Johann Nepomuk Hummel
Potpourri (Fantasie) op. 95 für Viola und Orchester, Fassung für Violoncello
Hummels „Potpourri“ für Violoncello und Orchester op. 95 gehört vor allem in der gekürzten Version als „Fantasie“ zum Kernrepertoire jedes Cellisten. Gespickt mit Zitaten aus Opern Mozarts und Rossinis und eingerahmt von neu komponierten Abschnitten, füllt das „Potpourri“ eine Lücke im schmalen Repertoire der klassisch-frühromantischen Epoche. Die Solostimme wurde von Sebastian Hess bezeichnet. Selbstverständlich lässt sich aus unserer Ausgabe auch die „Fantasie“-Fassung spielen. Diese Version veröffentlichte Hummel parallel zur ursprünglichen Viola-Ausgabe. Die seit vielen Jahren vergriffene Variante stellen wir hiermit der Musikwelt wieder zur Verfügung.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Johann Nepomuk Hummel
Ein Komponist und Pianist. Stilistisch positionieren sich seine Werke im Übergang von der Klassik zur Romantik. Sie umfassen beinahe sämtliche Gattungen, darunter sechs Klavierkonzerte, Sonaten, Kammermusik, Bühnenmusik und geistliche Werke. Zu Lebzeiten als Virtuose bewundert, fanden seine technischen Fertigkeiten ihren Niederschlag in einer umfassenden Klavierschule. Er war u.a. Mitglied des Institut de France sowie der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien.
1778 | Er wird am 14. November in Preßburg geboren. Sein Vater, Berufsmusiker, erteilt ihm ersten Musikunterricht. |
1786–88 | Die Familie siedelt nach Wien. Hier wird er Schüler Wolfgang Amadeus Mozarts. |
1788–93 | Mit seinem Vater tritt er eine mehrjährige Konzertreise durch Europa an. In London begegnet er Joseph Haydn. |
ab 1793 | Zurück in Wien, wird er Schüler von Johann Georg Albrechtsberger, Antonio Salieri sowie Joseph Haydn. |
1804–11 | Er ist Konzertmeister der Kapelle des Fürsten Esterházy in Eisenstadt. |
ab 1811 | In Wien widmet er sich überwiegend dem Komponieren und Unterrichten. |
1813 | Er heiratet Elisabeth Röckel, Sängerin am Wiener Hoftheater. |
1816–18 | Er ist Königlicher Württembergischer Hofkapellmeister in Stuttgart. |
ab 1819 | Im Februar wird er Hofkapellmeister in Weimar. Er avanciert zu einer der bedeutendsten musikalischen Persönlichkeiten der Stadt. |
1827 | In Wien trifft er Franz Schubert. Er nimmt am Begräbnis Ludwig van Beethovens teil. |
1828 | Er veröffentlicht seine in Weimar konzipierte Klavierschule. |
1831 | Mit André Hippolyte Chelard leitet er das Thüringer Musikfest in Erfurt. |
1837 | Er stirbt am 17. Oktober in Weimar. |
Über die Autoren
Norbert Gertsch (Herausgeber)
Dr. Norbert Gertsch, geboren 1967 in Rheinkamp/Moers, studierte Konzertfach Klavier an der Hochschule Mozarteum in Salzburg und als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Musikwissenschaft und Philosophie an der Paris Lodron Universität Salzburg und der Ruperto Carola Universität Heidelberg. 1996 wurde er über Ludwig van Beethovens Missa solemnis (Edition im Rahmen der Neuen Gesamtausgabe) bei Ludwig Finscher promoviert.
Im folgenden Jahr trat Gertsch in den G. Henle Verlag ein, zunächst als Lektor für elektronische Medien. Nach einem zweijährigen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt zur Vorbereitung eines neuen Beethoven-Werkverzeichnisses in den Jahren 1999 und 2000 wechselte er 2001 in das wissenschaftliche Urtextlektorat im G. Henle Verlag. 2003 wurde er dort Cheflektor, 2009 stellvertretender Verlagsleiter und Programmleiter. Mit Wirkung zum 1. Januar 2024 berief der Vorstand der Günter Henle Stiftung Dr. Norbert Gertsch zum neuen Geschäftsführenden Verlagsleiter, in Nachfolge von Dr. Wolf-Dieter Seiffert.
Gertsch hat zahlreiche Urtextausgaben im G. Henle Verlag vorgelegt, unter anderem erarbeitet er mit Murray Perahia eine Neuausgabe der Klaviersonaten Beethovens.
Johannes Umbreit (Klavierauszug)
Prof. Johannes Umbreit studierte Klavier an der Musikhochschule München. Von 1987 an war er regelmäßiger Klavierbegleiter bei Kursen von Wolfgang Schneiderhan, Thomas Brandis, Ljerko Spiller, Igor Ozim, Olga Woitowa, Ernő Sebestyén, Walter Nothas, F. Andrejevsky, Denis Zsigmondy, Zakhar Bron u.a. Er wirkte bei zahlreichen Rundfunk- und Fernsehaufnahmen mit und arbeitet kammermusikalisch mit Mitgliedern des Bayerischen Staatsorchesters, den Münchner Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Er ist Juror bei verschiedenen internationalen Wettbewerben und wurde mehrfach zu internationalen Musiktagen eingeladen. Umbreit war fast 10 Jahre lang Lehrbeauftragter an der Musikhochschule München und gleichzeitig Dozent für Kammermusik und Klavierbegleitung am Richard Strauss Konservatorium. Seit 2008 ist er Dozent an der Hochschule für Musik und Theater München. Als langjähriger Geschäftsführer der Richard-Strauss-Gesellschaft wurde er 2009 zu deren Ehrenvorstandsmitglied ernannt. Im Mai 2011 wurde Johannes Umbreit vom bayerischen Wissenschaftsminister auf Vorschlag des Senats der Musikhochschule zum Honorarprofessor bestellt.
Die Herausgeber bei Henle, Norbert Gertsch und Johanna Steiner, haben eine sorgfältig recherchierte, vorzügliche Ausgabe mit einem ausführlichen Vorwort und Kommentar zu Quellen und Edition herausgegeben.
Schweizer Musikzeitung, 2009Epuisèe depuis plusieurs annèes, la version pour violoncelle est à nouveau à la disposition des interprètes et du monde musical.
Crescendo, 2009Tutta l’opera è pervasa da una scrittura fortemente virtuosistica e sempre brillante: lo sono sicuramente le due riduzioni per viola e pianoforte e violoncello e pianoforte, pubblicate dall’edizione G. Henle Verlag, in cui la parte per pianoforte è sempre molto curata.
Archi Magazin, 2008Höchste Zeit und sehr erfreulich, dass neben der verstümmelten Fassung nun endlich das geistsprühende und virtuose Original in einer exzellenten Ausgabe zu bekommen ist. … Höchste Zeit also, dass dieses Werk seinen Weg aus den Hochschulen in die weite Welt der Orchesterpodien und Kammermusiksäle findet.
Ensemble, 2008Empfehlungen
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