Ferruccio Busoni
Sonatina Seconda
Zum 100. Todestag von Ferruccio Busoni veröffentlicht der G. Henle Verlag eines seiner bedeutendsten Originalwerke für Klavier solo. Angesichts seiner populären Bach-Bearbeitungen übersieht man leicht, dass Busoni zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Komponist zur Avantgarde zählte. Ähnlich wie Schönberg überschritt er die Grenzen der Tonalität, verfolgte dabei aber ganz andere Ziele und experimentierte in jedem Werk mit neuen harmonischen Systemen. Dabei gelangen ihm in der 1912 erschienenen „Sonatina seconda“ faszinierende, suggestive Klangwirkungen. Zeitgenossen bewunderten ihren „fantastisch-mystischen Charakter“ und eine Harmonik, die stets „den Eindruck des Natürlichen, Spontan-Intuitiven“ mache.
Die Busoni-Experten Christian Schaper und Ullrich Scheideler konnten durch das Studium dreier erhaltener Autographe sowie der Erstausgabe viele Unklarheiten im Notentext endlich beseitigen. Für den Fingersatz zeichnet mit Wolf Harden ein Kenner des Repertoires verantwortlich. An dieser neuen Referenz-Ausgabe der „Seconda“ kommt niemand vorbei, der sich mit der aufregenden Klangwelt Busonis beschäftigen möchte!
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Ferruccio Busoni
Bedeutender Komponist, Pianist, Dirigent und Musikschriftsteller, der in einem auf Fortschritt ausgerichteten Denken für Klassizität und Klassizismus eintrat. Er hat zudem viele Werke bearbeitet, insbesondere die Johann Sebastian Bachs.
1866 | Er wird am 1. April in Empoli als Sohn eines Klarinettisten und einer Pianistin geboren. Die Eltern fördern seine musikalische Ausbildung. Wunderkind; frühe Karriere als Pianist. |
1887 | Streichquartett d-Moll op. 26. |
ab 1888 | Klavierdozent in Helsinki, Moskau und Boston. |
1890 | Teilnahme am Rubinstein-Wettbewerb in St. Petersburg in den Kategorien Klavier und Komposition mit der 1. Violinsonate e-Moll op. 29, den beiden Klavierstücken op. 30a sowie seinem Konzertstück für Pianoforte mit Orchester op. 31a. Letzteres gewinnt den 1. Preis (Komposition). |
1894 | Er nimmt in Berlin seinen Wohnsitz. |
1897/1904 | Lustspielouvertüre op. 38. |
1903–04 | Concerto op. 39 für Klavier, Orchester und Männerchor in 5 Sätzen mit abschließendem Chorsatz. |
1907 | Schrift „Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst“. |
1909 | „Berceuse élégiaque“ op. 42. |
1909–10 | Erneute Amerika-Tournee. |
1910 | „Fantasia contrappuntistica“ für Klavier als Versuch, einen Schluss für Bachs „Kunst der Fuge“ zu finden. |
1912 | Aufführung der Oper „Die Brautwahl“ in Hamburg. |
1913 | Direktor des Liceo Musicale in Bologna. |
1915 | Rondò arlecchinesco op. 46. |
1920 | Tanzwalzer op. 53. |
1915–20 | Wegen des Krieges lebt er in Zürich. |
1917 | Aufführungen der Opern „Turandot“ und „Arlecchino“ in Zürich; sie greifen auf die Commedia dell’arte zurück. |
1920 | Leitung einer Meisterklasse an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. |
1922 | Schrift „Von der Einheit der Musik“. |
1924 | Er stirbt am 27. Juli in Berlin. |
1925 | Postume Aufführung der Oper „Doktor Faust“ in Dresden. |
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