Johannes Brahms
Streichsextett Nr. 2 G-dur op. 36
Obwohl das erste Streichsextett von Brahms sich seit seinem Erscheinen 1861 großer Beliebtheit erfreute, zögerte Verleger Simrock, als der Komponist ihm 1865 ein zweites „in demselben heitern Charakter“ anbot. So wandte sich Brahms zwischenzeitlich sogar an die Konkurrenz, bevor Simrock die Veröffentlichung dann doch zusagte. Von der Kritik zunächst eher skeptisch beurteilt, fand das 1866 erschienene Opus 36 in Brahms’ Freundeskreis umso größere Zustimmung: Lobte Clara Schumann die gelungene motivische Arbeit, schwärmten andere von den zauberhaften Klangwirkungen. Die auf Basis der Brahms-Gesamtausgabe von Katrin Eich erstellte praktische Ausgabe bietet nun Gelegenheit, diese Urteile zu überprüfen – sei es im Zusammenspiel nach den in Wendestellen und Stichnoten optimal für die Praxis aufbereiteten Stimmen oder bei der Lektüre unserer Studien-Edition.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
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... Ausgewogenheit also in jedem Aspekt. Das wird bereits durch einen Blick in die Studienpartitur deutlich, die Katrin Eich im Henle-Verlag auf Basis des Urtexts herausgegeben hat. Das Notenbild ist so transparent, wie man es von der gehörten Musik her erwarten würde. Der Eindruck, Johannes Brahms hätte in seinem Opus 36 nicht eine Note zu viel komponiert, wird hier nachdrücklich verstärkt.
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