Georg Philipp Telemann
Methodische Sonaten für Flöte oder Violine und Continuo, Band II
„Methodisch“ sind Telemanns 1732 erschienene sechs Sonaten im Sprachgebrauch der damaligen Zeit, weil sie der schlichten Melodielinie des Soloinstruments in den langsamen Kopfsätzen (bzw. im Fall der c-moll-Sonate im 2. Satz) jeweils eine zweite, ausgezierte Variante beigeben. Diese instruktive und gleichzeitig überaus spielfreudige Musik empfiehlt der G. Henle Verlag nun den Flötisten und Geigern unserer Tage an. Die üppig ausgestattete Neuausgabe, die als einzige alle erhaltenen Quellen auswertet, verfügt über Solo- und Basso-Continuo-Stimmen, in denen die jeweils andere Stimme zur Orientierung mitläuft; eine einfache Basso-Stimme (mit Ziffern) ergänzt das Angebot. In die Ausgabe eingebunden ist die Partitur mit einer stilgerechten Generalbassaussetzung. Nach dem ersten Band mit Methodischen Sonaten (HN 1266) liegen hiermit alle zwölf Sonaten Telemanns als Henle-Urtextedition vor.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Georg Philipp Telemann
Einer der führenden dt. Komponisten seiner Zeit, vor allem auch bezüglich seiner deutschsprachigen Opern. Aus seiner Feder stammt zudem eine äußerst große Anzahl an kirchlichen Werken (v.a. Kantaten), die im Rahmen seiner Anstellungen und damit verbundener kompositorischer Pflichten entstanden.
1681 | Er wird am 14. März in Magdeburg geboren. |
1701–05 | Er studiert Jura in Leipzig, wirkt jedoch als Sänger, Librettist und Komponist an der Oper, ab 1702 auch als ihr musikalischer Direktor. Er schreibt Musik für die Thomas- und Nikolaikirche. Gründung eines studentischen Collegium musicum. |
1704 | Organist und Musikdirektor an der Neukirche. |
1705–08 | Hofkapellmeister in Sorau. |
1708–12 | Kapellmeister in Eisenach; Komposition von Kirchenkantaten, Messen sowie weiteren geistl. und weltl. Vokalwerken, Instrumentalkonzerten und Sonaten. |
1712–-21 | Musikdirektor der Stadt Frankfurt/Main; Komposition von Kirchenmusik und Musikpflege an der Barfüßer- und der Katharinenkirche; Wiedereinrichtung des Collegium musicum der Frauenstein-Gesellschaft und damit Beginn eines regelmäßigen Konzertlebens in Frankfurt a. M. |
1716 | Uraufführung der Brockes-Passion in Frankfurt. |
1721 | Uraufführung der Oper „Der geduldige Socrates“ in Hamburg. Er wird Kantor der Johanneum-Lateinschule und Musikdirektor der Stadt Hamburg. Damit unterlagen die 5 Hauptkirchen Hamburgs seiner musikalischen Leitung. Komposition von Kirchenkantaten, weltlichen Kantaten, „Kapitänsmusiken“, Instrumentalmusik; Etablierung eines Collegium musicum. |
1722 | Er übernimmt die musikalische Leitung der Oper am Gänsemarkt (bis 1738) und komponiert für Hamburg eine große Zahl an Bühnenwerke. |
1725 | Uraufführung des Intermezzos „Die ungleiche Heirath oder das herrsch-süchtige Cammer-Mädgen“ (,Pimpinone‘), das bis heute sein bekanntestes Bühnenwerk ist. |
1728 | Uraufführung von „Die Last-tragende Liebe oder Emma und Eginhard“, der bedeutendsten der erhaltenen Hamburger Opern. |
nach 1755 | Komposition von Vokalwerken in Zusammenarbeit mit verschiedenen Dichtern. |
1767 | Er stirbt am 25. Juni in Hamburg. |
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In Tibia 3/2017 (S. 541) hatte ich Gelegenheit, Vol. I der Neuausgabe von Telemanns Methodischen Sonaten durch Wolfgang Kostujak im Henle Verlag zu besprechen. Der Schlussatz meiner begeisterten Rezension lautete: "Ich freue mich schon auf Vol. II!" Eben dieses Volume liegt jetzt vor mir und bestätigt, ohne dass ich die Details meines Textes hier wiederholen möchte, in allen Punkten meine Einschätzung von Vol. I! Wer eine mustergültig betreute praktische Ausgabe dieser Standardwerke des galanten Stils für Flöte bzw. Violine und B. c. sucht, ist hiermit bestens bedient und sollte sich auf jeden Fall beide Bände zulegen.
Tibia, 2018Henle’s carefully detailed and generous text provides a flute/violin part with smaller figured continuo part underneath, separate basso continuo and basso (cello) parts, and a full score.
Stringendo, 2018Empfehlungen
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Weitere Ausgaben dieses Titels
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- mit einer Solo- und einer Basso-Continuo-Stimme, in denen jeweils die andere Stimme zur Orientierung mitläuft
- mit einer zusätzlichen Stimme, die nur die Basslinie mit Ziffern wiedergibt