Max Reger
Serenaden op. 77a und op. 141a für Flöte (Violine), Violine und Viola
„Mir ist’s absolut klar, was unserer heutigen Musik mangelt: ein Mozart!“ Mit seinen bewusst klassizistisch gehaltenen Trios hoffte Reger, den „Ignoranten“ den Gegenbeweis zu liefern, die ihm „Mangel an Gemüth“ und „Compliziertheit“ vorwarfen. Für seine Serenaden op. 77a und 141a hat Reger eine ausgesprochen aparte Besetzung gewählt: Die tiefen Register sind ausgespart; die hellen Farben von Flöte, Violine und Viola zeichnen heitere Klangfiguren und eingängige Melodien. Regers eigener Stil lässt sich dennoch nirgends verleugnen. Technisch nicht zu anspruchsvoll, eignen sich diese beiden Serenaden nicht nur für das Konzertprogramm, sondern auch als geschätzte Abwechslung für das spontane Kammermusikspiel.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Max Reger
Spätromantischer Komponist, der eine chromatische Tonsprache mit barocken und klassischen Formen verbindet und so den Neoklassizismus der 1920er-Jahre antizipiert.
1873 | Er wird am 19. März in Brand (Oberpfalz) als Sohn eines Lehrers geboren. Erste Klavierstunden bei der Mutter. |
1888 | Nach einem Bayreuth-Besuch (Meistersinger und Parsifal) Entscheidung für eine musikalische Karriere. |
1890–93 | Studium bei Hugo Riemann am Konservatorium in Wiesbaden, Komposition von Kammermusikwerken. Danach bemüht er sich als freischaffender Komponist um den Druck seiner Werke, scheitert jedoch mehrfach. |
1898 | Rückkehr nach Weiden ins Elternhaus. Komposition von Orgelwerken: Choralphantasien, „Phantasie und Fuge über B-A-C-H“ op. 46 (1900), Symphonische Phantasie und Fuge („Inferno“) op. 57. |
1901–07 | Er lebt in München. |
1903 | Publikation seiner „Beiträge zur Modulationslehre“, durch die sich Riemann angegriffen fühlt, da Reger eine andere Auffassung über die Rolle der Chromatik vertritt. „Variationen und Fuge über ein Originalthema“ op. 73. |
1904 | Durchbruch mit seinem ersten Auftritt beim Allgemeinen Deutschen Musikverein. 1. Band der „Schlichten Weisen“ für Gesang und Klavier op. 76; Streichquartett d-Moll op. 74, eines der bedeutendsten Werke der Gattung zu Jahrhundertbeginn. |
Ab 1905 | Dozent an der Münchner Akademie der Tonkunst. „Sinfonietta“ A-Dur op. 90. |
1907–11 | Musikdirektor und Professor für Komposition an der Leipziger Universität. Orchesterwerk „Variationen und Fuge über ein Thema von J.A. Hiller“ op. 100. |
1909 | „Der 100. Psalm“ op. 106, das populärste Chorwerk. |
1911–14 | Leiter des Orchesters am Hof in Sachsen-Meiningen. |
1912 | „Konzert im alten Stil“ op. 123. Orchestergesang „An die Hoffnung“ op. 124. |
1913 | „Vier Tondichtungen nach A. Böcklin für großes Orchester“ op. 128, „Eine Ballett-Suite“ op. 130. |
1914 | „Variationen und Fuge über ein Thema von W.A. Mozart“ op. 132. |
1915 | Er lebt in Jena. Späte Kompositionen. |
1916 | Er stirbt am 11. Mai in Leipzig. |
Über die Autoren
Michael Kube (Herausgeber)
Dr. Michael Kube, geboren 1968 in Kiel, studierte Musikwissenschaft (bei Friedhelm Krummacher und Heinrich W. Schwab), Kunstgeschichte und Volkskunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seit 1998 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Neuen Schubert-Ausgabe (Tübingen) und seit Herbst 2002 zudem Mitglied der Editionsleitung.
Kube ist Mitglied verschiedenster Juroren- und Musikpreisgremien und u.a. Mitglied im Werkprüfungsausschuss der VG Musikedition. Seine Forschungsschwerpunkte sind Musik für Tasteninstrumente um 1700, Kammermusik des 19. Jahrhunderts, Musikgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts sowie Skandinavische Musikgeschichte.
Angaben zur Produktsicherheit
G. Henle Verlag
Hier finden Sie die Informationen zum Hersteller des Produkts.G. Henle Verlag e.K.
Forstenrieder Allee 122
81476 München
Deutschland
info@henle.de
www.henle.com
(...) denn die drei "einfachsten u. sehr melodiösen" Stimmen sind oft aufs Raffinierteste miteinander verzahnt. Da hilft, um sich über manche Stelle einen Überblick zu verschaffen, die Studienpartitur. Deren Notenbild, wie auch das der Einzelstimmen, ist – bei Henle schon gar nicht mehr anders zu erwarten – übersichtlich und bestens lesbar.
Das Liebhaberorchester, 2016These parts are very clear, and the score is presented in a convenient study edition; both score and parts, which are available separately, include performence comments.
Flute Talk, 2010Diese beiden Besetzungspendants zu Beethovens Serenade op. 25 stehen jetzt als Stimmen im Neudruck in der bewährten Henle-Urtextausgabe zur Verfügung. Das werden die Interpreten goutieren, gerade weil es sich im Gegensatz zu Regers subjektiver Meinung im Zusammenspiel doch um recht anspruchsvolle und technisch haarige Kammermusik handelt, für die eine solch saubere Lesevorlage Voraussetzung ist.
NMZ, 2008La presente edizione Henle, basata sulle prime pubblicazioni delle partiturine che vennero revisionate da Reger e i cui rispettivi autografi furono utilizzati come copie degli stampatori, è a cura di Michael Kube, profondo studioso del compositore, nonché già curatore di altre sue opere.
Archi, 2007Empfehlungen
autogenerated_cross_selling
Weitere Ausgaben dieses Titels
Weitere Ausgaben dieses Titels