Paul Dukas
Villanelle für Horn und Klavier
Als anspruchsvolles Prüfungsstück für die Hornklasse des Pariser Conservatoire schrieb Paul Dukas 1906 seine Villanelle. Dass es sich dabei keineswegs um eine trockene Etüde handelt, verrät schon der Titel, der auf eine fröhliche volkstümliche Liedgattung aus dem Italien des 16. Jahrhunderts verweist. Neben den spieltechnischen Herausforderungen (Stopftöne, rasche Skalen, Spielen ohne Ventile mit Naturhorntechnik) überzeugt das Stück durch seine frische Melodik, sodass die Villanelle bis heute eines der beliebtesten Vortragsstücke im Hornrepertoire geblieben ist. Unsere Urtextausgabe stützt sich auf das Autograph sowie auf die Erstausgabe in der Originalbesetzung für Horn und Klavier; die später entstandene Orchestrierung der Begleitung stammt nicht vom Komponisten.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Paul Dukas
Ein französischer Komponist und Musikkritiker. Seine musikästhetischen Überlegungen stellen ein wichtiges zeitgenössisches Dokument zum besseren Verständnis seiner Epoche dar. Unter seinen impressionistischen Kompositionen finden sich Werke für Orchester, Klavier- und Kammermusik sowie Vokalmusik.
1865 | Er wird am 1. Oktober in Paris geboren. |
ab 1881 | Am Pariser Konservatorium studiert er Harmonielehre bei Théodore Dubois und Klavier bei George-Amadée Mathias. |
ab 1883 | In der Kompositionsklasse von Ernest Guiraud lernt er Claude Debussy kennen. |
1884 | Seine Ouverture „Goetz de Berlichingen“ wird uraufgeführt. |
ab 1889 | Erfolglose Teilnahmen am Grand Prix de Rome bewegen ihn zum Austritt aus dem Konservatorium. |
1892 | Seine Ouvertüre „Polyeucte“ feiert Pariser Premiere. In der Revue hebdomadaire tritt er als Musikkritiker in Erscheinung. |
1897 | Am 18. Mai findet die Uraufführung seines bekanntesten Werks, „L’Apprenti sorcier“, in der Société Nationale statt. |
ab 1900–07 | In seiner kompositorischen Hauptschaffensphase entstehen u.a. Werke wie die „Variations interlude et finale sur un thème de Rameau“ und die Oper „Ariane et Barbe-Bleue“. |
1910–13 | Er ist Professor für Orchestration am Pariser Konservatorium. |
1923–32 | Es entstehen pädagogische und musikhistorische Schriften. |
1928 | Er ist Kompositionslehrer am Konservatorium in Paris und an der École Normale. Mit der Musik Johann Sebastian Bachs vermittelt er vor allem historische Stile. Zu seinen Schülern zählen u.a. Olivier Messiaen und Maurice Duruflé. |
1934 | Er wird Mitglied der Académie des Beaux-Arts. |
1935 | Er stirbt am 17. Mai in Paris. |
Über die Autoren
Dominik Rahmer (Herausgeber)
Dr. Dominik Rahmer, geboren 1971 in Mainz, studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Mathematik in Bonn. Magister Artium 1999, Promotion 2006 mit einer Arbeit über die musikkritischen Schriften von Paul Dukas.
Von 2001 bis 2011 Verlagsangestellter bei Boosey & Hawkes/Bote & Bock in Berlin, dort unter anderem Mitarbeit an der Kritischen Ausgabe der Werke Jacques Offenbachs (OEK). Seit 2011 Lektor im G. Henle Verlag München; Editionen von Werken insbesondere des französischen und russischen Repertoires sowie für Blasinstrumente.
Klaus Schilde (Fingersatz)
Prof. Klaus Schilde, geboren 1926, verbrachte seine Jugend in Dresden. Entscheidende Impulse erhielt er dort durch Walter Engel, der ihn in Klavier (Kodalyi-Methode), Komposition und Violine unterrichtete. Von 1946–1948 studierte er an der Musikhochschule Leipzig bei Hugo Steurer und nach der 1952 erfolgten Übersiedlung in den Westen bei Walter Gieseking und Edwin Fischer, sowie bei Marguerite Long, Lucette Descaves und Nadia Boulanger in Paris.
Schilde gewann zahlreiche Preise. Von 1947 an konzertierte er als Solist und Kammermusiker auf nahezu allen Kontinenten mit renommierten Orchestern. Lehrtätigkeiten unterhielt er an den Musikhochschulen Berlin-Ost, Detmold, Berlin-West, München, Tokio (Geidai) und Weimar. Von 1988–1991 Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater München, an der er auch jahrzehntelang als Professor unterrichtete. Es gibt mit Klaus Schilde zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie CD-Einspielungen. Schilde hat für nahezu 100 Urtextausgaben des G. Henle Verlags seine Fingersätze beigesteuert.
Prof. Klaus Schilde verstarb am 10.12.2020.
Diese Urtextausgabe sollte unbedingt benutzt werden, wenn man sich mit diesem Werk befasst – denn sie stützt sich auf Dukas Autograph sowie auf die Erstausgabe in der Originalbesetzung für Horn und Klavier.
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