Johannes Brahms
Symphonie Nr. 3 F-dur op. 90
Als die 3. Symphonie im Jahr 1883 ihre Uraufführung im Wiener Musikvereinssaal erlebte, zischten die Wagnerianer, die Brahms ablehnten, im Publikum nach jedem Satz. Dennoch weiß der Brahms-Biograph Max Kalbeck zu berichten: "Das Publikum fühlte sich von dem herrlichen Werke so innig angesprochen, daß nicht nur die Opposition verstummte, sondern die Huldigungen für den Komponisten einen in Wien kaum zuvor dagewesenen Grad von Enthusiasmus erreichten, so daß Brahms einen seiner größten Triumphe erlebte". Wir bieten die Partitur dieses Werkes, die im Rahmen unserer Neuen Gesamtausgabe erschien, als handliche Studien-Ausgabe an.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Über die Autoren
Robert Pascall (Herausgeber)
Prof. Dr. Robert Pascall, geboren 1944 in Colwyn Bay, gestorben am 9. Juni 2018, studierte bei Sir Jack Westrup an der Oxford University. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher, Untersuchungen und Musikeditionen von Bach bis Schönberg, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Brahms. Von 1988–1998 war er Professor und Leiter der Musikabteilung der University of Nottingham und von 1998–2005 an der Bangor University.
Pascall hatte eine Ehrenprofessur für Musikwissenschaften an der University of Cambridge. Von der Gründung 1991 an war er zweiter Vorsitzender der Neuen Brahms Gesamtausgabe und war zuletzt Mitglied des Beirats. Er edierte die Symphonien dieser Ausgabe, einschließlich Brahms’ eigener Arrangements für Klavierduo und hat Dirigenten und Orchester bei der historischen Aufführungspraxis der Musik von Brahms beraten. Er war von 1996–2000 Präsident der Society for Music Analysis, war korrespondierender Direktor der American Brahms Society und Ehrenmitglied der Royal Music Association.
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