Ignaz Pleyel
Sechs leichte Duos „op. 48“ für zwei Violinen
Diese leichten Duos erschienen um 1796/97 in Pleyels eigenem Verlag zum einen als Six Duos faciles et progressifs für zwei Violinen, zum anderen als Six nouvelles Sonatines progressives für Klavier und Violine, ohne dass wir heute wissen, welche Fassung zuerst entstand. Die Violinduos werden bis heute gerne im Violinunterricht, aber auch beim häuslichen Musizieren eingesetzt.
Der heute weniger bekannte Ignaz Pleyel gehörte um 1800 zu den populärsten Komponisten in Westeuropa – was zunächst überrascht, aber an diesen sehr gefälligen und für fortgeschrittene Anfänger gut zu bewältigenden Stücken leicht nachvollziehbar wird. Die Urtextausgabe liefert mit einer unbezeichneten Partitur und zwei bezeichneten Einzelstimmen optimales Material für den Einsatz im Unterricht.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Ignaz Pleyel
Ein Komponist, Klavierbauer und Musikverleger. Mit 41 Sinfonien, etwa 80 Streichquartetten, sechs Symphonies concertantes, Klaviertrios und 2 Opern (u.a.) hinterließ er ein umfangreiches Œuvre. Zeitlebens machte er sich als Musikverleger einen Namen. Die innovativen Instrumente der Klaviermanufaktur Pleyel wurden von Persönlichkeiten wie Chopin und Rossini geschätzt.
1757 | Er wird am 18. Juni in Ruppersthal bei Wien geboren. Seine musikalische Ausbildung erhält er zunächst in Wien bei Johann Baptist Vanhal. |
um 1772 | Als Mäzen finanziert ihm Ladislaus Graf Erdödy eine fünfjährige Ausbildung bei Joseph Haydn sowie die Unterbringung in dessen Haus. Zwischen Haydn und Pleyel entwickelt sich ein freundschaftliches Verhältnis. |
um 1780 | Er reist durch Italien. Für König Ferdinand IV von Neapel komponiert er Werke für lira organizzata. |
1785 | Am 30. Mai wird seine Oper „Ifigenia in Aulide“ am Teatro di San Carlo in Neapel uraufgeführt. Er wird Kapellmeister am Straßburger Münster. |
1787–95 | In Straßburg entstehen die meisten seiner Kompositionen. Gemeinsam mit dem Kapellmeister des Temple Neuf, Johann Philipp Schönfeld, initiiert er die Concerts Pleyel-Schönfeld. |
1791–92 | Er folgt dem Ruf Wilhelm Cramers nach London und wird Leiter der Professional Concerts. Dies ermöglicht ihm die Aufführung von 12 eigenen Sinfonien. |
ab 1796 | In Paris gründet er mit seinem Schwager Jean-Daniel Schäffer einen Musikverlag. Etwa 4000 Werke bedeutender Zeitgenossen wie Ludwig van Beethoven, Joseph Haydn und Muzio Clementi werden verlegt. |
1807 | Er gründet die Klaviermanufaktur Pleyel et Comp. |
1824 | Sein Sohn Camille übernimmt die Manufaktur. |
1831 | Er stirbt am 14. November in Paris. |
Über die Autoren
Norbert Gertsch (Herausgeber)
Dr. Norbert Gertsch, geboren 1967 in Rheinkamp/Moers, studierte Konzertfach Klavier an der Hochschule Mozarteum in Salzburg und als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Musikwissenschaft und Philosophie an der Paris Lodron Universität Salzburg und der Ruperto Carola Universität Heidelberg. 1996 wurde er über Ludwig van Beethovens Missa solemnis (Edition im Rahmen der Neuen Gesamtausgabe) bei Ludwig Finscher promoviert.
Im folgenden Jahr trat Gertsch in den G. Henle Verlag ein, zunächst als Lektor für elektronische Medien. Nach einem zweijährigen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt zur Vorbereitung eines neuen Beethoven-Werkverzeichnisses in den Jahren 1999 und 2000 wechselte er 2001 in das wissenschaftliche Urtextlektorat im G. Henle Verlag. 2003 wurde er dort Cheflektor, 2009 stellvertretender Verlagsleiter und Programmleiter. Mit Wirkung zum 1. Januar 2024 berief der Vorstand der Günter Henle Stiftung Dr. Norbert Gertsch zum neuen Geschäftsführenden Verlagsleiter, in Nachfolge von Dr. Wolf-Dieter Seiffert.
Gertsch hat zahlreiche Urtextausgaben im G. Henle Verlag vorgelegt, unter anderem erarbeitet er mit Murray Perahia eine Neuausgabe der Klaviersonaten Beethovens.
Angaben zur Produktsicherheit
G. Henle Verlag
Hier finden Sie die Informationen zum Hersteller des Produkts.G. Henle Verlag e.K.
Forstenrieder Allee 122
81476 München
Deutschland
info@henle.de
www.henle.com
Pleyels „leichte Duos in aufsteigender Schwierigkeit“ von 1796/97 sind Klassiker des musikpädagogisch wertvollen Repertoires. Umso erfreulicher ist es, mit welcher Sorgfalt sie hier mit kritischem Bericht einerseits editorisch ernst genommen werden (im Partiturdruck), andererseits mit Fingersätzen und Strichbezeichnungen von Evelyne Grüb-Trauer für den praktischen Gebrauch zubereitet sind (in den beigegebenen Einzelstimmen).
NMZ, 2021Empfehlungen
autogenerated_cross_selling
Weitere Ausgaben dieses Titels
Weitere Ausgaben dieses Titels