Carl Ditters von Dittersdorf
Kontrabasskonzert „E-dur“ Krebs 172
Das Dittersdorf-Konzert „E-dur“ ist das wohl meistgespielte und bekannteste Werk für Kontrabass überhaupt: musikalisch reizvoll, voller technischer und klanglicher Finessen. Zu Recht ist es bei Probespielen und Wettbewerben längst zu einem unverzichtbaren Standardwerk avanciert. Mit unserer Neuausgabe kann das Konzert sowohl in E-dur als auch in D-dur gespielt werden (zwei separate Klavierpartituren sind enthalten). Um der damals üblichen „Wiener Stimmung“ Rechnung zu tragen, legen wir zusätzlich eine Solostimme in Griffnotation vor. Damit wird ein sofortiges Spielen in der klangvollen historischen Stimmung ermöglicht, ohne langwieriges Umlernen. Als Alternative zu den überlieferten Sperger-Kadenzen fügt der Herausgeber Tobias Glöckler der Ausgabe eigene, gut spielbare Kadenzen mit virtuosem Anspruch bei.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Carl Ditters von Dittersdorf
Ein österreichischer Komponist und Violinist der Frühklassik. Der bemerkenswert große Umfang seines Œuvres ist auch Folge seiner beruflichen Laufbahn: häufig entstand unter Zeitdruck eine Vielzahl an Werken für jährliche Anlässe seiner Dienstherren. Er schrieb u.a. etwa 130 Sinfonien, Singspiele, Opern, Werke für Kammerorchester sowie Kantaten, Oratorien und Messen.
1739 | Er wird am 2. November in Laimgrube bei Wien geboren. |
ab 1746 | Er erhält Violinunterricht, u.a. bei Joseph Ziegler. Er wirkt als Solist des Wiener Benediktinerstifts zu den Schotten. |
1751 | Im März tritt er in die Dienste des Prinzen Joseph Friedrich von Sachsen-Hildburghausen. Er wird Schüler von Giuseppe Trani. |
ab 1754 | Er studiert Komposition bei Giuseppe Bonno. |
ab 1761 | Er wird am Hofburgtheater angestellt und etabliert sich als Virtuose. |
1764 | Kapellmeister des Bischofs von Großwardein, Adam Patáchich. Hier komponiert er Sinfonien, Konzerte sowie Vokalmusik für den liturgischen Gebrauch. |
1769 | Am 1. November tritt er in die Dienste von Philipp Graf Schaffgotsch, Fürstbischof von Breslau, auf Schloss Johannisberg in Jauernig (Schlesien). |
1770 | Ritter des päpstlichen Ordens vom Goldenen Sporn. |
1773 | Am 5. Juni wird er in den Adelsstand erhoben. |
1776 | Am 11. Juli wird sein Singspiel „Der Apotheker und der Doktor“ am Wiener Burgtheater uraufgeführt. |
1786 | Im Mai werden seine zwölf Sinfonien nach Ovids Metamorphosen in Wien uraufgeführt. |
1794–97 | Es entstehen 10 Singspiele nach eigenen Libretti sowie Bühnenmusik für das Hoftheater des Herzogs Friedrich August von Braunschweig-Oels. |
1799 | Er stirbt am 24. Oktober auf Schloss Neuhof in Böhmen. |
Über die Autoren
Tobias Glöckler (Herausgeber, Fingersatz Kontrabass, Kadenzen)
Tobias Glöckler ist stellvertretender Solo-Kontrabassist der Dresdner Philharmonie und Preisträger des Internationalen ISB Kontrabass-Wettbewerbs (USA). Er studierte bei Konrad Siebach an der Hochschule für Musik Leipzig und vervollkommnete sich bei Jeff Bradetich (Chicago) und Ulrich Lau (Stuttgart). Noch während des Studiums war er Solo-Kontrabassist des Internationalen Gustav-Mahler-Jugendorchesters unter Claudio Abbado. Als Solist spielte er mit verschiedenen Orchestern zusammen, so u.a. mit der Dresdner Philharmonie unter Ton Koopman. Darüber hinaus nahm er für den Rundfunk auf und war Gast verschiedener Musikfestivals. Er ist Gründungsmitglied und Solo-Bassist des „ensemble frauenkirche“ und widmet sich mit dem Dresdner Streichquintett intensiv dem Kammermusik-Repertoire.
Glöckler unterrichtet an der Dresdner Musikhochschule. Seine Verdienste um die Wiederbelebung der „Wiener Kontrabass-Stimmung“ wurden mit dem „Sonderpreis für historische Aufführungspraxis“ gewürdigt.
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I want to congratuate you for your excellent cadenza for the Dittersdorf concerto. I grew up with the old edition and had to alter the cadenza or help my students compose their own. Your cadenza is truly stylish, organic and challenging. I very much like the D minor bit which reminded me of C.Ph.E. Bach and papa Haydn. Keep up the good work.
Bertram Turetzky in a letter to the editor, 2013... das hier zu besprechende Kontrabasskonzert in E-Dur (Krebs 172) gilt sogar als das vielleicht wichtigste Kontrabasskonzert der Klassik überhaupt. Entsprechend ist die Edition des Henle-Verlags natürlich keineswegs die erste Ausgabe des Werkes. Doch selbst für Kontrabassisten, die bereits eine andere Augabe ihr eigen nennen, gibt es gute Gründe, sich auch die Henle-Ausgabe zuzulegen.
Das Liebhaberorchester, 2012Du beau travail éditorial qui redonne des lettres de noblesse au plus méconnu des instruments à cordes.
La Lettre du Musicien, 2011In un periodo in cui le esecuzioni su strumenti originali sono diventate meno rare, speriamo che questa nuova uscita incentivi anche i contrabbassisti ad un approccio filologico al proprio repertorio.
Archi magazine, 2011Breitkopf and Henle have now done Dittersdorf proud, with a new critical edition (...) I hope players will convert to this edition.
Early Music Review, 2011Mit wissenschaftlicher Akribie und nach exaktem Quellenstudium hat der Dresdener Bassist Tobias Glöckler zunächst eine Fassung für Kontrabass und Klavier veröffentlicht und dazu auch eigene Kadenzen geschrieben. Für diese Urtext-Ausgabe wurde Glöckler mit dem Deutschen Musikeditionspreis ausgezeichnet. Nun folgte in einer Gemeinschaftsproduktion von Breitkopf und Henle die Partitur. (...) Nun sind endlich historisch richtige Aufführungen des wohlbekannten Konzerts möglich. Es dauert etwa zwanzig Minuten. Die Öffentlichkeit kann sich darauf freuen.
Das Orchester, 2011The excellent editing is more transparent than that of previous editions .… Moreover, this edition allows several performance options due to the two piano parts (in D and E) and the four bass parts. … The piano reduction … is more successful than that of the Yorke and Hofmeister editions, including readily manageable page turns and Henle’s usual high standards of accuracy and clarity.
American String Teacher, 2007This edition is a gem. It is to be valued for the attention to detail, the wealth of historical knowledge, and the information on performance practice and Viennese tuning. Congratulations to Mr. Glöckler and G. Henle Verlag. One hopes that we see many more high quality, scholarly editions from them.
Bass World, 2007… in working from the oldest available source material, and in championing the historic Viennese tuning, editor Tobias Glöckler has sought to make good the errors and misconceptions present in many existing editions, and provides a compelling reason for seeking out the peg winder and miscellaneous old strings. … Glöckler’s comprehensive edition allows for four different performance options … Learning the system from scratch is rendered unnecessary thanks to Glöckler’s fingering notation, which indicates pitches as though for a fourths-tuned bass. This provides quick and easy access to the tuning but makes it essential to follow Glöckler’s string and fingering choices. In addition to his meticulous scholarship, Glöckler presents two sparkling new cadenzas, stylistically appropriate, splendidly virtuosic, and tweaked to fit the different tunings.
Double Bassist, 2006Riduzione e parte sono realizzati in modo esemplare nella grafica austeramente impeccabile che distingue la casa di Monaco de Baviera. Il teso musicale è preceduto da un’introduzione storico-critica (quanto mai interessante e necessaria) nella quale il curatore esplicita scelte e criteri che hanno guidato la realizzazione di quella che si propone come l’edizione di riferimento di un testo imprescindibile per qualunque contrabbassista.
Giornale della Musica, 2006Tobias Glöcklers Editionsarbeit vermittelt einerseits einen klaren Einblick in die Quellenlage, legt aber auch Zeugnis ab vom Willen, einen gut austarierten Kompromiss zu finden zwischen historischer Genauigkeit und Nähe zur heutigen Spielpraxis.
das Orchester, 2019Empfehlungen
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Stimme in "Wiener Stimmung" (A-d-fis-a) zum kostenlosen Download
Orchestermaterial bei Breitkopf & Härtel
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Musikeditionspreis