George Gershwin
Lullaby
In den Jahren 1919/20 machte sich George Gershwin mit Broadway-Songs und einer ersten eigenen Show in New York einen Namen. Doch reizte ihn auch bereits die Welt der klassischen Musik, die er mit seiner „Rhapsody in blue“ 1924 mit einem wahren Paukenschlag betreten sollte. Darauf hatte er sich unter anderem mit intensivem Kompositionsunterricht vorbereitet, in dessen Rahmen wohl 1919 als Übungsstück der kurze Streichquartettsatz „Lullaby“ entstand. Die eingängige Melodie gefiel ihm so gut, dass er sie später nochmals in seinem Opern-Einakter „Blue Monday Blues“ verwendete. „Ich finde das Stück bezaubernd und liebenswürdig“, schrieb Gershwins Bruder Ira 1968, als der Quartettsatz postum im Druck erschien. So erhielt die Welt ein zweites Wiegenlied aus der Feder des amerikanischen Komponisten, das neben seinem berühmten „Summertime“ durchaus bestehen kann.
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Inhalt/Details
Über den Komponisten
George Gershwin
Erfolgreichster Musicalkomponist der 1920er-Jahre, der 28 Musicals, zum größten Teil auf Texte seines Bruders Ira, und mehr als 500 Songs (auch für 23 fremde Musicals) schrieb. Sein heutiger Ruhm gründet auf seinen sinfonischen Werken sowie seiner Oper „Porgy and Bess“.
1898 | Er wird am 26. September in Brooklyn (New York) als Jacob Gershwine in einfachen Verhältnissen geboren. |
1912 | Klavierunterricht bei Charles Hambitzer. Er nimmt die Musik von Berlin und Kern als Vorbild. |
1914–17 | Stelle als Demonstrationspianist beim Popularmusik-Verlag Jerome H. Remick & Company in der Tin Pan Alley. Im Folgenden Stellen als Probenpianist. |
1918 | Song-Komponist beim Verlag T. B. Harms. |
1919 | Erstes Broadway-Musical „La La Lucille“ |
1915–21 | Theorieunterricht bei dem Mascagni-Schüler Edward Kilenyi. |
1920–24 | Musik für die Revuen „George White’s Scandals“. |
1921 | Besuch der Sommerkurse an der New York Columbia University. |
1924 | „Rhapsody in Blue“ für die Band Paul Whitemans, des damaligen Jazzkönigs; das Musical „Lady, Be good!“ mit Fred und Adele Astaire als Stars und in erstmaliger Zusammenarbeit mit seinem Bruder Ira bringt den Durchbruch als Theaterkomponist. |
1925 | Klavierkonzert in F-Dur. |
1926 | Uraufführung des Musicals „Oh, Kay!“ |
1926/28 | Reisen nach Europa. |
1928 | Sinfonische Dichtung „An American in Paris“. |
1930 | Uraufführung des Musicals „Girl Crazy“. |
1931 | Musik zum Film „Delicious“. |
1935 | Uraufführung der Oper „Porgy and Bess“, sein heute bekanntestes Bühnenwerk. |
1936 | Musik zum Film „Shall We Dance?“ |
1937 | Er stirbt am 11. Juli in Los Angeles. |
Über die Autoren
Norbert Gertsch (Herausgeber)
Dr. Norbert Gertsch, geboren 1967 in Rheinkamp/Moers, studierte Konzertfach Klavier an der Hochschule Mozarteum in Salzburg und als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Musikwissenschaft und Philosophie an der Paris Lodron Universität Salzburg und der Ruperto Carola Universität Heidelberg. 1996 wurde er über Ludwig van Beethovens Missa solemnis (Edition im Rahmen der Neuen Gesamtausgabe) bei Ludwig Finscher promoviert.
Im folgenden Jahr trat Gertsch in den G. Henle Verlag ein, zunächst als Lektor für elektronische Medien. Nach einem zweijährigen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt zur Vorbereitung eines neuen Beethoven-Werkverzeichnisses in den Jahren 1999 und 2000 wechselte er 2001 in das wissenschaftliche Urtextlektorat im G. Henle Verlag. 2003 wurde er dort Cheflektor, 2009 stellvertretender Verlagsleiter und Programmleiter. Mit Wirkung zum 1. Januar 2024 berief der Vorstand der Günter Henle Stiftung Dr. Norbert Gertsch zum neuen Geschäftsführenden Verlagsleiter, in Nachfolge von Dr. Wolf-Dieter Seiffert.
Gertsch hat zahlreiche Urtextausgaben im G. Henle Verlag vorgelegt, unter anderem erarbeitet er mit Murray Perahia eine Neuausgabe der Klaviersonaten Beethovens.
It`s colorful harmonies, catchy tunes, and rhythms are indeed beguiling and will capture chamber musicians` hearts. This fastidiously rendered Henle edition is based on source material held in the Library of Congress.
Strings Magazine, 2018This short quartet is a wonderful choice for string quartets who are looking for a versatile, relaxed piece with a hint of jazz.
Stringendo, 2018Die Ausgabe des Henle-Verlags schafft die Voraussetzung für eine eigenständige Interpretation. Das Notenbild der Stimmen ist klar und übersichtlich. Die Partitur ermöglicht einen guten Überblick über den musikalischen Satz. Fingersätze, Angaben zur Dynamik und Artikulation wurden vom Stimmsatz der Abschrift übernommen. Das gibt den Interpreten den direkten Zugang zum Werk, unverfälscht durch „interpretierende“ Herausgeber.
Das Orchester, 2018Empfehlungen
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