Richard Strauss
Oboenkonzert D-dur
„Oboenconzert 1945, angeregt durch einen amerikanischen Soldaten, (Oboer aus Chicago)“ – so notiert Richard Strauss. Und tatsächlich hatte der „Oboer“ und Besatzungssoldat John de Lancie den Komponisten im Mai 1945 gefragt, ob er denn nie daran gedacht habe, ein Oboenkonzert zu schreiben. Strauss reagierte ablehnend, machte sich aber dennoch bald an die Arbeit. Schon im Oktober 1945 hatte er die Partitur im Schweizer Exil fertiggestellt, 1946 fand in Zürich die Uraufführung statt. Die Erstausgabe erschien erst 1948 in London, vermutlich weitgehend ohne Beteiligung des Komponisten. Denn sowohl gedruckte Partitur als auch Orchesterstimmen weisen zahlreiche Fehler auf. Einige davon sind lange bekannt, andere wurden erst jetzt von Hansjörg Schellenberger durch den genauen Abgleich mit Partiturautograph und Particell aufgedeckt. Der Oboist von Weltruf legt das Konzert damit in Partitur und Klavierauszug erstmals als Henle-Urtextausgabe vor!
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Richard Strauss
Einer der bedeutendsten Opernkomponisten des 20. Jh.s. Sein Œuvre umfasst 15 Opern, 9 Sinfonische Dichtungen, Instrumentalkonzerte und eine große Anzahl an Liedern. Seine Bühnenwerke sind durch große Vielfalt an Gattungen und Sujets geprägt.
1864 | Er wird am 11. Juni in München als Sohn von Franz Joseph Strauss, Erster Hornist im Hoforchester, geboren. Klavier-, Violin- und Kompositionsunterricht. |
1885–86 | Dirigent an der Meininger Hofkapelle, zunächst unter der Aufsicht Bülows. |
1886 | Kapellmeister am Münchner Hoftheater. |
1887–1903 | Er widmet sich verstärkt der Sinfonischen Dichtung: u.a. „Tod und Verklärung“ c-Moll op. 24, „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ F-Dur op. 28, „Also sprach Zarathustra“ op. 30, „Symphonia domestica für großes Orchester“ F-Dur op. 53. |
1889–94 | Kapellmeister in Weimar. 1894 erster Kapellmeister in München, 1898-1910 an der Berliner Hofoper. |
1905 | Durchbruch mit der Uraufführung von „Salome“ op. 54. |
1906 | Beginn der Zusammenarbeit mit Hugo von Hofmannsthal an der harmonisch progressiven Oper „Elektra“ op. 58, die 1909 in Dresden uraufgeführt wird. |
1911 | Sensationelle Uraufführung des auf Traditionen rekurrierenden „Rosenkavalier“ op. 59 in Dresden, die ihn zum führenden dt. Opernkomponisten macht. Er beschließt, sich primär der Oper zu widmen: „Ariadne auf Naxos“ op. 60 (1912), „Intermezzo“ op. 72 (1924), „Die Ägyptische Helena“ op. 75 (1928), „Arabella“ op. 79 (1933), „Die Schweigsame Frau“ op. 80 (1935), „Friedenstag“ op. 81 und „Daphne“ op. 82 (1938), „Die Liebe der Danae“ op. 83 (1944). |
1919 | Direktion der Wiener Staatsoper. Uraufführung der „Frau ohne Schatten“ op. 65 ebd. |
1931 | Zusammenarbeit mit Stefan Zweig. |
ab 1944 | Es entstehen die letzten Werke: Metamorphosen für 23 Solostreicher, Oboenkonzert D-Dur, Vier letzte Lieder. |
1949 | Er stirbt am 8. September in Garmisch-Partenkirchen. |
Über die Autoren
Hansjörg Schellenberger (Herausgeber)
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