Maurice Ravel
Pavane pour une infante défunte
Dem merkwürdigen Titel des 1899 entstandenen kleinen Klavierstücks, „Pavane für eine verstorbene Infantin“, soll man nach Ravels eigener Aussage nicht zu viel Bedeutung beimessen. Er wählte ihn vor allem aus Freude an der Alliteration der Formulierung. Zugleich räumte er aber ein, die Musik beschwöre „eine Pavane, die eine kleine Prinzessin einst am spanischen Hof hätte tanzen können“. Nach der Uraufführung 1902 errang das einfache, aber wirkungsvolle Werk eine beispiellose Popularität, die sich nicht zuletzt in den zahllosen Bearbeitungen niederschlug, wovon diejenige für kleines Orchester von Ravel selbst stammt. Wir bringen das Werk in seiner Originalfassung als treffliche Erweiterung unseres Ravel-Programms.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Maurice Ravel
Ravel gehört zusammen mit Satie und Debussy zu den Neuerern, die sich mit der akademischen Ausbildung überwarfen und eine eigene, fortgeschrittene, bei Ravel durch russ. und span. Musik, aber auch durch Exotismen inspirierte Klangsprache schufen, ohne die Tonalität zu verlassen. Der Meister der Orchestration ging von Klavierwerken aus, die er orchestrierte: Klavierlieder und Klavierwerke existieren gleichberechtigt in Orchesterfassungen.
1875 | Er wird am 7. März in Ciboure geboren; Umzug der Familie nach Paris im selben Jahr. |
1882 | Unterricht in Klavier, Theorie und Komposition. |
1889 | Beginn des Studiums am Pariser Conservatoire, an dem er nie einen Abschluss erreicht. |
um 1893 | Einfluss durch Chabrier und Satie. |
1901 | „Jeux d’eau“ für Klavier in neuer „impressionistischer“ Klangsprache, ebenso „Miroirs“ (1904-05). |
1903 | „Shéhérazade“ für Singstimme und Klavier-/Orchesterbegleitung mit orientalischer Klangsprache. |
1905 | Affäre um die dritte Rompreis-Bewerbung Ravels. |
1907 | Die Uraufführung der „Histoires naturelles“ nach Jules Renard löst bei Publikum und Kritikern Befremden aus. |
1907–08 | Rhapsodie espagnole für Orchester. |
1908/10 | „Ma mère l’oye“ für Klavier vierhändig, 1911 als Ballett. |
1911 | Uraufführung der Oper „L’Heure espagnole“ in Paris. |
1911/12 | „Valses nobles et sentimentales“ für Klavier/Orchester. 1912 Uraufführung des Balletts „Daphnis et Chloé“. |
1914/19 | „Le tombeau de Couperin“ für Klavier/Orchester nimmt den kommenden Neoklassizismus vorweg. |
ab 1920 | Viele Konzertreisen durch Europa und die USA. |
1925 | Uraufführung der Oper „L’Enfant et les sortilèges“. |
1928 | Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Oxford. „Boléro“ für Orchester. |
1929–31 | Klavierkonzert G-Dur mit Jazzelementen. |
1937 | Er stirbt am 28. Dezember in Paris. |
Über die Autoren
Pascal Rogé (Fingersatz)
Qua presentatie, verzorging en verantwoording is dit een uitgave op Henle's hoge niveau.
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