Johann Jacob Froberger
Suiten für Cembalo
Zwar gilt Froberger heute nicht mehr als Begründer der Klaviersuite. Trotzdem sind seine Suiten für Cembalo zweifellos von großem Einfluss für die Entwicklung dieser Gattung gewesen. Besondere Berühmtheit erlangten seine programmatischen Suiten, von denen einige autobiographischen Charakter haben. Andere sind mit „Tombeau“ oder „Méditation“ überschrieben im Hinblick auf den bevorstehenden eigenen Tod. Alle Suiten werden nun erstmals im Urtext in einem Band veröffentlicht - ein beispielloses Kompendium der Froberger’schen Kunst, herausgegeben vom Cembalisten Pieter Dirksen. Ein Muss nicht nur für Froberger-Fans und Cembalospieler, sondern auch für Pianisten, die dieses Repertoire auf Klaviertasten erkunden möchten.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Johann Jacob Froberger
Er gilt neben Sweelink und Frescobaldi als bedeutendster Komponist für die Entwicklung der Musik für Tasteninstrumente im 17. Jahrhundert. Er studierte bei Frescobaldi und entwickelte die von ihm übernommenen Gattungen der Tastenmusik weiter: Toccaten, Fantasien, Canzonen, Ricercari, Capriccios; er war nicht Erfinder der Cembalosuite (wie lange angenommen wurde), vielmehr dienten als Modelle für seine Suiten frz. Lautenmusik. Seine Musik beeinflusste seine Zeitgenossen und folgende Generationen, u. a. Louis Couperin, Weckmann, Kerll, Buxtehude, Johann Krieger, Pachelbel, Johann Kuhnau. Zu seinen Lebzeiten wurden nur zwei seiner Kompositionen gedruckt, andere sind in prächtigen Autographen und Abschriften überliefert, und vieles ist verloren. Von seinen Vokalwerken und seinen instrumentalen Ensemblekompositionen ist nur sehr wenig erhalten.
1616 | Er wird am 28. Mai in Stuttgart als Sohn eines Sängers und Kapellmeisters geboren. |
1637–58 | Organist am Hof in Wien (mit Unterbrechungen). Ab 1641 verbessert sich seine dortige Stellung bzw. deren Vergütung deutlich. |
1637–41 | Studienaufenthalt bei Frescobaldi in Rom, der ihm durch Kaiser Ferdinand III. ermöglicht wird. |
um 1648/1649 | Reise nach Italien |
1650 | Druck der „Fantasia sopra Ut Re Mi Fa Sol La“ C-Dur (FbWV 201) in Kirchers „Musurgia universalis“. |
1650/52 | Im Gefolge Erzherzogs Leopold Wilhelms, des jüngsten Bruders Ferdinands III. |
um 1648/49 | Reise nach Italien. |
1649/50–53 | (Konzert-)Reise durch Mittel- und Westeuropa: u.a. Brüssel (Hochzeits-Nachfeier König Philipps IV von Spanien), Spanische und Vereinigte Niederlande, Paris (Kontakt mit Louis Couperin), London, Dresden, Regensburg. |
1660 | Druck der Fuge d-Moll (FbWV 407a). |
1661(?)–1667 | Im Dienst seiner Schülerin Herzogin Sibylla von Württemberg-Montbéliard. |
1667 | Er stirbt am 16. oder 17. Mai auf Schloss Héricourt bei Montbéliard. |
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