Béla Bartók
Streichquartett Nr. 3
Das dritte ist das kürzeste der sechs Quartette Béla Bartóks und auch in bemerkenswert kurzer Zeit entstanden: Im September 1927 schrieb Bartók die Partitur nieder, die ihm im Dezember bei einem Kompositionswettbewerb den ersten Preis, dotiert mit 300 Dollar, bescherte. Das 1929 im Druck erschienene Werk besticht durch seine geballte Intensität: In gerade mal 15 Minuten Spielzeit entfacht Bartók ein wahres Feuerwerk an Streicher-Klangfarben und rhythmischen Finessen. Das überzeugte sogar den gestrengen Theodor W. Adorno, der das Quartett als „fraglos die beste von des Ungarn bisherigen Arbeiten“ bezeichnete.
László Somfai und Zsombor Németh haben für ihre Edition auch zeitgenössisches Stimmenmaterial untersucht. Die daraus gewonnenen Hinweise zu authentischen Aufführungsvarianten werden in Fußnoten wiedergegeben. Weitere Informationen bieten die in Henle-Bartók-Ausgaben obligatorischen „Hinweise zur Aufführungspraxis“.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Béla Bartók
Der zu den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten der 1. Hälfte des 20. Jh.s zählende Komponist ist vor allem durch seine Erforschung der ungarischen Volksmusik bekannt, deren Elemente er in seinen Stil integrierte. Sein breites Œuvre umfasst zahlreiche Orchester-, Klavier- und Kammermusikwerke sowie Chöre, Klavierlieder und eine Oper.
1881 | Geboren am 25. März in Nagyszentmiklós. Erster Klavierunterricht bei seiner Mutter. |
1893–ca. 1896 | Klavierunterricht bei László Erkel in Preßburg. |
1899–1903 | Klavier- und Kompositionsstudium an der Budapester Musikakademie. 1903 Symphonische Dichtung „Kossuth“. |
ab 1905 | Zusammen mit Zóltan Kodály beginnt er mit der wissenschaftlichen Erforschung der ungarischen Volksmusik und widerruft damit herkömmliche Vorstellungen. Er lernt die Musik Debussys kennen. |
1905–07 | Suite Nr. 2 für kleines Orchester op. 4. |
1907–34 | Klavierprofessur in Budapest. |
1908–09 | „Für Kinder“ 85 bzw. 79 Volksliedbearbeitungen für Klavier. |
1915–17 | 2. Streichquartett op. 17 mit perkussiver Motorik. |
1917 | Uraufführung des Balletts „Der holzgeschnitzte Prinz“. |
1918 | Uraufführung von „Herzog Blaubarts Burg“ op. 11 (komponiert 1911), z. T. Anlehnung an frz. Klangsprache. |
1920 | Improvisationen über ungarische Bauernlieder op. 20. |
1926 | Aufführung der Pantomime „Der wunderbare Mandarin“. Klavierzyklus „Im Freien“. |
1926–39 | „Mikrokosmos“ für Klavier (6 Hefte). |
Ab 1934 | Herausgeber der Gesamtausgabe der ungarischen Volksmusik. |
1936 | Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta als avantgardistisches Werk. |
1937–38 | Konzert (Nr. 2) für Violine und Orchester. |
1940 | Emigration in die USA. |
1945 | 3. Klavierkonzert; sein Bratschenkonzert bleibt unvollendet. Er stirbt am 26. September in New York. |
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