Johannes Brahms
Symphonien Nr. 1 und 2, Arrangement für Klavier zu vier Händen
Im 19. Jahrhundert waren vierhändige Arrangements üblicherweise Fassungen, die man in den eigenen vier Wänden spielte, wenn man die Werke nicht im Konzert hören konnte. Brahms jedoch erstellte in diesen Fällen nicht einfach nur Gebrauchsfassungen, sondern übertrug seine Werke pianistisch kreativ auf das Klavier. Dabei nahm er sich als Komponist größere Freiheiten als fremde Verlagsarrangeure. In dieser Gestalt trugen seine Arrangements wesentlich zur großen Wirkung seines Schaffens im Musikleben des 19. Jahrhunderts bei. Gerade wegen ihrer Kreativität haben Brahms’ Arrangements in den letzten Jahrzehnten neues Interesse in der Musikwelt gefunden. Unsere Urtext-Edition der Symphonien Nr. 1 und 2 für Klavier zu vier Händen bietet einen fundierten Notentext auf der Basis des jüngst erschienenen Bandes der neuen Brahms-Gesamtausgabe.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Über die Autoren
Robert Pascall (Herausgeber)
Prof. Dr. Robert Pascall, geboren 1944 in Colwyn Bay, gestorben am 9. Juni 2018, studierte bei Sir Jack Westrup an der Oxford University. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher, Untersuchungen und Musikeditionen von Bach bis Schönberg, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Brahms. Von 1988–1998 war er Professor und Leiter der Musikabteilung der University of Nottingham und von 1998–2005 an der Bangor University.
Pascall hatte eine Ehrenprofessur für Musikwissenschaften an der University of Cambridge. Von der Gründung 1991 an war er zweiter Vorsitzender der Neuen Brahms Gesamtausgabe und war zuletzt Mitglied des Beirats. Er edierte die Symphonien dieser Ausgabe, einschließlich Brahms’ eigener Arrangements für Klavierduo und hat Dirigenten und Orchester bei der historischen Aufführungspraxis der Musik von Brahms beraten. Er war von 1996–2000 Präsident der Society for Music Analysis, war korrespondierender Direktor der American Brahms Society und Ehrenmitglied der Royal Music Association.
Andreas Groethuysen (Fingersatz)
Prof. Andreas Groethuysen, 1956 geboren in München, studierte Musik unter Ludwig Hoffmann in München und, gefördert von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“, unter Peter Feuchtwanger in London.
Nach einigen Jahren des solistischen Konzertierens schloss sich Groethuysen mit Yaara Tal zu einem Klavierduo zusammen, das inzwischen den Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit bildet. Das Duo ist mit Auftritten in vielen Ländern Europas, in Israel, Japan, China, Nord- und Südamerika im internationalen Konzertleben aktiv. In steter Zusammenarbeit mit SONY CLASSICAL veröffentlichte das international gefeierte Klavier-Duo eine ganze Serie von bis heute 28 CDs, die fast durchgehend mit Preisen ausgezeichnet wurden.
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Het is een genot om uit de prachtig overzichtelijke Urtext van Henle te spelen.
Pianowereld, 2012Not surprisingly, it does not include absolutely all the orchestral parts but does make a coherent piece of piano music and is very rewarding for advanced students to play.
EPTA Piano Journal, 2011Empfehlungen
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