Johannes Brahms
Streichquintett Nr. 2 G-dur op. 111
Wie schon das Schwesterwerk Opus 88 im Jahr 1882, so sollte auch das zweite Streichquintett von Brahms acht Jahre später in der entspannten Atmosphäre der Sommerfrische in Bad Ischl vollendet werden. Auf die erste praktische Erprobung in Wien im Oktober 1890, die Brahms der Freundin Clara Schumann gegenüber als „nicht unlustig“ bezeichnete, folgte im Austausch mit befreundeten Musikern wie Joseph Joachim das letzte Feilen am Werk, bevor Brahms seinem Verleger Simrock zum Jahresende Partitur und Stimmen für den Druck zusandte. Mit teils orchestraler Klangfülle und der für Brahms so typischen mitreißenden Rhythmik gewann das heiter gestimmte Werk schon früh die Herzen von Zuhörern wie Ausübenden, auch wenn es an Letztere durchaus gehobene Anforderungen stellt. Die Henle-Urtextausgabe basiert auf der Neuen Brahms-Gesamtausgabe, für deren Edition Herausgeberin Kathrin Kirsch neben den Erstausgaben auch sämtliche autographen Quellen herangezogen hat. Mit ihren durch Wendestellen und Stichnoten optimal für die Praxis eingerichteten Stimmen liefert die neue Urtextausgabe nun die optimale Grundlage zur Annäherung an dieses Juwel der Brahms’schen Kammermusik.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
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