Claude Debussy
Petite Suite
Debussy erarbeitete die viersätzige Suite 1888, gerade aus Italien zurückgekehrt, wo er sich als Rom-Preisträger zu einem Stipendiaten-Aufenthalt in der Villa Medici in Rom aufgehalten hatte. Er spielte die Suite 1889 zusammen mit Paul Dukas am Pariser Konservatorium vor und fand großen Anklang. Unter den Studenten war Henri Busser zugegen, der den Zyklus 1907, als Debussy längst eine Berühmtheit war, für Orchester bearbeitete. Debussy bedankte sich umgehend brieflich bei Busser für die „geistreiche Orchestrierung“. Das Werk gehört heute im Original und seinen zahlreichen Bearbeitungen zu Debussys meistgespielten Kompositionen.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Claude Debussy
Bedeutendster frz. Komponist um 1900, dessen primär klanglich geprägte Musik tiefgreifende Neuerungen aufweist. Sein Werk steht in engem Bezug zum Symbolismus.
1862 | Geboren am 22. August in Saint-Germain-en-Laye. |
1872–84 | Unterricht am Pariser Conservatoire. In dieser Zeit Reisen in die Schweiz, nach Italien, Wien und Russland mit der Familie Nadeschda von Mecks, wo er russ. Musik sowie Zigeunermusik kennenlernt. |
1884 | Er gewinnt den Prix de Rome mit seiner Kantate „L’Enfant prodigue“. Danach bis 1887 Rom-Aufenthalt. |
1887–89 | Lieder „Cinq Poèmes de Baudelaire“. |
1888/89 | Besuch der Bayreuther Festspiele; Wagner-Kritik. |
1889 | Pariser Weltausstellung, auf der er ostasiatische Musik kennenlernt, die seinen Stil beeinflusst. |
1890 | Verbindung zu Mallarmé und dessen Zirkel. |
1891/1903 | Liedserien „Fêtes galantes“ nach Verlaine. |
1891–94 | Orchesterwerk „Prélude à l’après-midi d’un faune“ mit arabeskenhafter Melodik. |
1897–99 | Nocturnes für Orchester und Frauenstimmen. |
1901 | Beginn seiner Tätigkeit als Musikkritiker. |
1902 | Aufführung der Oper „Pelléas et Mélisande“ nach dem symbolistischen Drama Maeterlincks, die trotz Kritik den Durchbruch bedeutet. |
1903–05 | Orchesterwerk „La Mer“ mit sinfonischen Prinzipien und „impressionistischer“ Klangsprache. |
1905–07 | 1. und 2. Heft der „Images“ für Klavier. |
1906–08 | „Children’s Corner“, Kinderstücke für Klavier. |
1909–10/11–13 | 1. und 2. Buch der „Préludes“ für Klavier; die programmatischen Titel der zum Teil sehr esoterischen Charakterstücke stehen am Schluss. |
1913 | Lieder „Trois poèmes de Stéphane Mallarmé“. |
1915–17 | Kammermusikalische Sonaten im Rekurs auf die frz. Tradition des 18. Jh.s. |
1918 | Er stirbt am 25. März in Paris. |
Über die Autoren
Ernst-Günter Heinemann (Herausgeber)
Dr. Ernst-Günter Heinemann, geboren 1945 in Bad Marienberg (Westerwald) machte Abitur in Gießen und studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Germanistik in Marburg und Frankfurt/Main und zeitweilig auch evangelische Kirchenmusik. Er promovierte über „Franz Liszts geistliche Musik. Zum Konflikt von Kunst und Engagement“.
Von 1978–2010 war Heinemann Lektor im G. Henle Verlag (1978 in Duisburg, ab 1979 in München). Für den G. Henle Verlag gab er zahlreiche Urtextausgaben heraus, u.a. „Das Wohltemperierte Klavier“, Band 1 von Bach und das gesamte Klavierwerk von Debussy. Daneben verfasste er Aufsätze über Debussy, Grieg, Liszt, Mendelssohn und Fragen des Editionswesens und hielt Seminare zur Editionspraxis für Studenten der Musikwissenschaft in München.
Andreas Groethuysen (Fingersatz)
Prof. Andreas Groethuysen, 1956 geboren in München, studierte Musik unter Ludwig Hoffmann in München und, gefördert von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“, unter Peter Feuchtwanger in London.
Nach einigen Jahren des solistischen Konzertierens schloss sich Groethuysen mit Yaara Tal zu einem Klavierduo zusammen, das inzwischen den Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit bildet. Das Duo ist mit Auftritten in vielen Ländern Europas, in Israel, Japan, China, Nord- und Südamerika im internationalen Konzertleben aktiv. In steter Zusammenarbeit mit SONY CLASSICAL veröffentlichte das international gefeierte Klavier-Duo eine ganze Serie von bis heute 28 CDs, die fast durchgehend mit Preisen ausgezeichnet wurden.
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