Robert Schumann
Liederkreis op. 39, nach Eichendorff, Fassungen 1842 und 1850
„Ich möchte mich todtsingen wie eine Nachtigall“ – das Jahr 1840, Schumanns schöpferischstes „Liederjahr“, war durch große private Umwälzungen geprägt. Erst nach gerichtlicher Auseinandersetzung mit Claras Vater konnte er sie im September endlich zur Frau nehmen. „Der Eichendorffsche Zyklus ist wohl mein aller Romantischstes“, teilte er ihr zu seinem neuesten Opus mit, „und es steht viel von Dir darin.“ Der 1842 erstmals veröffentlichte Liederkreis Opus 39 gehört bis heute zu Schumanns wichtigsten Liedzyklen – und das nicht nur wegen der berühmten „Mondnacht“. Acht Jahre später revidierte Schumann sein Werk für eine Neuausgabe. Unsere Urtext-Edition bietet beide Fassungen vollständig.
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Inhalt/Details
Über den Komponisten
Robert Schumann
Mit seinem Œuvre verbindet sich der von ihm geprägte Begriff der Poetischen Musik, in der er eine Verschmelzung von Literatur und Musik anstrebte, für die insbesondere seine lyrischen Klavierstücke bis 1839 paradigmatisch stehen. Anschließend hat er sich anderen Gattungen gewidmet (Lied, Sinfonie, Kammermusik u. a.).
1810 | Er wird am 8. Juni in Zwickau als Sohn eines Buchhändlers geboren. |
ab 1828 | Jura-Studium in Leipzig, Klavierunterricht bei Friedrich Wieck. Entscheidung für die Musikerlaufbahn. |
1830–39 | Er komponiert ausschließlich Klavierwerke, meist Zyklen, u. a.: „Papillons“ op. 2 (1829–32), „Carnaval“ op. 9 (1834/35), „Davidsbündlertänze“ op. 6 (1837), „Kinderszenen“ op. 15 (1837/38), „Kreisleriana“ op. 16 (1838), „Noveletten“ op. 21 (1838). |
1832 | Eine Fingerlähmung der rechten Hand macht eine Pianistenkarriere unmöglich. |
1833 | Gründung der Phantasie-Bruderschaft „Davidsbund“. |
1835–44 | Leitung der Neuen Zeitschrift für Musik. |
1840 | Heirat mit Clara Wieck; 138 Lieder, darunter Eichendorff-Liederkreis op. 39, Liederzyklus „Dichterliebe“ op. 48. |
1841 | 1. Sinfonie B-Dur („Frühlings-Sinfonie“) op. 38 und 4. Sinfonie d-Moll op. 120. |
1842 | 3 Streichquartette op. 41; weitere Kammermusik. |
1843 | Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium. Oratorium „Das Paradies und die Peri“ op. 50. |
1845 | Er lässt sich in Dresden nieder. Reise nach Russland. |
1845 | Klavierkonzert a-Moll op. 54, 2. Sinfonie C-Dur op. 61. |
1850 | Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Uraufführung der Oper „Genoveva“ op. 81 in Leipzig. Sinfonie Es-Dur (Rheinische) op. 97; Violoncellokonzert a-Moll op. 129. |
1853 | Beginn der Freundschaft mit Brahms. Vollendung der Faust-Szenen. Violinkonzert d-Moll für Joseph Joachim. |
1854 | Selbstmordversuch und Einweisung in die psychiatrische Anstalt in Endenich. |
1856 | Er stirbt am 29. Juli in Endenich bei Bonn. |
Über die Autoren
Kazuko Ozawa (Herausgeber)
Kazuko Ozawa, geb. 1954 in Mishima in Japan, studierte 1973–1979 an der Staatlichen Universität für bildende Künste und Musik, Tokio mit dem Magisterabschluss über Schumanns Faust-Szenen im Fach Musikwissenschaft. Ab 1979 setzte sie ihr Studium an der Universität Bonn fort und promovierte dort mit der Arbeit „Quellenstudien zu Robert Schumanns Liedern nach Adelbert von Chamisso“.
Sie arbeitet als freischaffende Musikwissenschaftlerin und ist externe Mitarbeiterin der Neuen Robert-Schumann-Gesamtausgabe.
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