Alexander Zemlinsky
Streichquartett Nr. 3 op. 19
Die Streichquartette des Wiener Komponisten Alexander Zemlinsky gehören zu den wichtigen Gattungsbeiträgen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das 3. Streichquartett op. 19, entstanden 1924, zeigt den reifen Meister auf der Höhe seines Schaffens. Der Unterschied zum 10 Jahre früher entstandenen hochexpressionistischen 2. Streichquartett könnte größer kaum sein. Mit der viersätzigen Form, einer oft linearen Schreibweise und der ironischen Distanziertheit des Tons greift Zemlinsky in seinem Opus 19 ganz aktuelle neoklassische Tendenzen der 20er-Jahre auf. Für diese Henle-Urtextausgabe konnten das Partiturautograph, die vom Komponisten durchgesehene Stichvorlage sowie die Erstausgabe herangezogen werden, so dass die Edition auf einer optimalen Quellenbasis beruht. Die Editionsarbeiten wurden durch den Alexander-Zemlinsky-Fonds Wien großzügig unterstützt.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
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Alexander Zemlinsky
Einer der wichtigsten Opernkomponisten und Dirigenten im 1. Drittel des 20. Jh.s, der erst in den 1970er-Jahren die ihm gebührende Anerkennung erlangte.
1871 | Geboren am 14. Oktober in Wien. Klavierunterricht ab dem 4. Lebensjahr. |
1884–92 | Ausbildung am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Frühe Kammermusikwerke in Anlehnung an Brahms. |
1895/96 | Gründung und Leitung des Amateurorchesters „Polyhymnia“, in dem er Schönberg kennenlernt; Beginn ihrer Freundschaft, er vollzieht jedoch den Weg zur Atonalität nicht mit und kritisiert später Schönbergs Zwölftontechnik. |
1900–03 | Chefdirigent am Carltheater in Wien. |
ab 1903 | Lehrer der Schwarzwald-Schule, wo er Berg, Horwitz, Jalowetz, E. Stein und Webern unterrichtet. |
1904–06 | Komposition der Oper „Der Traumgörge“. |
1904–11 | Musikdirektor der Wiener Volksoper. |
1907 | Dirigent an der Wiener Hofoper. |
1910 | Uraufführung der Oper „Kleider machen Leute“ in Wien. |
1911–27 | Kapellmeister am Deutschen Theater in Prag. Lehrtätigkeit an der Deutschen Akademie für Musik und Bildende Kunst, seit 1920 Rektor. Komposition des 2. Streichquartetts, der Lyrischen Symphonie op. 18 (1922/23), der „Sechs Maeterlinck-Lieder“ op. 13 (1910/1913), der Wilde-Opern „Eine florentinische Tragödie“ (UA 1917) und „Der Zwerg“ (UA 1922). |
1927–30 | Erster Kapellmeister an der Berliner Krolloper unter Klemperer. Lehrtätigkeit an der Akademie der Künste (Chorklasse) . |
1933 | Uraufführung der Oper „Der Kreidekreis“ in Zürich. Rückkehr nach Wien aufgrund des Nazi-Regimes. |
1934 | Lieder op. 22 nach Morgenstern und Goethe. Die politischen Umstände verhindern Engagements, bereits unterschrieben Verträge werden ihm aufgrund seiner jüdischen Vergangenheit gekündigt. |
1935–38 | Komposition der Oper „Der König Kandaules“, die unvollendet bleibt (UA 1996, vervollständigt von A. Beaumont). |
1938 | Emigration in die USA. |
1942 | Er stirbt am 15. März in New York. |
Über die Autoren
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Dominik Rahmer (Herausgeber)
Dr. Dominik Rahmer, geboren 1971 in Mainz, studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Mathematik in Bonn. Magister Artium 1999, Promotion 2006 mit einer Arbeit über die musikkritischen Schriften von Paul Dukas.
Von 2001 bis 2011 Verlagsangestellter bei Boosey & Hawkes/Bote & Bock in Berlin, dort unter anderem Mitarbeit an der Kritischen Ausgabe der Werke Jacques Offenbachs (OEK). Seit 2011 Lektor im G. Henle Verlag München; Editionen von Werken insbesondere des französischen und russischen Repertoires sowie für Blasinstrumente.
Angaben zur Produktsicherheit
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