Maurice Ravel
La Valse
Aus Verehrung für den „Walzerkönig“ Johann Strauss plante Ravel bereits 1906 eine Walzer-Komposition, deren Ausführung durch andere Projekte und den Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhindert wurde. Als er 1919 einen Auftrag für ein Ballett erhielt, griff er die Idee wieder auf und komponierte nach eigenen Worten „eine Art Apotheose des Wiener Walzers“. Nach anfänglich eher zurückhaltender Reaktion des Publikums gehört die „Choreographische Dichtung für Orchester“ heute zu den Tophits der Klassik. Die Entstehungsgeschichte des Werks war deshalb besonders, weil Ravel gleichzeitig an zwei Klavierfassungen und der Orchesterpartitur arbeitete. Sowohl die Version für Klavier solo als auch diejenige für zwei Klaviere sind also keine Vorstufen für die finale Orchesterpartitur oder nachträglich erstellte Klavierauszüge, sondern musikalisch eigenständige Werkfassungen, die Ravel auch im Druck erscheinen ließ. Stärker noch als im Orchester treten in diesen reizvollen Klavierfassungen Struktur und Artikulation sowie Klarheit der Linien in einer Komposition hervor. Dies bezeugt einmal mehr Ravels Meisterschaft. Grund genug diese beiden Klavierfassungen erstmals in Urtextausgaben vorzulegen, die auf Grundlage aller authentischen Quellen erstellt wurden.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Maurice Ravel
Ravel gehört zusammen mit Satie und Debussy zu den Neuerern, die sich mit der akademischen Ausbildung überwarfen und eine eigene, fortgeschrittene, bei Ravel durch russ. und span. Musik, aber auch durch Exotismen inspirierte Klangsprache schufen, ohne die Tonalität zu verlassen. Der Meister der Orchestration ging von Klavierwerken aus, die er orchestrierte: Klavierlieder und Klavierwerke existieren gleichberechtigt in Orchesterfassungen.
1875 | Er wird am 7. März in Ciboure geboren; Umzug der Familie nach Paris im selben Jahr. |
1882 | Unterricht in Klavier, Theorie und Komposition. |
1889 | Beginn des Studiums am Pariser Conservatoire, an dem er nie einen Abschluss erreicht. |
um 1893 | Einfluss durch Chabrier und Satie. |
1901 | „Jeux d’eau“ für Klavier in neuer „impressionistischer“ Klangsprache, ebenso „Miroirs“ (1904-05). |
1903 | „Shéhérazade“ für Singstimme und Klavier-/Orchesterbegleitung mit orientalischer Klangsprache. |
1905 | Affäre um die dritte Rompreis-Bewerbung Ravels. |
1907 | Die Uraufführung der „Histoires naturelles“ nach Jules Renard löst bei Publikum und Kritikern Befremden aus. |
1907–08 | Rhapsodie espagnole für Orchester. |
1908/10 | „Ma mère l’oye“ für Klavier vierhändig, 1911 als Ballett. |
1911 | Uraufführung der Oper „L’Heure espagnole“ in Paris. |
1911/12 | „Valses nobles et sentimentales“ für Klavier/Orchester. 1912 Uraufführung des Balletts „Daphnis et Chloé“. |
1914/19 | „Le tombeau de Couperin“ für Klavier/Orchester nimmt den kommenden Neoklassizismus vorweg. |
ab 1920 | Viele Konzertreisen durch Europa und die USA. |
1925 | Uraufführung der Oper „L’Enfant et les sortilèges“. |
1928 | Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Oxford. „Boléro“ für Orchester. |
1929–31 | Klavierkonzert G-Dur mit Jazzelementen. |
1937 | Er stirbt am 28. Dezember in Paris. |
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