Johannes Brahms
Serie 1, Bd. 4 | Symphonie Nr. 4 e-moll op. 98
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Über die Autoren
Robert Pascall (Herausgeber)
Prof. Dr. Robert Pascall, geboren 1944 in Colwyn Bay, gestorben am 9. Juni 2018, studierte bei Sir Jack Westrup an der Oxford University. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher, Untersuchungen und Musikeditionen von Bach bis Schönberg, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Brahms. Von 1988–1998 war er Professor und Leiter der Musikabteilung der University of Nottingham und von 1998–2005 an der Bangor University.
Pascall hatte eine Ehrenprofessur für Musikwissenschaften an der University of Cambridge. Von der Gründung 1991 an war er zweiter Vorsitzender der Neuen Brahms Gesamtausgabe und war zuletzt Mitglied des Beirats. Er edierte die Symphonien dieser Ausgabe, einschließlich Brahms’ eigener Arrangements für Klavierduo und hat Dirigenten und Orchester bei der historischen Aufführungspraxis der Musik von Brahms beraten. Er war von 1996–2000 Präsident der Society for Music Analysis, war korrespondierender Direktor der American Brahms Society und Ehrenmitglied der Royal Music Association.
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Es gibt momentan kaum einen besseren Kenner der Materie als Pascall, und das Vorwort ist somit die momentan maßgebliche Darstellung zur Werkgeschichte, präsentiert eine ganze Reihe bislang unbekannter oder erst kürzlich durch den Herausgeber selbst publizierten Informationen und stellt bei dieser Gelegenheit auch einige durch die Brahms-Forschung geisternden Irrtümer richtig. ... im Falle des von Pascall edierten Symphonienzyklus ist jedoch schwer vorstellbar, dass so rasch etwas auch Ebenbürtiges an seine Seite treten wird, zumal nicht zu gewärtigen ist, dass in wesentlichem Ausmaß neue Quellen auftauchen werden. Somit werden sich Wissenschaft wie Praxis an dieser Leistung noch lange Zeit freuen bzw. abarbeiten dürfen.
Die Tonkunst, 2013Robert Pascalls Edition stellt durch Versammlung und Auswertung einer Fülle weiterer Quellen neben Erstdruck, Komponisten-Handexemplar und Autograph (...) eine bewunderungswürdige Leistung dar. Ein ausführliches Vorwort verzeichnet und deutet ohne Rest alle auffindbaren Fakten zur Entstehungs- und Publikationsgeschichte der Symphonie, und eine glänzend systematisierte Quellenbeschreibung sowie ein akribischer, aber immer übersichtlich bleibender Kritischer Bericht verhelfen dem vorbildlich edierten Werktext zu der zuverlässigsten und instruktivsten Erscheinungsform, in der die Symphonie heute greifbar ist. (...) Einerlei ob Praktiker oder Theoretiker, Kenner oder Liebhaber: Wer über die Vierte von Brahms mitreden will, wird von nun an zu dieser großartigen Ausgabe greifen müssen.
Die Musikforschung, 2014Empfehlungen
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