Alexander Glasunow
Rêverie op. 24
Alexander Glasunow war als Komponist in der spätromantischen Symphonik ebenso zuhause wie in der kammermusikalischen Form. Seine kürzeren Solostücke bestechen durch hinreißende Melodik und Liebe zum Detail – so auch die Rêverie für Horn und Klavier. Glasunow selbst war ein guter Hornspieler und wirkte als junger Student in mehreren Orchestern mit. Aus jener Zeit stammt dieses hochromantische Werk, in dem Glasunow die sanglichen Vorzüge des Instruments bestens zur Geltung bringt. Ein wirkungsvolles Vortragsstück auch schon für fortgeschrittene Schüler, das wir hier erstmals im Urtext präsentieren; neben der Erstausgabe berücksichtigen wir auch erstmals Glasunows Autograph in der St. Petersburger Nationalbibliothek.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Alexander Glasunow
Ein russischer Komponist und Dirigent. Seine Werke kennzeichnet eine Vielfalt der Stile. Charakteristisch ist die für die St. Petersburger Tradition typische Verwendung von Folklorismen. Er schrieb u.a. 8 Sinfonien, Konzerte, Kammermusik, Lieder und Bühnenwerke.
1865 | Er wird am 10. August in St. Petersburg als Sohn der Pianistin Elena Pavlovna geboren. Im Kindesalter erlernt er Klavier, Viola und Violoncello. |
ab 1877 | Er wird u.a. in Harmonielehre unterwiesen. |
1880 | Auf Anraten Milij Balakirevs wird er am 4. Januar Schüler von Nikolaj Rimskij-Korsakov. |
1882 | Am 29. März wird seine erste Sinfonie im Rahmen eines Konzertes der Musikalischen Freischule uraufgeführt. Davon angetan, wird Mitrofan Beljaev zu seinem Förderer. |
1884 | Auf Initiative Beljaevs wird seine Sinfonie in Weimar erneut aufgeführt. Hier begegnet er Franz Liszt. Es folgt eine Reise durch Frankreich, Marokko und Spanien. |
1889 | Auf der Pariser Weltausstellung dirigiert er eigene Werke. |
1899 | Er wird Professor für Instrumentierung am Konservatorium in St. Petersburg. |
1904 | Es entsteht das Violinkonzert a-Moll op. 82. |
1905–30 | Er ist Direktor des Konservatoriums in St. Petersburg. In den Zeiten politischer Umbrüche bemüht er sich um die Autonomie des Konservatoriums und den Erhalt des musikalischen Austauschs mit dem Westen. |
1907 | Er wird mit dem Ehrendoktortitel des Fachs Musik der Universitäten Oxford und Cambridge geehrt. |
ab 1928 | Um als Jurymitglied einem Schubertwettbewerb beizuwohnen, reist er nach Wien. Im Anschluss lässt er sich in Paris nieder. Er erhält Engagements als Gastdirigent in Europa und Nordamerika. |
1936 | Er stirbt am 21. März in Paris. |
Über die Autoren
Dominik Rahmer (Herausgeber)
Dr. Dominik Rahmer, geboren 1971 in Mainz, studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Mathematik in Bonn. Magister Artium 1999, Promotion 2006 mit einer Arbeit über die musikkritischen Schriften von Paul Dukas.
Von 2001 bis 2011 Verlagsangestellter bei Boosey & Hawkes/Bote & Bock in Berlin, dort unter anderem Mitarbeit an der Kritischen Ausgabe der Werke Jacques Offenbachs (OEK). Seit 2011 Lektor im G. Henle Verlag München; Editionen von Werken insbesondere des französischen und russischen Repertoires sowie für Blasinstrumente.
Klaus Schilde (Fingersatz)
Prof. Klaus Schilde, geboren 1926, verbrachte seine Jugend in Dresden. Entscheidende Impulse erhielt er dort durch Walter Engel, der ihn in Klavier (Kodalyi-Methode), Komposition und Violine unterrichtete. Von 1946–1948 studierte er an der Musikhochschule Leipzig bei Hugo Steurer und nach der 1952 erfolgten Übersiedlung in den Westen bei Walter Gieseking und Edwin Fischer, sowie bei Marguerite Long, Lucette Descaves und Nadia Boulanger in Paris.
Schilde gewann zahlreiche Preise. Von 1947 an konzertierte er als Solist und Kammermusiker auf nahezu allen Kontinenten mit renommierten Orchestern. Lehrtätigkeiten unterhielt er an den Musikhochschulen Berlin-Ost, Detmold, Berlin-West, München, Tokio (Geidai) und Weimar. Von 1988–1991 Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater München, an der er auch jahrzehntelang als Professor unterrichtete. Es gibt mit Klaus Schilde zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CD-Einspielungen. Schilde hat für nahezu 100 Urtextausgaben des G. Henle Verlags seine Fingersätze beigesteuert.
Prof. Klaus Schilde verstarb am 10.12.2020.
Die Ausgabe ist sehr sauber gedruckt. Die Papierqualität ist exzellent. Auch durch die detaillierte Forschungsarbeit ist hier eine Urtextausgabe zur Freude eines jeden Hornbläsers erschienen.
Das Orchester, 2016Empfehlungen
autogenerated_cross_selling
Weitere Ausgaben dieses Titels
Weitere Ausgaben dieses Titels