Max Bruch
Kol Nidrei op. 47 für Violoncello und Orchester
Max Bruchs „Kol Nidrei“ gehört – neben dem populären 1. Violinkonzert – zu seinen berühmtesten Kompositionen. Das wehmütige „Adagio nach hebräischen Melodien“ entstand 1880 für den Cellisten Robert Hausmann. Es verarbeitet zwei alte jüdische Gesänge, deren außerordentliche Schönheit den Protestanten Bruch nach eigener Aussage tief bewegte. Der tenorale Celloklang ist das ideale Medium für die Stimme eines jüdischen Kantors, und so liefert „Kol Nidrei“ bis heute jedem Cellisten eine wunderbare Vorlage für das „Singen“ auf dem Instrument. Mit dieser auf der Erstausgabe von 1881 basierenden Edition erscheint „Kol Nidrei“ erstmals in einer wissenschaftlich fundierten Urtextausgabe, wofür neben den musikalischen Quellen auch zahlreiche Briefe und Dokumente aus dem Max-Bruch-Archiv herangezogen wurden. Für die Bezeichnung der Solostimme konnte Christian Poltéra gewonnen werden.
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Inhalt/Details
Über den Komponisten
Max Bruch
Ein deutscher Komponist der Romantik. Seine Werke skizzieren stilistisch eine Gegenästhetik zur neudeutsche Schule. Große Bedeutung kommt seinen Violinkonzerten zu. Darüber hinaus schrieb er zahlreiche Chorwerke, Kantaten, Oratorien, Lieder, Bühnenwerke sowie Orchesterwerke.
1838 | Er wird am 6. Januar in Köln geboren. Ersten Musikunterricht erhält er durch seine Mutter, eine Sängerin. |
ab 1849 | Musikunterricht bei Heinrich Carl Breidenstein. Bereits im Kindesalter entsteht eine Vielzahl an Kompositionen. |
1852 | Stipendiat der Frankfurter Mozartstiftung. |
1853–57 | Kompositionsstudium bei Ferdinand Hiller in Köln. |
1858 | Uraufführung der Oper „Scherz, List und Rache“ op. 1 in Köln. |
ab 1858 | In Leipzig verkehrt er im Mendelssohn-Kreis. |
1862 | Umzug nach Mannheim. |
1863 | Uraufführung der Oper „Die Loreley“ op. 16 in Mannheim. |
1865–67 | Musikdirektor in Koblenz. Entstehung des 1. Violinkonzerts g-Moll op. 26. |
1867–70 | Hofkapellmeister in Sondershausen. Entstehung der 1. Sinfonie Es-Dur op. 28, Johannes Brahms gewidmet, und der 2. Sinfonie f-Moll op. 36 (beide 1870). |
1870–78 | Freischaffender Komponist in Berlin und Bonn. Entstehung des Oratoriums Odysseus op. 41 (1871/72). |
1879/80 | Entstehung der Fantasie Es-Dur für Violine und Orchester op. 46 (Schottische Fantasie). |
1880–83 | Direktor der Philharmonic Society in Liverpool. |
ab 1883 | USA-Reise. Leiter des Breslauer Orchestervereins. |
ab 1891 | Leiter der Kompositions-Meisterklasse der Berliner Akademie der Künste. Ehrendoktorwürde der Universität Cambridge (1893) sowie Mitgliedschaft der Académie des Beaux Arts (1898). |
1907 | Vizepräsident der Akademie der Künste, Berlin. |
1920 | Er stirbt am 2. Oktober in Berlin. |
Über die Autoren
Annette Oppermann (Herausgeber)
Dr. Annette Oppermann, geboren 1965, Ausbildung zur Musikalienhändlerin in Frankfurt am Main, Studium der Historischen und Systematischen Musikwissenschaften sowie der Neueren deutschen Literatur an der Universität Hamburg.
1993–1996 Lektorin für die internationale Klassikproduktion bei Sony Classical in Hamburg; 1996–1999 Promotionsstipendiatin des Graduiertenkollegs Textkritik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Januar 2000 Promotion mit einer Arbeit über „Musikalische Klassikerausgaben“ (Hans-Joachim Marx, Hamburg). Von 2000 bis 2008 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Joseph Haydn-Institut in Köln beschäftigt, Herausgeberin des Oratoriums „Die Schöpfung“ in der Gesamtausgabe Joseph Haydn Werke. Seit Februar 2008 Lektorin im G. Henle Verlag München mit den Schwerpunkten Vokalmusik, Kammermusik und Buchveröffentlichungen.
Johannes Umbreit (Klavierauszug)
Prof. Johannes Umbreit studierte Klavier an der Musikhochschule München. Von 1987 an war er regelmäßiger Klavierbegleiter bei Kursen von Wolfgang Schneiderhan, Thomas Brandis, Ljerko Spiller, Igor Ozim, Olga Woitowa, Ernő Sebestyén, Walter Nothas, F. Andrejevsky, Denis Zsigmondy, Zakhar Bron u.a. Er wirkte bei zahlreichen Rundfunk- und Fernsehaufnahmen mit und arbeitet kammermusikalisch mit Mitgliedern des Bayerischen Staatsorchesters, den Münchner Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Er ist Juror bei verschiedenen internationalen Wettbewerben und wurde mehrfach zu internationalen Musiktagen eingeladen. Umbreit war fast 10 Jahre lang Lehrbeauftragter an der Musikhochschule München und gleichzeitig Dozent für Kammermusik und Klavierbegleitung am Richard Strauss Konservatorium. Seit 2008 ist er Dozent an der Hochschule für Musik und Theater München. Als langjähriger Geschäftsführer der Richard-Strauss-Gesellschaft wurde er 2009 zu deren Ehrenvorstandsmitglied ernannt. Im Mai 2011 wurde Johannes Umbreit vom bayerischen Wissenschaftsminister auf Vorschlag des Senats der Musikhochschule zum Honorarprofessor bestellt.
Christian Poltéra (Fingersatz Violoncello)
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