Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 6 F-dur (Pastoral-Symphonie) op. 68
Die 6. Symphonie vollendete Beethoven vermutlich im Frühsommer 1808. Das vom Komponisten selbst als „Pastoral-Symphonie“ betitelte Orchesterwerk wurde gemeinsam mit der 5. Symphonie 1808 in Wien uraufgeführt. Beide werden gemeinhin als kontrastierende Schwesterwerke bezeichnet, die sich gegenseitig ergänzen. Auf der Basis des Notentextes der Beethoven-Gesamtausgabe und mit neuem Vorwort versehen, stellt diese jüngst erstellte Edition den aktuellen Stand der Beethoven-Forschung zu diesem Werk dar. Mit dieser Studien-Edition ist er nun günstig und im handlichen Format für jedermann verfügbar.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Ludwig van Beethoven
Kein Komponist hatte auf die unmittelbar folgenden Generationen bis in die heutige Zeit einen so tiefgreifenden und nachhaltigen Einfluss wie Beethoven. Seine Instrumentalmusik, besonders seine Sinfonien, dienten als Modell, auf das sich sinfonisches Komponieren des ganzen 19. Jh.s bezog. Der außerordentlich hohe Anspruch seiner Musik und seine relative Unabhängigkeit als freischaffender Künstler stilisierten ihn zum größten Komponisten aller Zeiten.
1770 | Am 17. Dezember 1770 in Bonn getauft, daher wahrscheinlich am 16. Dezember geboren als Sohn Johann van Beethovens, Tenorist an der kurfürstlichen Hofkapelle. Erster Musikunterricht beim Vater. |
1778 | Erstes öffentliches Auftreten. |
um 1780 | Musikunterricht bei dem Vizehoforganisten Christian Gottlob Neefe, der ihn 1783 in Cramers „Magazin der Musik“ als einen zweiten Mozart vorstellt. |
1782 | Bekanntschaft mit der Familie Breuning, wo sein literarisches Interesse geweckt wird. Erste Veröffentlichung: Klaviervariationen c-Moll über einen Marsch von Dressler WoO 63. |
1783 | Cembalist in der Hofkapelle; 1784 Assistent des Hoforganisten. |
1787 | Reise nach Wien. Hier trifft er mit großer Wahrscheinlichkeit mit Mozart zusammen, der ihm vermutlich einige Unterrichtsstunden erteilt. Nach kurzer Zeit muss er zu seiner an Tuberkulose erkrankten Mutter heimkehren. |
1792 | Er reist erneut nach Wien, wo er bis zum Ende seines Lebens bleibt. Graf von Waldstein gibt ihm die berühmten Worte mit auf den Weg: „Durch ununterbrochenen Fleiß erhalten Sie: Mozarts Geist aus Haydns Händen“. In Wien nimmt er Unterricht bei Haydn, Albrechtsberger, Schuppanzigh und Salieri. Als Schüler Joseph Haydns findet erin Wiener Adelskreisen außerordentliche Anerkennung und wird gefördert. Große Nachfrage der Verlage nach seinen Kompositionen: Kammermusik und Klaviersonaten aus der Bonner und der frühen Wiener Jahre werden veröffentlicht. Seine ersten in Wien gedruckten Werke (darunter die Klaviersonaten op. 2) haben bereits das seine Kompositionsweise kennzeichnende Merkmal des vorwärts drängenden, schwungvollen, prozessualen Charakters. |
1796 | Konzertreise nach Prag, Berlin, Leipzig und Dresden, die seinen Ruhm festigt. |
1798 | Klaviersonate c-Moll „Pathétique“ op. 13. |
1798–1800 | Streichquartette op. 18. |
1799/1800 | 1. Sinfonie C-Dur op. 21. |
1795/1800 | 1. Klavierkonzert C-Dur op. 15. |
1800–01 | Klaviersonaten op. 27 „quasi una fantasia“, darunter die Mondscheinsonate op. 27/2. |
1801 | Entstehung der 2. Sinfonie D-Dur op. 36 (bis 1802). Druck des 2. Klavierkonzerts B-Dur op. 19. |
1801/1802 | Durch beginnendes Hörleiden hervorgerufene Krise, die das „Heiligenstädter Testament“ dokumentiert. Danach beginnt er nach eigener Aussage kompositorisch einen „Neuen Weg“, der sich besonders in den Klaviersonaten op. 31 (darunter die Sturmsonate), in den Klaviervariationen op. 34 und 35 und in der 3. Sinfonie Es-Dur „Eroica“ op. 55 niederschlägt: Sie zeichnen sich durch gesteigerte Prozessualität sowie die Verwendung von barocken Techniken und von Modellen anderer Gattungen aus. |
1803–10/12 | Schaffensrausch; die Jahre werden als Beethovens heroische Phase bezeichnet. Es entstehen die 3. bis 8. Sinfonie (op. 55, 60, 67, 68, 92, 93), das 3. bis 5. Klavierkonzert (op. 37, 58, 73), das Violinkonzert D-Dur op. 61, das Tripelkonzert op. 56, Streichquartette (Razumowsky-Quartette op. 59, Harfenquartett Es-Dur op. 74, Streichquartett f-Moll „serioso“ op. 95), Klaviertrios (u. a. Geistertrio op. 70), Klaviersonaten (u.a. Waldsteinsonate C-Dur op. 53, die Appassionata f-Moll op. 57 und Les Adieux Es-Dur op. 81a), Lieder (u. a. „An die Hoffnung“ op. 32), die Messe C-Dur (op. 86) und die Oper „Fidelio“ (op. 72, 1. Fassung 1804/5). |
1808/09 | Einen Ruf zum ersten Kapellmeister an den Kasseler Hof lehnt Beethoven ab, da seine Mäzene Erzherzog Rudolph, Fürst Kinsky und Fürst Lobkowitz ihm ein entsprechendes Jahresgehalt anbieten. |
1811/12 | Badereisen nach Teplitz, wo er mit Goethe zusammentrifft. 1812 Brief an die „unsterbliche Geliebte“, deren Identität (Antonie Brentano oder Josephine Deym) nach wie vor ungeklärt ist. |
1814 | Klaviersonate e-Moll op. 90, 3. Fassung der Oper „Fidelio“. Außerordentlich erfolgreiches Konzert mit der 7. und 8. Sinfonie. Dennoch finanzielle Krise, bedingt durch die Geldabwertung und durch das Ausbleiben der Jahresgehälter von Kinsky und Lobkowitz. |
1815 | Tod des Bruders Caspar Carl und Beginn des jahrelangen Streits um die Vormundschaft des Neffen Karl. |
1816 | Liederzyklus „An die ferne Geliebte“ op. 98, Klaviersonate A-Dur op. 101. |
1817–18 | Hammerklaviersonate B-Dur op. 106. |
1818 | Beethoven beginnt wegen zunehmender Schwerhörigkeit Konversationshefte zu führen. |
1819–23 | Missa solemnis op. 123. |
1819/1823 | Diabelli-Variationen op. 120. |
1820 | Klaviersonate E-Dur op. 109, die am Beginn des verklärten Spätwerks steht, das durch Sprengung der Formen, extreme Klangregister, fortgeschrittene Harmonik und verstärkte Tendenz zu kontrapunktischen Formen wie der Fuge geprägt ist; dem Hang zur Esoterik in der Kammermusik steht die Monumentalität der 9. Sinfonie gegenüber. |
1821/22 | Klaviersonaten As-Dur op. 110 (Fuge im Schlusssatz) und c-Moll op. 111 (Reduktion auf 2 Sätze). |
1822–26 | Streichquartette op. 127, 130, 131, 132, 135 sowie die Große Fuge op. 133, die ursprünglich den Schlusssatz von op. 130 bildete. |
1823/24 | Fertigstellung der 9. Sinfonie d-Moll op. 125, die erstmals in der Geschichte der Gattung Singstimmen (Schillers „Ode An die Freude“) mit einbezieht. Sie wird zur berühmtesten und am häufigsten gespielten Sinfonie. |
1827 | Er stirbt am 26. März in Wien. |
Gerade im Umfeld der ersten Aufführungen wurden etliche Revisionen an der Partitur vorgenommen, die allesamt berücksichtigt wurden. So entsteht im Detail ein durchaus neuer Blick auf ein altbekanntes Werk.
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