Eugène Ysaÿe
Poème élégiaque op. 12 und andere Werke
Eugène Ysaÿes berühmte 6 Sonaten für Violine solo op. 27 (HN 776) gehören zum absoluten Kernrepertoire, aber auch die hier vorgestellten Stücke für Violine und Klavier verdienen einen Platz im Notenregal der Studenten und Profi-Geiger. Sein „Poème élégiaque“ op. 12 – das wohl bekannteste Werk für diese Besetzung – findet sich in dieser Sammlung ebenso wie zwei Erstausgaben nach neu entdeckten Manuskripten aus seinem Nachlass. Als Ysaÿe-Spezialistin ersten Ranges steuert Marie Cornaz ein mit neuen Erkenntnissen gespicktes Vorwort bei. Herausgeber Ray Iwazumi – mit Ysaÿes Werken als Virtuose und Wissenschaftler bestens vertraut – legt alle Stücke erstmals im Urtext vor; von seiner Erfahrung profitiert außerdem der Fingersatz in der beigelegten bezeichneten Stimme.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Eugène Ysaÿe
Ein belgischer Violinist, Dirigent und Komponist. Sein virtuoses, klangfarbenreiches Spiel beeinflusste Generationen von Violinisten maßgeblich. Seine spätromantischen Kompositionen, von denen nur wenige erhalten sind, umfassen Instrumental- und Kammermusikwerke.
1858 | Er wird am 16. Juli in Lüttich geboren. Ersten Violinunterricht erhält er durch seinen Vater. |
1865–69 | Am Konservatorium in Brüssel studiert er Violine bei Désiré Heynberg. |
ab 1869 | Konzertreisen mit seinem Vater führen ihn durch Belgien, Deutschland, die Schweiz und Frankreich, wo er als Wunderkind auftritt. |
1872 | Er setzt sein Studium bei Rodolphe Massatt fort. |
ab 1874 | In Brüssel ist er Schüler Henry Vieuxtemps und Henryk Wieniawskis. |
1876–79 | Er folgt Vieuxtemps nach Paris. Hier trifft er u.a. César Franck, Anton Rubinštejn und Raoul Pugno. |
1879–82 | Er ist Konzertmeister des Bilse-Orchesters in Berlin. Er begegnet Clara Schumann und Joseph Joachim. |
1882 | Gemeinsam mit Rubinštejn begibt er sich auf Konzerttournee durch Russland und Skandinavien. |
ab 1883 | In Paris avanciert er zum geschätzten Interpreten und häufigem Widmungsträger sämtlicher Komponistengrößen Frankreichs, darunter Claude Debussy, Gabriel Fauré, Ernest Chausson und Camille Saint-Saëns. |
1886–97 | Er lehrt am Konservatorium in Brüssel und konzertiert regelmäßig, u.a. mit Enrique Granados, Ferruccio Busoni und Sergej Rachmaninov. |
1912 | Ernennung zum Hofkapellmeister und Grand Officier de l’Ordre de Léopold. |
1917–22 | Er emigriert in die USA, leitet das Orchester von Cincinnati und unterrichtet am örtlichen Konservatorium. |
1922–30 | Zurück in Belgien, unternimmt er noch einige Konzertreisen. |
1931 | Er stirbt am 12. Mai in Brüssel. |
Über die Autoren
Ray Iwazumi (Herausgeber, Fingersatz Violine)
Marie Cornaz (Vorwort)
Marie Cornaz ist Leiterin der Musikabteilung der Königlichen Bibliothek Belgiens und Musikwissenschaftsdozentin an der Université Libre de Bruxelles. Auf ihre Dissertation über das Musikverlagswesen in Brüssel im 18. Jahrhunderts folgten Veröffentlichungen über musikalische Quellen belgischer Sammlungen in Manuskript- und gedruckter Form und über die Geschichte von Musikern der Niederlande und Belgiens zwischen dem 17. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie ist die Autorin folgender Bücher: L’édition et la diffusion de la musique à Bruxelles au XVIIIe siècle (2001), Les Princes de Chimay et la musique (2002) and Les ducs d’Arenberg et la musique au XVIIIe siècle. Histoire d’une collection musicale (2010). À la redécouverte d’Eugène Ysaÿe (2019).
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Eine großartige Neuerscheinung! Ich muss gestehen, dass ich mich selten derart begeistert an eine Rezensionsarbeit gemacht habe wie bei dieser Notenausgabe. … Die vorliegende Neuausgabe lässt keinerlei Wünsche offen. Erwähnenswert sind das äußerst informative Vorwort sowie die ausführlichen und penibel genauen Text- und Quellenkommentare. Kurzfazit: Gehört in jede Notenbibliothek.
das Orchester, 2022Henle’s voorbeeldig gepresenteerde uitgave is voorzien van afzonderlijke solopartijen, waartoe Iwazumi, ... Ysaÿe’s betekening aanvulde. ... Biografe Marie Cornaz bezorgde een uiterst informatief voorwoord.
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