine internationale Konzert-, Vortrags- und Jurorentätigkeit führte ihn u.a. in die USA und Ostasien. Für zwei seiner über 150 Tonträgeraufnahmen von Orgelmusik erhielt er den Deutschen Schallplattenpreis. Neben seiner Tätigkeit als Herausgeber veröffentlichte er zahlreiche Kompositionen: vier Oratorien, drei Symphonien, eine Oper (Libretto von Gabriele Wohmann), zwölf Orgelsonaten, drei Klaviersonaten sowie Kammermusikwerke und Motetten. Wolfgang Stockmeier starb am 11. Dezember 2015.
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