Ludwig van Beethoven
Konzert C-dur op. 56 für Klavier, Violine und Violoncello mit Begleitung des Orchesters (Tripelkonzert)
In zwei Privataufführungen für den Fürsten Lobkowitz wurden im Frühjahr 1804 in Wien zwei neue Werke Beethovens erstmals musiziert: seine 3. Symphonie op. 55 sowie das Tripelkonzert op. 56 für Klavier, Violine, Cello und Orchester. Der kunstliebende Mäzen Lobkowitz konnte hier zwei frisch entstandene Werke begutachten und Beethoven konnte so vor der Drucklegung noch manche Verbesserung vornehmen. Die erste öffentliche Aufführung des Tripelkonzerts fand vermutlich erst vier Jahre später im Februar 1808 im Leipziger Gewandhaus statt. Seitdem gehört das Werk zum gängigen Konzertrepertoire eines jeden Symphonieorchesters. Der Klavierauszug dieser Urtextausgabe stützt sich auf die Partitur der Beethoven-Gesamtausgabe, die ebenfalls von Bernard van der Linde betreut wurde. Das Vorwort des Herausgebers gibt ausführlich Auskunft über die nicht ganz einfache Quellenlage dieses Konzerts für drei Solisten.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Ludwig van Beethoven
Kein Komponist hatte auf die unmittelbar folgenden Generationen bis in die heutige Zeit einen so tiefgreifenden und nachhaltigen Einfluss wie Beethoven. Seine Instrumentalmusik, besonders seine Sinfonien, dienten als Modell, auf das sich sinfonisches Komponieren des ganzen 19. Jh.s bezog. Der außerordentlich hohe Anspruch seiner Musik und seine relative Unabhängigkeit als freischaffender Künstler stilisierten ihn zum größten Komponisten aller Zeiten.
1770 | Am 17. Dezember 1770 in Bonn getauft, daher wahrscheinlich am 16. Dezember geboren als Sohn Johann van Beethovens, Tenorist an der kurfürstlichen Hofkapelle. Erster Musikunterricht beim Vater. |
1778 | Erstes öffentliches Auftreten. |
um 1780 | Musikunterricht bei dem Vizehoforganisten Christian Gottlob Neefe, der ihn 1783 in Cramers „Magazin der Musik“ als einen zweiten Mozart vorstellt. |
1782 | Bekanntschaft mit der Familie Breuning, wo sein literarisches Interesse geweckt wird. Erste Veröffentlichung: Klaviervariationen c-Moll über einen Marsch von Dressler WoO 63. |
1783 | Cembalist in der Hofkapelle; 1784 Assistent des Hoforganisten. |
1787 | Reise nach Wien. Hier trifft er mit großer Wahrscheinlichkeit mit Mozart zusammen, der ihm vermutlich einige Unterrichtsstunden erteilt. Nach kurzer Zeit muss er zu seiner an Tuberkulose erkrankten Mutter heimkehren. |
1792 | Er reist erneut nach Wien, wo er bis zum Ende seines Lebens bleibt. Graf von Waldstein gibt ihm die berühmten Worte mit auf den Weg: „Durch ununterbrochenen Fleiß erhalten Sie: Mozarts Geist aus Haydns Händen“. In Wien nimmt er Unterricht bei Haydn, Albrechtsberger, Schuppanzigh und Salieri. Als Schüler Joseph Haydns findet erin Wiener Adelskreisen außerordentliche Anerkennung und wird gefördert. Große Nachfrage der Verlage nach seinen Kompositionen: Kammermusik und Klaviersonaten aus der Bonner und der frühen Wiener Jahre werden veröffentlicht. Seine ersten in Wien gedruckten Werke (darunter die Klaviersonaten op. 2) haben bereits das seine Kompositionsweise kennzeichnende Merkmal des vorwärts drängenden, schwungvollen, prozessualen Charakters. |
1796 | Konzertreise nach Prag, Berlin, Leipzig und Dresden, die seinen Ruhm festigt. |
1798 | Klaviersonate c-Moll „Pathétique“ op. 13. |
1798–1800 | Streichquartette op. 18. |
1799/1800 | 1. Sinfonie C-Dur op. 21. |
1795/1800 | 1. Klavierkonzert C-Dur op. 15. |
1800–01 | Klaviersonaten op. 27 „quasi una fantasia“, darunter die Mondscheinsonate op. 27/2. |
1801 | Entstehung der 2. Sinfonie D-Dur op. 36 (bis 1802). Druck des 2. Klavierkonzerts B-Dur op. 19. |
1801/1802 | Durch beginnendes Hörleiden hervorgerufene Krise, die das „Heiligenstädter Testament“ dokumentiert. Danach beginnt er nach eigener Aussage kompositorisch einen „Neuen Weg“, der sich besonders in den Klaviersonaten op. 31 (darunter die Sturmsonate), in den Klaviervariationen op. 34 und 35 und in der 3. Sinfonie Es-Dur „Eroica“ op. 55 niederschlägt: Sie zeichnen sich durch gesteigerte Prozessualität sowie die Verwendung von barocken Techniken und von Modellen anderer Gattungen aus. |
1803–10/12 | Schaffensrausch; die Jahre werden als Beethovens heroische Phase bezeichnet. Es entstehen die 3. bis 8. Sinfonie (op. 55, 60, 67, 68, 92, 93), das 3. bis 5. Klavierkonzert (op. 37, 58, 73), das Violinkonzert D-Dur op. 61, das Tripelkonzert op. 56, Streichquartette (Razumowsky-Quartette op. 59, Harfenquartett Es-Dur op. 74, Streichquartett f-Moll „serioso“ op. 95), Klaviertrios (u. a. Geistertrio op. 70), Klaviersonaten (u.a. Waldsteinsonate C-Dur op. 53, die Appassionata f-Moll op. 57 und Les Adieux Es-Dur op. 81a), Lieder (u. a. „An die Hoffnung“ op. 32), die Messe C-Dur (op. 86) und die Oper „Fidelio“ (op. 72, 1. Fassung 1804/5). |
1808/09 | Einen Ruf zum ersten Kapellmeister an den Kasseler Hof lehnt Beethoven ab, da seine Mäzene Erzherzog Rudolph, Fürst Kinsky und Fürst Lobkowitz ihm ein entsprechendes Jahresgehalt anbieten. |
1811/12 | Badereisen nach Teplitz, wo er mit Goethe zusammentrifft. 1812 Brief an die „unsterbliche Geliebte“, deren Identität (Antonie Brentano oder Josephine Deym) nach wie vor ungeklärt ist. |
1814 | Klaviersonate e-Moll op. 90, 3. Fassung der Oper „Fidelio“. Außerordentlich erfolgreiches Konzert mit der 7. und 8. Sinfonie. Dennoch finanzielle Krise, bedingt durch die Geldabwertung und durch das Ausbleiben der Jahresgehälter von Kinsky und Lobkowitz. |
1815 | Tod des Bruders Caspar Carl und Beginn des jahrelangen Streits um die Vormundschaft des Neffen Karl. |
1816 | Liederzyklus „An die ferne Geliebte“ op. 98, Klaviersonate A-Dur op. 101. |
1817–18 | Hammerklaviersonate B-Dur op. 106. |
1818 | Beethoven beginnt wegen zunehmender Schwerhörigkeit Konversationshefte zu führen. |
1819–23 | Missa solemnis op. 123. |
1819/1823 | Diabelli-Variationen op. 120. |
1820 | Klaviersonate E-Dur op. 109, die am Beginn des verklärten Spätwerks steht, das durch Sprengung der Formen, extreme Klangregister, fortgeschrittene Harmonik und verstärkte Tendenz zu kontrapunktischen Formen wie der Fuge geprägt ist; dem Hang zur Esoterik in der Kammermusik steht die Monumentalität der 9. Sinfonie gegenüber. |
1821/22 | Klaviersonaten As-Dur op. 110 (Fuge im Schlusssatz) und c-Moll op. 111 (Reduktion auf 2 Sätze). |
1822–26 | Streichquartette op. 127, 130, 131, 132, 135 sowie die Große Fuge op. 133, die ursprünglich den Schlusssatz von op. 130 bildete. |
1823/24 | Fertigstellung der 9. Sinfonie d-Moll op. 125, die erstmals in der Geschichte der Gattung Singstimmen (Schillers „Ode An die Freude“) mit einbezieht. Sie wird zur berühmtesten und am häufigsten gespielten Sinfonie. |
1827 | Er stirbt am 26. März in Wien. |
This excellent edition provides a welcome contribution to the performing editions available of this masterpiece.
ClavierThese recent publications by Henle are welcome new resource for performers. Henle's finely produced editions of the well known 'Emperor' Concerto and the 'Triple Concerto' are exemplary. Rehearsal figures, orchestrational cues and markings, and clear indications of tutti and solos combine with lucid presentation of the musical text. The Triple Concerto also includes separate parts for each soloist while the orchestral piano reduction is clearly set out alongside the piano trio. ... the scholarly introductions offer illuminating commentary about the historical background to each work. ... Some of the score annotations are directly connected with Beethoven's teaching, with comments from leading theorists and a transcription of the orchestral part for figured bass. ...
AriettaSe basant sur le texte de l’édition complète, G. Henle Verlag fait paraître les éditions pratiques des concertos pour piano selon une version pour deux pianos. La clarté, la lisibilité du texte musical, les changements de page respectueux des impératifs musicaux ainsi qu’une reliure adéquate (le volume ne présente pas l’inconvénient de se refermer immédiatement.) font de ces éditions de véritables partitions «pour la pratique», qui, à juste titre, se sont acquis la confiance des interprètes internationaux les plus renommés. L’adjonction à la fin de la réduction pour piano des cadences originales de Beethoven constitue un autre positif.
MUSONochmals: der Teufel steckt im Detail der Ausgaben, so daß ein Blick in diese Urtextausgabe sehr zu empfehlen ist.
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