Felix Mendelssohn Bartholdy
Orgelsonaten op. 65
Man kann Mendelssohn mit Fug und Recht als den bedeutendsten deutschen Kirchenkomponisten des 19. Jahrhunderts bezeichnen – natürlich in erster Linie wegen seiner vielen größeren und kleineren kirchenmusikalischen Vokalwerke, aber auch auf Grund seiner zahlreichen Kompositionen für die Orgel. Die bedeutendsten darunter sind sicher die sechs Orgelsonaten op. 65, die ein unverzichtbarer Bestandteil des allgemeinen Orgelrepertoires geworden sind. Angeregt wurden sie möglicherweise durch zwei englische Verleger, die – von Mendelssohns Orgelspiel begeistert – ihn beauftragten, verschiedene kleinere und größere Orgelstücke für sie zu komponieren. Diese 1844/45 entstandenen Stücke stellte Mendelssohn dann zu sechs Orgelsonaten zusammen, die keine Sonaten im strengen Sinn, sondern eher Suiten darstellen. In ihrer Vielfältigkeit – choralartige, liedhafte, polyphone und virtuose Stücke wechseln einander ab – sind sie ein wahres Kompendium des Orgelspiels.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Felix Mendelssohn Bartholdy
Ein deutscher Komponist, Dirigent, Pianist und Organist, der schon zu Lebzeiten zu den bedeutendsten Komponisten Europas zählte. Bereits in jungen Jahren fand er zu einer individuellen Tonsprache: In seinem alle Gattungen umfassenden Œuvre spiegeln sich die widersprüchlichen Tendenzen der Zeit - Klassizismus und Romantik - wider. Seine Bemühungen um die Aufführung der Werke Johann Sebastian Bachs führten zu seinen Lebzeiten zur „Wiederentdeckung“ des Komponisten, die bis heute ungebremst andauert. Seine intensive Beschäftigung mit Bach und dessen Kontrapunkt wirkte sich auf seine Kompositionstechnik aus.
1809 | Er wird am 3. Februar in Hamburg in eine reiche Bankiersfamilie geboren. |
1811 | Flucht mit den Eltern nach Berlin. Erster Musikunterricht durch die Mutter. |
1819 | Er wird Schüler von Carl Friedrich Zelter. |
1820 | Eintritt in die Berliner Singakademie. |
1821–23 | 12 Streichersinfonien. |
1825 | Oktett für Streicher Es-Dur op. 20. |
1826 | Sommernachtstraum-Ouvertüre op. 21. |
1827 | Beginn des Studiums an der Berliner Universität. |
1829 | Wiederaufführung von Bachs Matthäus-Passion in Berlin am 11. und 21. März. Reise nach England und Schottland. |
1829–30 | „Reformationssymphonie“ d-Moll op. [107] mit Einarbeitung des Chorals „Ein feste Burg ist unser Gott“. |
1830–32 | Große Reise u.a. nach Italien und Frankreich. Klavierkonzert g-Moll op. 25, Ouvertüre h-Moll op. 26 „Die Hebriden oder Die Fingals-Höhle“ (1829-1830). |
1833 | Musikdirektor in Düsseldorf. Italienische Sinfonie A-Dur [op. 90] (1830-33). |
1835 | Leiter der Gewandhauskonzerte in Leipzig. |
1836 | Uraufführung des Oratoriums „Paulus. Oratorium nach Worten der heiligen Schrift“ op. 36 in Düsseldorf. |
1838-44 | Violinkonzert e-Moll op. 64. |
1840 | Komposition des „Lobgesang. Eine Symphonie-Cantate nach Worten der heiligen Schrift“ op. 52. |
1841 | Berlin, im Dienst des preußischen Königs. "17 Variations sérieuses" d-Moll op. 54 für Klavier. |
1842 | Vollendung der Sinfonie Nr. 3 („Schottische“) a-Moll op. 56, mit liedhaftem Beginn. |
1843 | Musik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ op. 61. Leiter des neu gegründeten Leipziger Konservatoriums. |
1846 | Uraufführung des Oratoriums „Elias“ op. 70 in Birmingham. |
1847 | Streichquartett f-Moll [op. 80]. Er stirbt am 4. November in Leipzig. |
Über die Autoren
Wolfgang Stockmeier (Fingersatz)
Prof. Dr. Wolfgang Stockmeier, geboren 1931 in Essen, studierte Kirchenmusik, Schulmusik, Komposition, Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Köln. 1957 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. 1957–1960 war er zunächst im höheren Schuldienst in Essen tätig, zuletzt als Fachleiter am Staatlichen Studienseminar, bevor er bis 1994 als Professor für Orgelspiel, Improvisation und Tonsatz an der Musikhochschule Köln lehrte. Daneben war er lange Zeit Lehrbeauftragter an der Universität Köln und an den Landeskirchenmusikschulen Düsseldorf und Herford. Im Jahre 1974 wurde ihm die Leitung des Instituts für evangelische Kirchenmusik übertragen. Ab 1990 bekleidete er zudem das Amt des Prorektors der Hochschule.
Seine internationale Konzert-, Vortrags- und Jurorentätigkeit führte ihn u.a. in die USA und Ostasien. Für zwei seiner über 150 Tonträgeraufnahmen von Orgelmusik erhielt er den Deutschen Schallplattenpreis. Neben seiner Tätigkeit als Herausgeber veröffentlichte er zahlreiche Kompositionen: vier Oratorien, drei Symphonien, eine Oper (Libretto von Gabriele Wohmann), zwölf Orgelsonaten, drei Klaviersonaten sowie Kammermusikwerke und Motetten. Wolfgang Stockmeier starb am 11. Dezember 2015.
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